Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
Vernian Am: 07.11.2023 10:37:26 Gelesen: 15290# 146@  
Hallo,

es ist ja weiterhin der Grundsatz, dass jeder sammelt, was er möchte. Wer also digitale Codes bestimmter Zuordnung sammeln möchte - seine Sache.

Was mir auffällt bzw. aufstößt, das ist dieser "sechsfache" Betrag, der dafür verlangt wird. Nun ist es zwar durchaus so, dass es schon immer durch die Postanstalten vertriebene Objekte gab und gibt, die einem keinen postalisch nutzbaren Gegenwert mehr geben: ETB's FDC's, Gedenkblätter mit eingeklebten und abgestempelten Marken, gestempelte Marken an sich. Hier ist jeder Pfennig oder Cent, den das Produkt kostet, postalisch (als Frankatur bspw.) nicht zu nutzen.

Dann gibt es "Mischprodukte", in denen bspw. sowohl gestempelte als auch postfrische Marken enthalten sind - in denen also zumindest ein Teil noch zur Frankatur verwendet werden kann. Bspw. bestimmte Gedenk-Karton-Faltblätter zu einer bestimmten Ausgabe, wie bspw. Neuseelands "Presentation Packs"). Hier liegt der Verkaufspreis meist etwas über dem Nennwert der enthaltenen Marken - sozusagen die Bezahlung der besonders gestalteten Elemente, Material - unter Abzug gestempelt enthaltener Marken liegt aber der noch nutzbare Frankaturbetrag des Inhalts meist nur mit einem Faktor 3-4fach unter dem Verkaufspreis.

Und dann gibt es eben Produkte, die nur zur Frankatur verwendbare Marken enthalten, bspw. Jahrbücher, die dann 2-3fach teurer als der enthaltene Frankaturwert sind, dafür ja aber auch durch entsprechende Ausführung (bspw. Buchbindung) und Inhalte (bildlich wie textlich) dem Interessenten eine gewisse Gegenleistung bringen.

Bei der NFT-Marke ist das Faltblättchen weder bildlich noch textlich sonderlich wertig gestaltet, der Gegen- oder Mehrwert basiert rein in dem Umstand, dass man sich damit einen digitalen Besitzercode zulegen kann. Welcher, wie hier vielfach ausgeführt, derzeit (noch) von einer extrem zweifelhaften Wertigkeit ist oder möglicherweise gar keinen Wert hat. Dass hierfür der mehr als sechsfache Preis verlangt wird, statt wie bei sonstigen ähnlichen Produkten üblich nur das zwei- bis vierfache, dies sehe ich als zu kritisieren an. Gut, wer für diese Spielerei zahlen möchte, seine Sache.

Dass aber damit eine "normale" Markenausgabe verknüpft ist, die nur und ausschließlich in dieser Form verkauft wird und die zumindest jeder Sammler, der seine Sammlung "vollständig" haben möchte, entsprechend bezahlen muss (ohne den Gegenwert als Frankatur zu erhalten), das ist bei uns (Deutsche Post) mit diesem Multiplikationsfaktor eine neue Qualität der "Abzocke". Ich bin froh, dass ich meinen Vollständigkeitswunsch im Sammelgebiet Deutschland (BRD) schon seit vielen Jahren aufgegeben habe.

Best

V.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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