Thema: Übersicht der Versandstellenstempel 1962 bis 2015 für Bundesrepublik u. Berlin (West)
Stefan Am: 02.01.2024 15:48:32 Gelesen: 868# 2@  
III) Grundlegende Ereignisse, welche sich im Stempelbild bemerkbar machen:

1961: sukzessive Einführung der vierstelligen Postleitzahlen
1962: Einführung neuer Postamtsnummerierungen in Berlin (West) mit Vergabe der Nr. 12 [5] parallel zur Einführung der neuen Postleitzahl in Berlin
01.01.1969: Einführung der gedruckten Tagesstempel (Berlin und Frankfurt)
Juni 1972: Umstellung der gedruckten Stempelentwertung von Viertel- auf Vollstempel für Frankfurt am Main (Frühdatum 05.06.1972)
30.04.1975: Verfügung zum Aufnullen von Postleitzahlen auf vier Stellen [6]
23.09.1980: Eröffnung der Versandstelle in Weiden [7]
01.01.1991: Zusammenlegung der Versandstellen Berlin (Ost) und Berlin (West); konsequente Vermarktung der Ersttagssonderstempel Berlin und Bonn als neues Angebot
01.07.1993: Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen
01.10.1994: Umstellung des Schalterbogenformats auf Zehnerbogen
01.07.1997: Zusammenlegung der drei Versandstellen nach Weiden, Stempelinschrift der Tagesstempel von Frankfurt am Main
Ende 2004: bei Tagesstempel Wechsel der Stempelinschrift von Frankfurt am Main auf Weiden

IV) Varianten der gestempelten Briefmarken der Versandstelle:

Inhaltlich logisch weisen die gestempelten Briefmarken eine Stempelentwertung auf, entweder einen Tagesstempel oder einen Ersttagssonderstempel. Zur Anwendung kamen sowohl Handstempel als auch gedruckte Stempel. Es wurden i.d.R. entweder Viertelstempel (Eckstempel) oder Vollstempel abgeschlagen. Die Briefmarken sind gummiert. Bei Briefmarken ohne Gummierung kann nicht immer ausgeschlossen werden, ob hier lediglich die Gummierung entfernt wurde oder die Briefmarke von einem Trägermaterial abgelöst wurde, z.B. von einem Ersttagsbrief (FDC) oder Ersttagsblatt (ETB) oder von Sendungen der Postphilatelie (ab 1995). Manche Stempelungen der FDC und ETB sind für Versandstellenentwertungen eher unüblich und daher als abgelöste Briefmarken erkennbar.

Viele Jahre wurden die Briefmarken der Versandstelle mittels Handstempelabschlag gestempelt. Für die Postämter Berlin-Charlottenburg 2 bzw. anschließend Berlin 12 und Frankfurt am Main 1 kamen verschiedene Unterscheidungsbuchstaben in Gebrauch. Nach Einführung der gedruckten Entwertung wurden Handstempel bis Ende der 1990er Jahre parallel verwendet. Es liegt der Verdacht nahe, dass damit Schwankungen in den vorab in der Druckerei bestellten Druckauflagen der gedruckten Stempelentwertungen versus von Abonnenten tatsächlich bestellter Briefmarken ausgeglichen werden sollten. Ab 1969 kamen zunehmend gestempelte Briefmarken in Umlauf, welche eine gedruckte Stempelentwertung aufwiesen. Diese Art der Stempelung trat im Vergleich zu handgestempelten Briefmarken zuerst vergleichsweise zaghaft auf um ab ca. 1973 dominierend zu werden. Handgestempelte Briefmarken von Berlin 12 und Frankfurt am Main 1 gehen scheinbar spätestens ab Mitte 1996 im Grunde gegen Null.

Bei den nachfolgenden Übersichten beziehen sich die Ausführungen üblicherweise auf Briefmarken (inkl. der Dauerserien als Bogenware). Diese gelten in Bezug auf gedruckte Entwertungen gleichermaßen für Blocks und Markenheftchen aus dem jeweiligen Zeitraum, so dass bspw. auch die teilgezähnten Briefmarken der Dauerserie Sehenswürdigkeiten aus Markenheftchen mit gedruckten Versandstellenstempel vorkommen.



Bund Markenheftchen Nr. 34, gedruckter Versandstellenstempel 10620 Berlin (Unterscheidungsbuchstabe "a") und 60281 Frankfurt am Main (Unterscheidungsbuchstabe "bn") vom 14.08.1996

Lediglich für Weiden (Zeitraum 23.09.1980 – 30.06.1997) sind mir bisher überhaupt noch kein Markenheftchen mit gedruckter Tagesstempelentwertung bekannt geworden, dito bisher lediglich der nachfolgend gezeigte Block.



Bund Block Nr. 35 vom 11.04.1996 mit gedrucktem Versandstellenstempel von 92632 Weiden, Unterscheidungsbuchstabe "a"

Gruß
Stefan

[5] https://altepostleitzahlen.wixsite.com/alte-postleitzahlen/1
[6] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=280288#M8
[7] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/129780
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/18826
https://www.philaseiten.de/beitrag/332728