Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 09.06.2011 21:59:53 Gelesen: 2495600# 286@  
@ Pommes [#284]

interessant finde ich ich Deine Ausführungen zum letzten gezeigten Beleg mit dem AFS in Nullstellung. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, war dieser Brief nie in den Händen der DP AG, ...

Richtig.

... sondern dient vermutlich nur als "Rechenhilfe für den Posteingang" bei Pin.

Nicht ganz. Es dient der Rechenhilfe beim Postausgang des Absenders (bevor die Tagespost vom Abholfahrer des Briefdienstleisters abgeholt wird).

Du schreibst auch, dass damit die Anzahl der "frankierten" Briefe bestimmt werden kann. Dem Beleg kann ich das nicht entnehmen. Ich nehme an, die AFS-Maschine "schreibt mit". Schwieriger wird es dann aber mit den theoretischen Portostufen. Wenn alle Belege 00000 tragen, wie kann ich dann noch Portostufen unterscheiden? Oder schafft die Maschine auch das?

Ich kenne bisher nur (Hochleistungs)frankiergeräte, die neben der Anzahl der Sendungen auch anhand des Briefgewichtes das Porto elektronisch erfassen uns speichern. Dies klappt durchaus bei C6-Sendungen bzw. bei Infopost. Bei großformatigen Sendungen wäre noch Aufschreiben per Hand angebracht, sofern Großformate mit geringem Gewicht (bis 20g bzw. bis 50g) beachtet werden müssen.
Anders gedacht: Briefumschläge mit Stempeln von Mitberwerbern der DPAG weisen normalerweise keine Portostufen in der eigenen Frankierung auf. Es existieren viele kleinere und einige größere Unternehmen, die nur maschinell frankieren (und nicht maschinell sortieren) können. Irgendwie müssen die Frankiergeräte auch wissen, welche Briefmenge und Gewicht je Sendung dem jeweiligen Kunden zugeordnet werden, damit später eine Rechnung für den Absender (Kunde des Postmitbewerbers) erstellt werden kann.

Hat sich bis 2011 (im vorherigen Beitrag) nicht wirklich verändert. Ist die Zahl auf dem Strichcode eine laufende Nummer? Dann hätte Pin Fürstenwalde in den zwei Jahren ca. 23.000 Belege förmlich zugestellt (Man sollte das mal auf Deutschland hochrechnen!).

Es kann sich hier gänzlich um eine fortlaufende Nummer handeln. So ganz sicher bin ich mir nicht; evtl. besteht die letzte Ziffer der Nummer aus einer Prüfziffer. Wenn man sich durchrechnet, dass 23.000 PZA in rund 19 Monaten (Nr. 235200526XX vom September 2009 und 235200758XX vom April 2011) erfasst und zugestellt wurden, käme man bei angenommenen 20 Arbeitstagen pro Monat auf 60 PZA pro Tag - das ist nicht viel. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass PIN Mail Wildau mehrere Geräte zur Kennzeichnung von PZA nutzt und du hier zufällig zwei Belege zeigst, die Aufkleber vom gleichen Gerät (Arbeitsplatz des Sendungserfassers) erhalten haben. Dann käme die pro Arbeitsschicht zu erfassende PZA-Menge als Teil der Arbeitszeit auch hin.

Dein Einwand, dass sich so was selten in Sammlerhand befindet, kann ich aber insoweit bestätigen, als das die Privatpostsammler, an die ich die Belege weitergebe immer irgendwie "feuchte Augen" bekommen. Nicht erstaunlich ist es allerdings, wenn man täglich solche Umschläge sieht, die von der Mandantschaft mitgebracht werden. Meist per Hand aufgerissen und in sammelunwürdigem Zustand. Hinzu kommt, dass man diese Umschläge in der Regel locht und zur Akte heftet.

Ich sehe, du kennst die Gesichtsausdrücke von Privatpostsammlern, wenn diese einen gut erhaltenen PZA-Umschlag erhalten. :-) Bei PZA-Umschlägen nehme ich zwangsweise (und unter Vorbehalt der Hoffnung auf ein besser erhaltenes Exemplar) auch Umschläge in die Sammlung auf, die mit den Fingern aufgerissen wurden. Es sollte allerdings kein Bestandteil des Umschlages fehlen. Die Öffnungsspuren lassen sich durch Zurückklappen der einzelnen Bestandteile etwas kaschieren. PZA-Umschläge (bzw. von Privatpostunternehmen DPAG-frankierte Versandhüllen für PZA-Umschläge) sind meiner Erfahrung nach leider sehr selten zu finden.

Da auf den Umschlägen in der Regel auch keine Empfängerinfomationen oder Geschäftszeichen angebracht sind, gibt es auch keine Probleme mit dem Datenschutz und meiner Verschwiegenheitspflicht.

Bei durch die DPAG zugestellter PZA sollte das Geschäfts-/Aktenzeichen von außen sichtbar sein - sei es im Sichtfenster des Empfängeradressfeldes oder auf dem PZA-Umschlag selbst (damit der Zusteller den PZA zweifelsfrei der auszufüllenden PZU zuordnen kann). Allerdings selbst dann müsste man Zugang zu den Akten des Absenders haben, um mit der Nummer etwas anfangen zu können...

Gruß
Pete
 
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