Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
drmoeller_neuss Am: 15.11.2023 17:54:44 Gelesen: 12334# 174@  
@ Journalist [#173]

Ich halte es etwas gewagt, hier gleich von "Gauner" zu sprechen.

Die Post stellt sich hier selbst ein Bein, die Abläufe sind leider nicht mehr so zuverlässig wie vor 20 Jahren. Aus E+1 wird auch schon einmal E+5. Nehmen wir einmal an, der Absender ist am 2. November um 17:30 Uhr auf die Post in Hückeswagen gegangen. Dann geht der Brief regulär erst am nächsten Tag heraus, da die Post auf den kleinen Zumwinkelchen bis 17:00 Uhr abgeholt wird.

Möglicherweise wurde der Brief nicht in die normale Kiste mit der ungestempelten Post gelegt, und der bzw. die Angestellte wusste nicht, was man mit Sammlersendungen machen soll. Kein Problem, dann frage ich am nächsten Tag meine Kollegen, die Post geht heute sowieso nicht mehr heraus. Und am nächsten Tag ist der Brief schon vergessen und liegt irgendwo in der Ecke in unserem Zumwinkelchen. Auch in den Briefzentren herrscht nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Personalmangel und Schlendrian verzögern die Post. Und dass es am Montag in vielen Bezirken de facto keine Zustellung mehr gibt, ist ein offenes Geheimnis.

@ Journalist

Vielleicht kannst Du bei Herrn Schlegel anfragen, ob solche "Ersttagsbriefe" ohne weitere Nachweise überhaupt noch geprüft werden. Die Stempel in den kleinen privaten Partnerfilialen sind nicht mehr unter besonderem Verschluss und Manipulationen sind immer möglich. Schliesslich ist das Prüfbüro Schlegel sehr streng, was ältere Stempel im Privatbesitz anbelangt; die werden nicht geprüft, selbst wenn eine echte Verwendung im Postausgang nachweisbar ist.

Zum Brief selbst: 160 Cent Porto sind für einen C6-Langbrief nicht zu beanstanden. Solche Briefe habe ich genügend aus der Tagespost. Wer seine Nebenkostenabrechnung für seine Mieter korrekt macht, kommt auf 10 DIN-A4 Seiten, und der Brief ist schwerer als 50 Gramm. Wenn es die Ampel-Koalition so weiter treibt, wird auch die übliche Stromrechnung zum Porto eines Großbriefes kommen. Ich habe gerade eine Telefonrechnung von vor 40 Jahren gefunden. Die hätte eigentlich als Postkarte verschickt werden können. Heute geht es nur noch als Kompaktbrief zu 100 Cent.

Für die Sammler bleibt nur, echt gelaufene Ersttagsbriefe mit Zusatzdienstleistungen, z.B. Einwurfeinschreiben freizumachen. Auf dem Einlieferungsschein gehen eindeutig Datum und Uhrzeit hervor, die die Filiale vor Ort nicht manipulieren kann. Oder man freut sich über die ansonsten verhasste Doppelabstempelung im Briefzentrum, die auch nicht manipulierbar ist.
 
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