Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 31.07.2023 16:37:36 Gelesen: 42972# 930@  
Liebe Freunde,

als ausgewiesener Liebhaber der Bayern Porto Nr. 1 konnte ich diesen Brief erwerben, den ich für einen der Schönsten halte, die ich kenne.

Der Brief datiert innen vom 15.7.1868 und wurde am 22.7.1868 bei der Post eingeworfen in Hersbruck. Gerichtet war er an das Pfarramt Happurg, 4 km entfernt, also ein klassischer Lokalbrief.



Da der Brief als P.S. = Partei-Sache unfrankiert aufgegeben wurde, wurde er mit der Postaufgabe portopflichtig.

Wer auch immer taxierte ihn mit 7 Kreuzer in blauer Kreide als unfreien Brief im Fernverkehr. Dann aber kam das Korrektiv und man strich die falsche, blaue 7 ab mit Rötelstift. Danach klebte man die Portomarke auf und entwertete sie perfekt mit dem geschlossenen Mühlradstempel 199 von Hersbruck.

Was mich umtreibt: Warum waren hier bei der postalischen Behandlung 2 Hände im Spiel, evtl. sogar drei?

Ich hätte erwartet, dass der, der den Briefkasten leert morgens den Brief taxiert und im Falle eines Fehlers die falsche Taxe auch wieder mit seinem blauen Stift annulliert. Aber dem war wohl nicht so ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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