Thema: Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
reichswolf Am: 01.05.2012 22:10:03 Gelesen: 740736# 44@  
@ sachsen-teufel [#42]

Ich sehe das etwas anders als mein Vorschreiber. Die Karte hätte sicher als Feldpost portofrei befördert werden können, da sie den Truppenstempel (hier Rekrutendepot) trägt, aber sie wäre nicht per, sondern als Feldpost befördert worden. Das bedeutet, sie wäre von der ganz normalen Reichspost bearbeitet worden, die dann normalerweise auch einen Tagesstempel abgeschlagen hätte (s. meinen Scan). Der fehlt hier völlig. Entweder ist die Karte einfach ohne Stempel durchgerutscht (was nicht zu beweisen wäre), oder sie wurde im Briefumschlag versandt oder aber gar nicht mehr mit der Post verschickt, sondern jemandem zur Bestellung mitgegeben. Letztlich wird das wohl nicht mehr zu klären sein. Daher müßte man Latzis Satz meiner Meinung nach ändern in "Natürlich wurde die Karte zur Beförderung als Feldpost vorbereitet."

Einen Beleg mit einem Rekrutendepotstempel besitze ich zwar, aber den müßte ich erst scannen. Daher zeige ich ersatzweise eine Karte aus dem RESERVE-LAZARETT * AACHEN V. *, hier mit dem Maschinen-Tagesstempel der Post AACHEN * 1 V vom 25.04.1917. Ein solcher Tagesstempel, egal ob von der Feld- oder der Reichspost, ist zum Beweis der tatsächlichen Beförderung in der Regel notwendig.



Beste Grüße,
Christoph
 
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