Thema: Stempel bestimmen: USA
DL8AAM Am: 08.03.2024 16:33:48 Gelesen: 934# 163@  
@ Lars Boettger [#162]

die Konföderierten trugen m.W. keine Uniformmützen, die so aussahen.

Doch auch die Konföderierten trugen zum Teil Shakos, nicht nur diese typischen aus Hollywood bekannten grauen Mützen. Zur oben gezeigten Medaille (von der das Stempelbild übernommen wurde) findet man im Netz [1] der folgenen Passus:

The obverse of the medal, designed by Kay van Elmendorf Wiest and sculpted by Donna Quasthoff, brings this history to life. It shows a view of the old plaza in Santa Fe with the Oñate, Ecalante and Old Santa Fe Trails converging on it with the Rio Grande flowing upward past another trail, Coronado's. To the left are four heads in profile represneting the four cultures of Santa Fe: Indian, Spanish, Mexican, and American.


Mit Indian ist hier ein Mitglied der bäuerlich-seßhaften, städtebauenden (präkolumbischen) Pueblo-Kulturen gemeint. Die typischen nomadischen "Prärie-Indianer" (hier die Apachen) drangen etwa zeitgleich mit den Spaniern (je nach Region sogar erst später) aus dem heutigen Kanada kommend, in den Südwesten der heutigen USA ein, die hier erst einmal die Pueblo-Bauern bedrängten, die sich dann zum Schutz vor deren Überfällen an die spanischen Missionsstationen annäherten, was so zu den Gründungen der ersten modernen Städten im Südwesten führte, wie zum Beispiel eben Santa Fe.

Das heisst der vierte in der Reihe Dargestelle ist also ein amerikanischer Soldat, vermutlich aber eher weniger ein Konföderierter. In der US Armee wurden seinerzeit die verschiedensten Kopfbedeckungen getragen. Shakos waren auch dort, je nach Truppe, Zweck und Rang, sehr verbreitet. Ein paar davon werden hier [2] gezeigt. BTW. sogar Pickelhauben wurden häufig getragen.

Zufällig habe ich gerade vor 2 Wochen im Musem im Fort Verde State Historic Park [3] in Camp Verde, Arizona dazu passende Fotos geschossen ;-)



Hollywood hat einfach unsere Vorstellungen zum "Wilden Westen" sehr stark verzerrend geprägt. Selbst die angeblich typischen Forts mit Holzpalisaden waren die extremste Ausnahme (18 von 169), und wenn, dann gab es diese Hollywoodform eher auch nur im Norden und im Pazifischen Nordwesten. Normale Forts - sogar aus den Zeiten der Indianerkriege - waren nach außen i.d.R. offen, d.h. ohne jede "Schutzmauer". Es gab einfach vor Ort i.d.R. auch kein passendes Baumaterial dafür.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.coin-currency.com/product566.html
[2] https://www.facebook.com/watch/?v=905894089772861
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Fort_Verde_State_Historic_Park

[Redaktionelle Übersetzung:
Die Vorderseite der Medaille, die von Kay van Elmendorf Wiest entworfen und von Donna Quasthoff gestaltet wurde, erweckt diese Geschichte zum Leben. Sie zeigt eine Ansicht des alten Platzes in Santa Fe, auf dem die Wege Oñate, Ecalante und Old Santa Fe zusammenlaufen und der Rio Grande an einem anderen Weg, dem Coronado-Weg, vorbei nach oben fließt. Auf der linken Seite sind vier Köpfe im Profil zu sehen, die die vier Kulturen von Santa Fe repräsentieren: die indianische, die spanische, die mexikanische und die amerikanische.
Übersetzt mit DeepL.com]
 
Quelle: www.philaseiten.de
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