Thema: Welche Voraussetzungen werden bei Aufnahme in den BPP erwartet ?
Attila Am: 06.11.2022 23:37:41 Gelesen: 4914# 5@  
@ drmoeller_neuss [#4]

Was du schreibst ist sehr interessant. Meine Meinung ist teils gleich, teils anders.

Ich beschäftige mich nicht mit den deutschen Infla-Ausgaben, aber ich habe ziemlich viel darüber gelesen. Ich verstehe, dass eine Kontrollsammlung für ihre Untersuchung benötigt wird.

Mein Hauptgebiet sind die ungarischen Besetzungen. 90 % davon sind aufdruckte Briefmarken. Dafür reichen in der Regel wenige Stück pro Ausgabe. Sie können auch die billigsten Stücke sein. Gleichzeitig gibt es auch viele extreme Raritäten, z.B. 1-2-3-5-10 Exemplare. Aber in diesen Fällen ist eine garantierte Echtheit ausreichend. Im Fall der Debrecen-Ausgabe können beispielsweise 10-15 billige Briefmarken ausreichen. Es gibt auch Fälle, in denen ein einziger Stempel für einen authentischen Vergleich ausreicht.

Bei so wenigen Beispielen kann natürlich nur die Richtig/Falsch-Frage betrachtet werden. Der Bogenplatz ist nicht mehr so ​​einfach.

Und es gibt noch eine wichtige Sache. Soweit ich weiß, muss man für die BPP-Aufnahme einen Überweisungsschein mit Kontrollmaterial führen. Wobei ich eine Präsentation für ausreichend halte, anhand derer die "Jury" über die Eignung entscheiden kann.

Aber was soll der Bewerber tun, wenn er ein Gebiet versteht, das die Jurymitglieder nicht verstehen? Auch 95 % der aktuellen Prüfer verstehen weder klassische noch moderne Drucktechniken.

Deshalb wäre ein Bewertungssystem wichtig, anhand dessen Kompetenz objektiv bestimmt werden kann.

Leider kann ich österreichische, deutsche, rumänische, italienische, ungarische und andere Prüfer nennen, die "kindliche" Fehler machen. Ich schreibe keine Namen, denn falls ich den Namen von jemandem schreiben würde, den ich sehr respektiere. Aber abgesehen davon kann ich beurteilen, was er nicht gut kann.

Meine Geschichte ist ein bisschen humorvoll.

Mit 20 Jahren wurde ich in die damalige ungarische Briefmarkenprüfgruppe berufen. Ich bin kein Mitglied geworden, weil die 60- bis 80-Jährigen damals nicht verstehen konnten, dass ich mehr wusste als sie.

Ich kannte damals 95 % des notwendigen Wissens. Heute, im Alter von 63 Jahren, kenne ich 97 %. Und heute halte ich Vorträge vor ungarischen Prüfern und seriösen Philatelisten. Ich beabsichtige, mich beim BPP als Prüfer für ungarische Briefmarken zu bewerben. Aber ich werde sicher nicht die Kontrollsammlung nehmen. Ich riskiere keine 1000-1200 Briefmarken, die seltener als 100 sind.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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