Thema: (?) (673) Perfins - die Firmenlochungen
rostigeschiene (RIP) Am: 11.07.2011 18:30:21 Gelesen: 786492# 268@  
@ Phila-Fan [#266]

Hallo Robert

Da Jürgen wahrscheinlich anderweitig beschäftigt ist werde ich versuchen Deine Fragen umfassend zu beantworten.

Durchlochen von Postwertzeichen wurden ab dem 2. Juni 1876 mit der Generalanweisung GA E 10 805 des Kaiserlichen General Postamtes erlaubt. Der Höhepunkt der Verwendung gelochter Marken umfasst den Zeitraum von 1910 bis 1935.

Durch den spekulativen Missbrauch des Lochens von Postwertzeichen bei Ausstellungen und insbesondere zur Finanzierung nicht-philatelistischer Projekte wurde das Durchlochen von Postwertzeichen ab 1. Januar 1966 mit dem Amtsblatt 31 vom 30.03.1965 in der Bundesrepublik Deutschland verboten.

Die Verwendung gleicher Lochungen von unterschiedlichen Firmen ist nicht selten es gibt Lochungen die von ihrer Gestaltung, der Anzahl der Löcher und die Höhe der Lochung vollkommen identisch sind und doch verschiedenen Firmen zuzuordnen sind. Zum Beispiel für das A, dargestellt durch 10 Löcher mit einer Höhe von 5,5 mm findet man elf Firmen in unterschiedlichen Orten.

Zu der Häufigkeit der Lochungen in Marken die nach dem WK II herausgegeben wurden, kann ich schon eine relative Seltenheit feststellen.

Da durch die Perforation das Markenbild teilweise zerstört wird sind Perfins bei den meisten Sammlern nicht so beliebt, besonders verpönt sind diese bei den Motivsammlern, die ihre Marken wegen der Abbildung sammeln.

Ich hoffe das ich mit diesen Erklärungen ein wenig Licht ins für viele Sammler dunkle Kapitel Perfins gebracht habe.

Werner
 
Quelle: www.philaseiten.de
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