Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
philast Am: 18.11.2023 18:21:22 Gelesen: 160460# 10284@  
Hallo,

zum 100 Jährigen Jubiläum anbei dieser Brief:

Brief von Altona 15.11.23 portogerecht mit 10 Mrd frankiert geprüft Peschl / Infla.

Kein besonderer Brief, er fällt eher in die Kategorie "Massenware". Spannender als die Frankatur des Beleges ist der Inhalt der einen Einblick in die irrsinnige Geschwindigkeit der Geldentwertung gibt, die vor 100 Jahren stattgefunden hat:

Gebührenbescheid über nachzuzahlende Beiträge für die Handwerkskammer Altona. Für 1923 war ein Beitrag von 120 Mk im April 1923 festgesetzt worden. Laut gedrucktem Text sollte dieser zunächst mit 8 Milllionen multipliziert werden, dies wurde handschriftlich (!) korrigiert auf den Faktor 100 Millionen. Also sollten dann 12 Mrd Mk bis zum 30.11.23 auf das Bankkonto eingezahlt werden.

Allein der Brief kostete 10 Mrd Mk an Porto. Der Gegenwert der 12 Mrd. Mk Gebühr für die Handwerkskammer hat ab dem 20.11.23 noch 1,2 Rentenpfennig entsprochen. Die Inflation war hier wesentlich schneller als Verwaltungsvorgänge und der Druck der Bescheide.



Grüße
philast
 
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