Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 04.01.2024 20:03:15 Gelesen: 11858# 951@  
@ Gernesammler [#950]

Hallo Rainer,

danke für die Angaben - 1827 könnte demnach schon stimmen und warum sollte jemand eine falsche Jahreszahl notieren? Davon hat er ja nichts. Ich übernehme das also wie von dir geschrieben.

Die Post musste die Postscheine für Einschreiben ja selbst von der Materialverwaltung kaufen, um sie dann für 4 Kreuzer damals den Kunden zu verkaufen, wenn die Einschreibungen wünschten.

Wenn der Absender, den ich nicht kenne, offenbar portobefreit war, wie die NULL - Paraphe demonstriert, wäre für einen regulär Portobefreiten tatsächlich die Gebühr angefallen, man hätte ihm einen Schein gezogen und die Nummer des Scheins auf dem Brief vermerkt.

Aber genau das glaube ich nicht - ich vermute, dass ein Postler dort einfach nur den Chargé-Stempel auf dem Brief abgeschlagen hat, ohne einen Schein zu ziehen, aber um zu dokumentieren, dass es ein wichtiger Brief war. Ungeachtet dessen war er im Recommandations-Rapular der Amberger Aufgabepost zu erfassen und in der Briefkarte nach München aufzuführen. Es gab auch einen Versicherungsschutz von 25 Gulden, denn im Falle eines Verschwindens hätte sich der Postler ja einen Blanko-Postschein genommen, ihm ausgefüllt und dem Oberpostamt eingereicht zur Erstattung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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