Hallo Nicky,

eigentlich ist das bei MICHEL doch alles genau beschrieben.

Typ e I + II hast Du ja schon verstanden. a und c auch.
b entspricht a, aber mit sogenannten Verbindungsstegen - das sind i. d. R. 4 (2 an jeder Seite) kleine Verbindungen zur nächsten Marke im Heftchen, die beim Abziehen der selbstklebenden Marken zerissen werden.
d entspricht c mit dem gleichen Umstand.

Bei postfrischen Markenheftchen lassen sich diese Unterschiede recht gut erkennen, bei Einzelmarken aus dem Heftchen ist das manchmal etwas schwieriger. In gewisser Weise ist die Unterscheidung sogar unsinnig, denn sollte die Variante ohne Verbindungsstege höher bewertet werden als mit, dann wäre es recht unkompliziert die Trennung oder Spuren der Trennung mittels Beschneidung (Schere) zu entfernen, ohne dass dies erkennbar sein dürfte (außer für irgendwelche eingefleischten Spezialisten, die mit Mikroskop und 400-800 facher Vergrößerung den Papierrand der Marken extrahieren). Wie sich zeigt, sind die Einzelexemplare b und d zumindest gestempelt aber tatsächlich höherpreisig.

Und übrigens: Die Franzosen selber schenken dieser Unterscheidung von a zu b und von c zu d überhaupt keine Beachtung, sofern es sich nicht um vollständige Markenheftchen handelt (und die dann nicht nach diesen Kategorien, sondern nach der Bedruckung der Heftchendeckel bzw. Folien gemacht wird) - weder im "normalen" Katalog von Yvert & Tellier, noch in dem sonst in jederlei Hinsicht akribisch differenzierenden und bewertenden "Maury" (zumindest dem von 2009, einen neueren habe ich da nicht).

Man muss also nicht jedem Bewertungskriterium von Michel unbedingt folgen - zumindest bei Marken aus nicht-deutschen Ländern.

Und zu Deiner Schlussfolgerung: Umgekehrt. Die Variante Bb I und Bd I sind mit "Zipfelchen", wie Du es nennst.

Wenn Du Frankreich sammelst und tauschinteressiert bist, kontaktiere mich mal.

Vernian