Thema: (?) (35) Bund Nachentgelt Label der Post
DL8AAM Am: 29.10.2022 15:21:44 Gelesen: 7046# 32@  
Am 27.10.2022 fand ich (gegen 13 Uhr) im Briefkasten (der Briefträger hat definitiv nicht geklingelt) einen Brief mit einem dieser neuen Nachentgelt-Label. Das Interessante ist, dass rückseitig ein wirklich sehr einwurfzeitnah (um 12:17 Ihr) eine entsprechende Quittung (von so einem tragbaren Briefträger"gerät") über die Begleichung des Nachentgelts verklebt, OHNE das das Entgelt eingefordert bzw. entrichtet wurde:



Standardbrief aus 37441 Bad Sachsa nach 37085 Göttingen; frankiert mit einer Internetmarke zu 85 Cent (Kaufdatum 04.10.2022). Nachentgeltlabel der (Software-) Version 6.3 vom Briefzentrum 06/Halle (vergleiche die führende 06 in der "Sendungsnummer BA 06 100 004 9DE 400") zu 85 Cent.

Die Sendung stammt aus einer Postlaufzeitstudie des 'unabhängigen Qualitäts- und Marktforschungsinstitut Quotas (Hamburg)' [1], durchgeführt im Auftrag der Deutschen Post. Für das aktuelle Projekt werden Sendungen zu 99% mit Internetmarken (unter der "Kundennummer" A0025CEF2E bzw. ausgelesene "Herausgeber-ID" A039644974; 025CEF2 [hex] > 39644974 [dez]) freigemacht - es ist also sehr, sehr sicher nicht anzunehmen, dass es sich hier um einen "Portobetrug" handelt. Weshalb also in diesem Fall ein Nachentgelt (85 Cent, d.h. ohne das im Text avisiertes Einziehungsentgelt in Höhe von 70 Cent) erhoben wurde, ist mir deshalb unklar.

Noch verwirrender wird der Fall, wenn man sich die online Sendungsverfolgung [2] anschaut:



Die Sendung wurde in 37441 Bad Sachsa versendet und am 24.10.2022 (Montag) im zuständigen Briefzentrum 37/Göttingen erfasst. Das BZ37 wäre auch für die Zustellung in 37085 Göttingen zuständig gewesen, trotzdem lief der Brief irrtümlich weiter zum Briefzentrum 06/Halle, wo sie am 25.10. (Dienstag) und am 26.10.2022 (Mittwoch) durch die Anlagen lief. Das vom BZ06 avisierte Zustelldatum 27.10.2022 (Donnerstag) wurde auch eingehalten. Eine weitere Erfassung "zur Zustellung" im BZ37 erfolgte dann aber nicht mehr.

Und noch sehr viel verwirrender wird es, wenn man sich auch noch die Daten zur "Sendungsnummer" des Nachentgeltlabels auswerfen lässt:



Sa, 27.08.2022, 08:09 - Die Sendung liegt ab sofort in der Filiale Schloßplatz 7 , 06295 Lutherstadt Eisleben zur Abholung bereit.

Was ist hier passiert?

Wurde etwa womöglich hier ein altes "erledigtes" Label, aus welchem Grund auch immer, einfach nur neu verklebt (hat der Kunde seine Nachportosendung im August etwa nicht abgeholt? Ansonsten ist doch zu vermuten, dass das Label auf seinem Brief klebt, oder?), also handelt es hier nur eine Art von Spurenübertragung? Vielleicht konnte (oder wollte) der Briefträger deshalb den Vorgang in seinem "Handgerät" nicht korrekt bearbeiten? Trotzdem buchte er ja doch wohl eine Bargeldeinnahme in Höhe von 85 Cent ein, wobei nach meinem aktuellen Wissensstand die Briefträger doch noch immer coronabedingt kein Geld vom Kunden annehmen dürfen, oder? Werden also solche Sendungen nun etwa aus Kulanz (und irgendwie intern monetär ausgebucht) trotzdem ausgetragen? Man will vielleicht (aus aktuellen Personalmangelgründen?) möglichst wenig Besucher in der Filiale sehen?

Mit verwirrenden Grüßen
Thomas

[1] https://quotas.de
[2] https://www.dhl.de/de/privatkunden/dhl-sendungsverfolgung.html
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/6299
https://www.philaseiten.de/beitrag/304811