Thema: "Gerichtsvollzieher": Internetbetrug mit Briefmarken für über 100.000 Euro
Journalist Am: 03.01.2024 16:31:42 Gelesen: 870# 1@  
Hallo an alle,

das folgende Beispiel für Internetbetrug mit Briefmarken soll beispielhaft zeigen, das man leider nicht allen Dingen, die man im Internet sieht, glauben soll und vor allem das immer ein gesundes Misstrauen bei scheinbar extrem günstigen Schnäppchen angesagt ist.

Dieser Tage hat mir ein Informant auf einen überraschenden Verkauf von großen Mengen postfrischer Briefmarken über die Internetplattform "Justiz-Auktion" informiert. Die Plattform selbst und der Betreiber ist laut Impressum als seriös einzustufen.



Hier wurde über eine seriöse Plattform ein Super-Deal angeboten:

Großrollen aus der aktuellen Dauerserie Welt der Briefe mit einer Gesamtstückzahl von 100.000 Stück mit einem Portowert von 85.000 Euro. Die Auktion lief allerdings schon am 2. Weihnachtsfeiertag den 26.12. um cica 15 Uhr aus. Insgesamt wurden scheinbar 52 Gebote abgegeben und der höchstbietende bekam den Zuschlag für gerade einmal 47.100,00 Euro also ungefähr für 50 % des Postpreises.

Dies war an diesem Tag aber nicht die einzige Auktion dieser Art, aus der selben Quelle wurden noch zwei weitere Posten für 107.200 Euro Frankaturwert und 80.750 Euro angeboten.



Angeboten wurde dies von einen Öbergerichtsvollzieher:



dessen Name aus Datenschutzgründen hier geschwärzt wurde.

Auf den ersten Blick sieht ja alles ok aus, weitere Recherchen ergaben aber, von diesem Obergerichtsvollzieher wurde dessen Account gehackt und über einen Identitätsdiebstahl wurde auf der seriösen Plattform ein scheinbar echter Verkauf vorgegaukelt. Natürlich wurde auch ein falsches Bankkonto des Betrügers statt der echten Person angeben.

Ob der Internetbetrüger mit diesem Deal Erfolg hatte, ist aber nicht bekannt. Falls einer der Käufer gezahlt haben sollten, kann er die entsprechende Summe von circa 50.000 Euro abschreiben. Der Fall ist natürlich mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft gelandet und man ermittelt gegen unbekannt.

Interessant ist hier, das man mit angeblich großen Mengen vorhandener frankaturgültiger Marken einen entsprechenden Internetbetrug durchgeführt hat.

Soweit Neues aus der nicht immer seriösen Welt der "Briefmarken".

Viele Grüße Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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