Thema: Auktionen: Dürfen grössere Auktionslose akzeptierte Fehler enthalten ?
Dobe Am: 23.02.2024 12:35:09 Gelesen: 1101# 9@  
@ Altsax [#8]

Ja, das ist ein ganz heikles Thema - ich befinde mich noch immer im Aufbau meiner Sammlung und biete deswegen gelegentlich bei sehr hochwertigen Sammlungen Altitalien mit - dabei gehe ich trotz Attesten und Hochwertigkeit und akkurater Beschreibungen des Vorbesitzers von einer Fälschungsquote von ca. 30% aus. Der Auktionspreis ist zumindest in meinem Gebiet so, dass maximal 5% KW als Auktionspreis ausgerufen werden - das finde ich dann fair; der Aufwand einer solchen Prüfung ist immens und dann wäre die Sammlung nicht mehr bezahlbar, für eine seriöse Prüfung von 100 besserer Marken aus Altitalien kann man sicher 10-20 Stunden rechnen, v.a. wenn seltene Stempel dazukommen. Da ist nicht mehr wirtschaftlich machbar.

Ich habe ein, zweimal etwas Pech gehabt, dafür sicher 10 mal richtig Glück - bei einem Lot, welches als eher fragwürdig angeboten wurde (von einem seriösen Auktionshaus), war eine Neapel 50 Gr mit fragwürdigem Stempel dabei. Da der Stempel aber so extrem anders war als alles, was ich bisher gesehen habe und ein Fälscher ja eher bekannte Stempel kopiert, um nicht aufzufallen, habe ich mein Glück versucht und tatsächlich ist es ein extremer seltener Stempel (wurde fälschlich verwendet) auf einer eh schon sehr seltenen Marke. Dürfte so ziemlich einzigartig sein. Aber ich würde mal behaupten, dass jemand, der auf ein teures Lot bietet zumindest die Spezialkataloge parat haben sollte und im Zweifelsfall das Auktionshaus um Einzel-Scans der Marken bietet. Das mache ich immer, ist auch nie ein Problem - so kann ich dann ungefähr abschätzen, ob ein Gebot lohnt, wenn zumindest meine Top 3 Marken aus der Sammlung vermutlich echt sind.

Liebe Grüße
 
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