Thema: Absenderfreistempel: Echt gelaufene Belege
Araneus Am: 12.05.2024 18:29:30 Gelesen: 3426# 758@  
@ HWS-NRW [#754]

Hallo Werner,

dein Beitrag bedarf einiger Korrekturen:

Bei diesem Fernbrief aus Hamburg in Richtung Österreich …

Bei dem Brief handelt es sich um einen Auslandsbrief, nicht um einen „Fernbrief“. Der Begriff „Fernbrief“ taucht in der Postordnung der Deutschen Bundespost von 1963 überhaupt nicht mehr auf.

noch zusätzlich 30 Pfennige für den Transport per Bahnpost.“

Eine Gebühr für den Transport per Bahnpost hat es – zumindest zu Zeiten der Deutschen Bundespost nie gegeben. Das ergäbe auch keinen Sinn, da die Bahnpost Teil der normalen Transportkette der Deutschen Bundespost war.

Ein Auslandsbrief kostete seit dem 01.07.1972 70 Pfennig. Die Frankatur auf dem Brief entspricht diesem Betrag, es gibt hier keine Zusatzgebühren.

Meine Interpretation lautet, dass man an der Frankierstelle des Absenders zunächst übersehen hatte, dass es sich um einen Auslandsbrief handelte, und den Brief mit dem Inlandsporto von 40 Pfennig mit der Freistempelmaschine freimachte. Als man den Fehler bemerkte, wurden die fehlenden 30 Pfennig durch Postwertzeichen ergänzt. Als freigestempelter Brief gelangte er ohne Stempelung direkt in einen Postsack, erst bei der Aufsortierung im Bahnpostwagen wurde die fehlende Entwertung der Postwertzeichen bemerkt und nachgeholt.

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
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