Thema: Deutsches Reich: Rheinlandbesetzung 1918 bis 1930
philast Am: 29.08.2023 17:50:09 Gelesen: 3526# 37@  
@ philast [#33]

Hallo,

der folgende Beleg wurde vor ca. 1 Woche auf ebay verkauft.



Bemerkenswert daran ist, dass dieses Paket ebenfalls erst in Krebsöge postalisch bearbeitet wurde, am gleichen (!) Tag/Uhrzeit wie die Paketkarte in Beitrag [#33].

Ursprung der Paketabsender ist in beiden Fällen Köln, beide Absender hatten wohl eigene Paketnummernzettel vorrätig, jedoch mit unterschiedlichem "Heimatpostamt". Die Zollbearbeitung kann kaum unterschiedlicher sein für das hier gezeigte Paket das Zollamt Barmen Bhf Rittershausen (dieser Ort lag bereits im unbesetzten Reichsgebiet), die Paketkarte in Beitrag [#33] Hauptzollamt Köln Bonntor.

Da stellt sich die Frage weshalb die postalische Behandlung nicht bereits in Barmen Bhf Rittershausen erfolgte zusammen mit der Zollbearbeitung.

Spekulation wäre, dass eine Reihe von Paketen ausgehend von Köln via Bahn über Barmen Bhf Rittershausen nach Krebsöge geleitet, dort postalisch bearbeitet und in Richtung der jeweiligen Ziele geleitet wurden. Die Empfänger haben ihre Pakete fast gleichzeitig am 22.5.1923 erhalten der eine in Helsinfors (Beitrag [#33]), der andere in Biel.

Eigentlich war laut Postnachrichtenblatt der Paketverkehr aus dem besetzten Gebiet unterbunden, aber wie diese beiden Paketkarten zeigen wohl doch nicht vollständig. Wie diese "Schleichwege" zustande gekommen sind, und auf welchen Wegen sie kommuniziert wurden wäre interessant zu erfahren.

Grüße
philast
 
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