Thema: Zurück und nachgeschickt
bayern klassisch Am: 29.01.2024 11:54:05 Gelesen: 11160# 913@  
Lieber Harald,

heute zeige ich eine nette Auswahl von Briefen, die auch deinem verwöhnten Auge gefallen dürfte, jedenfalls wohl einige davon.



3 Kr. Ganzsache aus Ansbach von 1873 nach Linz in Österreich. Dort angekommen, umadressiert nach Lexey in Deutsch-Lothringen (Krieg 1870/71 lässt grüssen) mit Überschrift des Postamts Marsal, welches für Lexey zuständig war. Generell kenne ich praktisch keine Briefe von Österreich nach dort von 1871-75.



Ingolstadt für 6 Kreuzer frankiert nach Neu-Ötting innerhalb Bayerns. Dort ausgeliefert am 14.4.1860. Erneut mit 6 Kr. frankiert bei neuer Postaufgabe nach Linz. Dergleichen Briefe würde ich gerne Dutzende zeigen können, aber es gibt keine 10 Stück, daher muss ich es mit diesem bewenden lassen.



Einer meiner Lieblingsbriefe dieser Epoche ist ein Recobrief mit vorne frankierter Reco-Gebühr von 10 Nkr. aus Wien mit 15 Nkr. über 20 Meilen innerösterreichisch frankiert nach Salzburg, was an sich schon ungewöhnlich ist. Dann aber erfolgte die Weiterleitung poste restante nach Berchtesgaden, ohne dass der Brief zuvor in Salzburg ausgeliefert worden wäre (sonst hätte er eine Nachtaxe erhalten). Der Empfänger musste also in Salzburg vor seiner Abreise auf der Post seine Weiterleitungsanweisungen hinterlassen haben. Bei der Auslieferung in Berchtesgaden wurden 4 Kr. fällig. Dergleichen Briefe findet man seit vielen Jahren nicht mehr auf dem Markt und es gab wohl auch schon damals nicht gerade viele.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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