Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
Vernian Am: 24.11.2023 10:30:37 Gelesen: 11478# 183@  
Crypto-stamps allgemein

Hallo,

wenn man sich die Beiträge ansieht, so lässt sich zusammenfassend wohl sagen, dass der überwiegende Teil traditioneller Briefmarkensammler oder gar Philatelisten nur den "realen", den haptisch greifbaren und zur Frankatur verwendbaren Teil dieser Ausgabeform als sammelwürdig erachtet, den digitalen Teil hingegen nicht. Interessehalber befassen sich zwar etliche auch mit diesem Aspekt, aber eher mehr um eine Vorstellung zu haben, was da massiv von post-kommerzieller Seite versucht wird, potenziellen Kunden schmackhaft zu machen, als dies tatsächlich in die eigene Sammelleidenschaft als Neuerung zu integrieren. Umgekehrt besteht zumindest die Annahme, dass die offenbar eher wenigen Interessenten an der Crypto-Sammelform nur ein eher marginales Interesse an den realen "Postwertzeichen", die damit verknüpft sind, haben.

Wenn diese Darstellung so richtig ist, bedeutet das, dass der Postkommerz hier versucht, zwei eigentlich vollkommen unterschiedliche Sammel- und Interessengebiete "auf Kraft" miteinander zu verknüpfen - immer mit dem Ziel möglichst viel Geld zu erzielen für eher wenig Gegenleistung.

Interessant wäre nun nicht nur, wie lange diese derartige "Vermarktung" rentabel fortgesetzt werden wird, sondern vor allem eine Statistik bzw. zumindest halbwegs realistische Einschätzung, in welchem Umfang (weltweit) dies sich tatsächlich auswirkt.

Also:

a) Wie viele bisherigen Briefmarkensammler erweitern ihre Sammelleidenschaft auch auf den Crypto-Bereich?

b) Wie viele Crypto-Sammler beginnen nun auch Briefmarken an sich zu sammeln?

c) Wie viele Crypto-Sammler beginnen nun auch neben den digitalen Cryptomarken zumindest auch die zugehören "realen" Marken zu sammeln?

d) Wie ist das Verhältnis zwischen verkaufter / gebrauchter Auflage der "realen" Komponente und der Anzahl digital registrierter Komponenten? (Etwas, das vermutlich erst nach Abverkauf der jeweiligen Ausgaben erfassbar ist).

Darüber hinaus bewegt mich die Frage:

Bei "realen" Briefmarken gibt es im Vergleich zur Auflage immer einen "Realverlust" an Marken, weil (oftmals) der Großteil an verwendeten Marken einer Auflage in den Müll entsorgt wird, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hat, und ansonsten fallen durch die Zeit (Entsorgung von vererbten Sammlungen in dem Müll; durch Feuer-, Wasser- und sonstige Katastrophenverluste) weitere Verluste an.

Gibt es einen ähnlich vergleichbaren Verlust auch im digitalen Bereich? In der Form einer "schleichenden" Anzahl-Abnahme vermutlich nicht, denke ich mal. Nur weil jemand die Zugangsdaten zum Abrufen seines Crypto-Objektes verliert / vergisst / ... ist dieses ja damit noch nicht weg, sondern nur eben für (fast) niemanden mehr zugreifbar. Digital gesehen dürften registrierte Crypto-Marken ja erst dann "verloren" sein, wenn der / die Speicherorte, in denen eine Cryptomarke eingetragen ist, soweit ins digitale Nirvana abgeglitten sind, dass eigentlich niemand bzw. nichts sie mehr finden oder reaktivieren kann. Ist mein Verständnis von der Sache hier richtig?

Auch wenn vielleicht an anderer Stelle erwähnt: Ich selber sehe die Cypto-Komponente für mich als vollkommen uninteressant an, und überteuerte Briefmarken, die damit verknüpft sind, lasse ich auch "links liegen". Und wenn eines der wenigen Sammelgebiete, in denen ich noch Neuheiten vollständig sammle, eine deutlich überteuert verkaufte Cryptomarke herausgeben sollte, dann ist das für mich die Beendigung dieses Sammelgebietes.

Beste Grüße

Vernian
 
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