Thema: Stiftung Philatelie sucht „Minijobber“ / Geschäftsführer Rüdiger Krenkel tritt zurück
drmoeller_neuss Am: 31.08.2023 13:28:59 Gelesen: 667# 2@  
Wer Herrn Krenkel kennt, und er ist ja philatelistisch nicht nur in der Stiftung aktiv, wird wissen, dass es um seine Gesundheit leider nicht zum Besten bestellt ist.

Der letzte Stiftungsbericht [1] ist aus dem Jahre 2021, wegen Corona sicher ein Ausnahmejahr, aber die letzten coronafreien Jahre sehen auch nicht viel anders aus.

Übersicht der Förderungen:

BDPh Jahresförderung 130.000,00
DPhJ Jahresförderung 10.000,00
Bibliotheken 10.800,00
5 Kleinfördermaßnahmen 1.743,76
Gesamt 152.543,76

Neben den grossen Fördertöpfen, die sich über die Jahre nicht gross verändern, war über fünf (!) Kleinfördermaßnahmen für nicht einmal 2000 Euro zu entscheiden. Die Spesen für die Sitzungen dürften schon ein mehrfaches betragen.

Das Eigenkapital der Stiftung beträgt ca. 14 Millionen. Die Verwaltungs- und Personalkosten liegen im üblichen Rahmen von 1-2 %.

Trotzdem kann man darüber diskutieren, ob der Aufwand gerechtfertigt ist. Das Kuratorium und der Vorstand beschäftigen 13 Personen, die sich zweimal im Jahr treffen.

Im übrigen klingt "Minijobber" erst einmal abwertend, weil es die übliche Beschäftigungsform für Putzfrauen und Arbeitskräfte in der Gastronomie ist. "Minijobber" hat aber nur steuerliche Auswirkungen, z.B. weil das Einkommen nicht auf die Rente angerechnet wird. Der Begriff "Geringfügige Beschäftigung" wäre werbewirksamer.

Insofern bietet sich die Möglichkeit für einen erfahrenen Philatelisten mit kaufmännischem Hintergrund, hier einzusteigen. Wenn dadurch der Stiftung mehr Mittel zur Verfügung stehen, ist das erst einmal nicht schlecht für die Philatelie.

Das Problem ist aber, dass Mittel nicht (mehr) abgerufen werden, da immer weniger philatelistische Veranstaltungen durchgeführt werden.

Das abnehmende Interesse an der Philatelie macht sich auch an den Zuschlagsmarken bemerkbar. Die Zuschlagsmarke zum Tag der Briefmarke hat knapp 270.000 Euro an Zuschlagserlösen eingespielt. Auf die Auflage hochgerechnet, wurde gerade einmal eine halbe Million Marken an den Mann oder Frau gebracht. Vor 40 Jahren betrug die Auflage solcher Zuschlagsmarken mehr als das 50-fache.

[1] https://www.philatelie-stiftung.de/wp-content/uploads/sites/16/2022/07/Rechenschaftsbericht-2021.pdf
 
Quelle: www.philaseiten.de
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