Thema: Sensationelle Neuentdeckung: Deutsches Reich 223 mit liegendem Wasserzeichen !
muemmel Am: 31.01.2024 14:23:03 Gelesen: 1497# 4@  
Lieber Stefan,

der weitere Fund einer Mi. 223 mit liegendem Rauten-Wasserzeichen ist in der Tat eine Sensation und es ist sehr erfreulich, dass philaseiten.de selbigen am frühesten der philatelistschen Öffentlichkeit zur Kenntnis bringt. Und wie ich gesehen habe, hast Du auch bereits fleißig in der Sache recherchiert. Hut ab!

Doch darf es meiner Meinung keinesfalls dabei bleiben. Vielmehr müssen einschlägige Medien hierüber ebenfalls informiert werden! Als erstes wäre hier INFLA-Berlin bzw. die Redaktion der INFLA-Berichte zu nennen, aber selbstverständlich auch philatelistische Zeitschriften wie philatelie, DBR, DBZ, Michel-Rundschau u.a. und last not least die Redaktion der Michel-Kataloge.

Abschließend möchte ich zu Deinen Rechercheergebnissen noch Folgendes anmerken:

Erstmalig wurde der Fund dieser Marke, wie Du richtig geschrieben hast, in Heft 48 (Gesamtfolge, Feb. 1957) auf Seite 18 im Sitzungsprotokoll vom 15.9.1955 erwähnt. Dort steht schlicht:

"Herr Burneleit zeigt die Dienstmarke 20 Pf. mit Ablösungsziffer (Mi. Nr. 19) in einer bisher nicht bekannten Farbabart dunkelblau sowie eine 500 Mk Querformat Wz. Raute (Mi. Nr. 223) mit liegendem Wasserzeichen, die ebenfalls nicht bekannt war.".

Als Sensation hatte man dies offensichtlich nicht gesehen.

Die Erwähnung der "Schwestermarke" MiNr. 220 Y erfolgte erstmalig im Heft 64 (Gesamtfolge, Dez. 1966) auf Seite 43:

"Eine aufsehenerregende Neuentdeckung: Unser Mitglied Dr. M. aus D. teilt uns mit: Im Mai 1966 kam in Dresden eine Marke zur Versteigerung, u. zw. Deutsches Reich MiNr . 220/200 Mk Offset, karmin, WZ Rauten, die ein liegendes Wasserzeichen aufweist. Diese Marke, die einzige bisher bekannte, ist gestempelt, Stempelort und -datum leider nicht lesbar, Stempeltype 4 (Brückenstempel) mit den Unterscheidungsbuchstaben * 1 f; sie wurde von Herrn Zirkenbach als einwandfrei echt signiert."

In diesem Fall betrachtete man den Fund immerhin als aufsehenerregend.

Vielleicht hängt dies aber auch damit zusammen, dass Albert Burneleit (Beruf Maschinenschlosser) nach dem Krieg weiterhin in Ostberlin wohnhaft war und die Meldung eines Dr. M. aus D. bei den damaligen "Großkopferten"von INFLA-Berlin, die überwiegend in Westberlin lebten, ein höheres Gewicht beigemessen worden ist.

Schönen Gruß
Mümmel
 
Quelle: www.philaseiten.de
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