Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
Eric Scherer Am: 25.09.2023 13:07:35 Gelesen: 25972# 19@  
Wenn ich mir die Diskussion hier anschaue, weiss ich nicht, was für Erwartungen vorliegen. Kryptostamps sind keine echte Wertanlage. Natürlich kann man damit Zocken. Aber die Zeiten für echtes Zocken sind wieder vorbei.

Kryptostamps - zumindest jene aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxembourg, den Niederlanden und jetzt bald auch Deutschland - sind eine Fortschreibung der Idee der Briefmarke als "Kunstwerk im Kleinen". Neu findet man die Kunst halt nicht mehr aufgedruckt auf der Briefmarke sondern im virtuellen Raum. Letztlich folgen die Postanstalten hier einfach allgemeinen Trends und nach allerlei Drucktechniken wird nur eine Art "Druck im virtuellen Raum" ausprobiert.

Damit sind gewisse Mehrkosten verbunden, daher haben die bisher üblichen Kryptostamp relativ hohe Nominalen - irgendwo zwischen 6 und 9 EUR. Aber es sind voll frankaturgültige Briefmarken und decken eben doch auch Porto in Höhe der Nominale. Da ich häufig Post aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein verschicke, habe ich schon öfters Kryptomarken einfach verklebt.

Deutschland wählt einen anderen Weg. Man hat eine deutlich geringere Nominale gewählt, wer aber den Kryptoteil möchte, also den Zugang zum NFT zahlt nicht nur den Portowert sondern etwas mehr. Die Marken selbst sind damit für alle Sammler einfach und günstig zugänglich.

Das spannende an der ganzen Geschichte: Ja, mit Kryptomarken wurden neue Sammlerkreise erschlossen. Es gibt Leute, denen das Spass macht. Also lassen wir diesen Leuten den Spass. Wir sollten einfach nicht von "Wahnsinn" sprechen. Das ist eine alte Dummheit. Schon bei den Seebeckausgaben haben die Philatelisten gerufen: Wir wollen keine Sondermarken. Später, als die Blocks kamen, war es genauso. Und die Automatenmarken gehörten für viele auch in die Schmuddelecke, obwohl auch diese viele neue Sammler begeistern konnten.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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