Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 04.11.2022 16:41:30 Gelesen: 85675# 860@  
Liebe Freunde,

der folgende Brief aus Ludwigshafen am Rhein vom 15.7.1852 nach Bonn gibt Rätsel auf:



Er sollte 9 Kreuzer Franko über 20 Meilen unter 1 Loth kosten. Man taxierte ihn mit 4 Silbergroschen nach. Demnach wäre er 1 bis unter 2 Loth schwer gewesen. Aber bis 30.6.1856 wäre zu rechnen gewesen: Ganzer Brief unfrankiert, also 3 und 3 plus 1 und 1 = 8 Silbergroschen, abzüglich des Frankos von ursprünglich mal 9 Kr. (= 3 Sgr. postalisch) = noch 5 Sgr. beim Empfänger.

Als Brief höherer Gewichtsstufen können wir ihn vergessen, dann wäre die Diskrepanz noch weitaus krasser.

Immerhin hat man wohl ursprünglich nur 9x verklebt, dann wurde der Brief dem Absender zurück gegeben mit der Bitte um Auffrankatur und danach wurden die (eh falschen) 4 Sgr. wieder gestrichen. Erstaunlich auch, dass er so schnell in Bad Kreuznach war, dem Auswechselpostamt Preussens zur bayerischen Pfalz.

Was es nicht alles gab.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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