Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Pommes Am: 09.06.2011 21:17:25 Gelesen: 2493613# 284@  
@ Pete [#281]

Erneuten Dank für die umfangreiche Antwort! Es freut mich, dass zumindest die Werbeeinsätze ggf. neu für Dich waren. Ich fand besonders die Oster- und Weihnachtseinsätze interessant, weil diese nur relativ kurze Zeit verwendet werden. Ich erinnere mich auch noch an ein Luftbrückenjubiläum von Pin Berlin und ein anderes (ich vermute mal 10-jähriges) Jubiläum - glaube auch von Pin, welche kurze Zeit im Posteingang auftauchten. Ich werde hierzu aber wohl nichts mehr zeigen können, weil die meisten Privatpostbelege schon an andere interessiertere Sammler weiter gegeben wurden.

Interessant finde ich ich Deine Ausführungen zum letzten gezeigten Beleg mit dem AFS in Nullstellung. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, war dieser Brief nie in den Händen der DP AG, sondern dient vermutlich nur als "Rechenhilfe für den Posteingang" bei Pin. Du schreibst auch, dass damit die Anzahl der "frankierten" Briefe bestimmt werden kann. Dem Beleg kann ich das nicht entnehmen. Ich nehme an, die AFS-Maschine "schreibt mit".

Schwieriger wird es dann aber mit den theoretischen Portostufen. Wenn alle Belege 00000 tragen, wie kann ich dann noch Portostufen unterscheiden? Oder schafft die Maschine auch das? Unser Hauptsitz in Frankfurt hat 'ne Pitney Bowes (hoffentlich richtig geschrieben?). Ich meine mich zu erinnern, dass man die Portostufe per Hand eingeben kann oder den Brief erst auf die integrierte Waage legt und dann das (meist) entsprechende Inlandsporto gedruckt wird. Das Guthaben wird dann automatisch abgerechnet und von Zeit zu Zeit neu aufgefrischt. Statistikfunktionen kenne ich nicht. ABER ich bin morgen für eine neue Mandantin und bei Gericht in Frankfurt, da werde ich doch gleich mal in der Poststelle nachfragen. Übrigens meine Geschäftsstelle in Fürstenwalde hat die ehrenvolle Aufgabe noch nassklebende Sonderbriefmarken zu verwenden. ;-)

Zum Schluss noch drei Belege zum Thema.

Ich hab doch noch einen "runden" aus Wildau gefunden:



Vom Amtsgericht in Königs Wusterhausen vom 17.05.2011.

Dann noch einen PZA aus Fürstenwalde vom 24.09.2009 aus einer heute abgelegten Akte.



Hat sich bis 2011 (im vorherigen Beitrag) nicht wirklich verändert. Ist die Zahl auf dem Strichcode eine laufende Nummer? Dann hätte Pin Fürstenwalde in den zwei Jahren ca. 23.000 Belege förmlich zugestellt (Man sollte das mal auf Deutschland hochrechnen!). Dein Einwand, dass sich so was selten in Sammlerhand befindet, kann ich aber insoweit bestätigen, als das die Privatpostsammler, an die ich die Belege weitergebe immer irgendwie "feuchte Augen" bekommen. Nicht erstaunlich ist es allerdings, wenn man täglich solche Umschläge sieht, die von der Mandantschaft mitgebracht werden. Meist per Hand aufgerissen und in sammelunwürdigem Zustand. Hinzu kommt, dass man diese Umschläge in der Regel locht und zur Akte heftet. Auch diesen Missstand habe ich abgeholfen. Bei mir kommen die Umschläge in eine Prospekthülle und werden nach Ablage der Akte "philatelistisch zweitverwendet". Da auf den Umschlägen in der Regel auch keine Empfängerinfomationen oder Geschäftszeichen angebracht sind, gibt es auch keine Probleme mit dem Datenschutz und meiner Verschwiegenheitspflicht.

Schließlich der Dritte:



Ein Brief vom Amtsgericht aus Dresden nach Frankfurt (Oder) vom 18.05.2011, der über drei Dienstleister lief. Eingeliefert bei post MODERN, weiter über City-Post (ich hoffe man sieht den überklebten Stempel) und ausgeliefert von der Märkischen Post, die sich per Label die Mühe gemacht hat die neue Anschrift über drei Jahre nach dem Umzug (!) herauszufinden. Leider erfährt das der Absender wohl nicht. Bin mal gespannt, ob auch 2015 noch Sendungen nachgesendet werden müssen.

Diese Belege mit zwei, drei oder noch mehr verschiedenen Dienstleistern sind schon recht interessant. Erinnert mich immer an unsere Altdeutschlandsammler, die den Beförderungsweg eines Briefes ins Ausland nachvollziehen wollen. Ob wohl in 100 Jahren Philatelisten darüber nachgrübeln warum der Brief aus Dresden drei Stempel und einen Aufkleber (pardon Label) hat? Aber ich denke mal Ihr Privatpostsammler seit gerade am Puls der Zeit und wenn es einer von Euch sinnvollerweise schafft seine Aufzeichnungen und Infomationen "über die Zeit zu retten" und auch öffentlich zugänglich macht, dann dürfte dieses Problem nicht auftauchen.

Daher auch noch mal an Dich herzlichen Dank für die aufschlussreiche Kommentierung! Einige Sammler nutzen ihr Wissen ja lieber dazu um zwei Euro reicher zu werden, als an einem konstruktiven Informationsaustausch teilzuhaben.

Im Nachgang noch die kurze Frage, ob es für irgendwen im Forum interessant wäre, auktuelle Belege auch von Märkischer Post, CBB, Turbo Post, RPV, City Post usw. zu sehen? Ich kann nichts dazu sagen, könnte aber Aktuelles - was mir auffällt - zeigen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
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