Thema: Moderne Privatpost: Alle Briefmarken ausgebender Firmen
Richard Am: 11.02.2008 10:32:30 Gelesen: 310606# 29@  
Rathäuser werden abgestempelt

Von Arnd Gaudich

Kölner Stadtanzeiger, Engelskirchen (10.02.08) - Es ist eine erlauchte Gesellschaft, in die zu Jahresbeginn vier Rathäuser der Region aufgenommen wurden.

Auf Briefmarken hat die Post bislang zumeist Staatsoberhäupter, Kulturdenkmäler oder geschichtliche Ereignisse verewigt und rund um den Globus geschickt. Jetzt werden auch die Bürgermeistereien von Engelskirchen, Lindlar, Much und Overath in kleinen gezähnten Rechtecken abgestempelt und mit ihrem Herausgeber auf Reisen gehen: Der private Zustelldienst [b]„Bergische Post“[/] will das Oberbergische und Bergische Land zu philatelistischem Ruhm bringen - wenn auch nicht weltweit.

Denn Sendungen mit den fünf neuen Wertzeichen stellt ausschließlich die „Bergische Post“ zu. Und die arbeitet bislang nur in den Kommunen Lindlar, Engelskirchen, Marienheide, Bergneustadt, Gummersbach und Wiehl sowie im benachbarten Overath, Bergisch Gladbach und Much. Dass Engelskirchens Postchefin Eva Maria Olpen eigene Marken herausgeben darf, hat sie dem Wegfall des Briefmonopols der Deutschen Post zum 1. Januar zu verdanken. „Wir haben sofort reagiert und sechs Annahmestellen für Privatpost eröffnet“, berichtet Olpens Vater Klaus.

So kann seit rund einem Monat jedermann seine Briefe in Kiosken in Engelskirchen, Wiehl und Marienheide aufgeben. „In Much nimmt ein Sonnenstudio die Post für uns entgegen“, sagt Olpen. Wer seine Einladungen, Glückwunschschreiben oder Geschäftspapiere schnellstmöglich beim Empfänger haben möchte, sei bei ihrer Post richtig, beteuert die 28-Jährige: „In den meisten Fällen können meine rund 35 Mitarbeiter die Briefe noch am selben Tag zustellen.“

Und günstiger als die Boten des großen gelben Bruders Deutsche Post sind die Bergischen zudem: Die fünf Marken - eine skizziert das Geschäftsgebiet - gibts im Wert von 40, 49, 81, 130 und 180 Cent. Für Sammler hat Olpen einen Markensatz im Angebot. Der ist mit einem „Erstausgabe“-Stempel besiegelt, in einer limitierten Auflage von 10 000 Exemplaren erschienen und kostet 5,50 Euro.

Ein zweiter Satz bergischer Briefmarken mit den Motiven der anderen Rathäuser ist bereits in Planung. „Irgendwann wollen wir auch Wertzeichen mit anderen Bildern aus der Region herausgeben“, sagt Olpen. Vorstellbar seien auch kleinere Markenauflagen für besondere private Anlässe, zum Beispiel mit einem Hochzeitsfoto. „Wir nehmen gerne Vorschläge entgegen.“

Das Postgeschäft im Bergischen boomt, und die kleine Firmenzentrale in Olpens Privathaus am Engelskirchener Aggerufer platzt aus allen Nähten. „Bis zum Sommer soll ein 120 Quadratmeter großer Anbau fertig sein, wo die Sortierung noch besser abgewickelt werden kann“, berichtet Eva Maria Olpen.

Schon jetzt arbeitet die „Bergische Post“ für den „Weltbild“-Buchhandel, andere Serviceleistungen sind in Planung. Auf lange Sicht will Olpen den Namen „Bergische Post“ an viele private Konzessionsnehmer verkaufen und ihr Unternehmen so bundesweit etablieren.

(Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1201184463832.shtml)
 
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