Thema: Russland: Die Streifbänder der Kaiserzeit
doktorstamp Am: 06.10.2012 22:33:31 Gelesen: 5966# 1@  
Michel widmet in seinem Katalog den Streifbändern ganze sechs Hauptnummern. Die ersten zu 1 Kopeke und 2 Kopeken wurden im Jahre 1890 verausgabt. Diese sind von den anderen zu unterscheiden da sie den Werteindruck haben ohne zusätzliche Beschriftung.

Bei dem Wert zu 2 Kopeken gab es jeweils zwei verschiedene Grössen 134 x 376 mm und 177 x 144 mm. 1 Kopeke war für das Inland vorgesehen, folglich die zu 2 Kopeken für das Ausland. Die Gewichtsstufe betrug jeweils 60 g.



S1 aus Riga nach Güstrow

Einst klebte eine zweite Marke rechts neben dem Eindruck, wie Gang und Gebe damals halb auf dem Streifband, und halb aus dem Inhalt.



S2A in St. Petersburg aufgegeben und nach Narwa gelaufen. Die Nummer 1 ist vom Hauptpostamt in St. Petersburg.

S3 und S4 haben zusätzlich eine Beschriftung mit Hinweis auf Gebrauch und Verwendung. 1891 verausgabt was die Seltenheit von S1 und S2 beeinflußt (verursacht) hat.



Hier die S3, diesmal aus Narwa mit Zusatzfrankatur nach Bad Nauheim.



S3 aus Mióskau nach Braunschweig, auch mit Zusatzfrankatur.



S3 ungebraucht



S4A aus Riga nach Berlin 1891



S4B Aus St Petersburg nach Pension Hilterfingen, Thünersee mit dem seltenen Vermerk "Ambulant". Man kann dies als "unterwegs" oder "Post Restante" annehmen.



Ein weiteres Exemplar des S4B diesmal mit Zusatzfrankatur (Inhalt wog bis 120 g) aus Kazatin, Kiew nach Königsberg



Nochmals S4B, wie man sieht ist dieser am leichtesten zu erwerben. Aus St. Petersburg nach Luttich, Belgien für 120g.



S4B nochmals, allerdings diesmal in Lodz aufgegeben nach Bad Elster in Sachsen (Villa Ehrenpreis)



Und schon wieder S4B wohlbemerkt zu der dritten Gewichsstufe, aus St. Petersburg Richtung Paris.



S4B aus Moskau nach Melbourne, Australien. Zu meinem Gunsten, geschweige denn Erstaunen hat der Verkäufer dies als nach Austria ausgepriesen, folglich ergattert und weg bevor er was ahnte. Es sind Sage und Schreibe ganze vier Stück nach Australien bekannt.

Die S4B ist relativ leicht zu erhalten, oft erschwinglich, aber Aufgabeort und Bestimmungsort setzen den Preis.

S5, S6A, S6B. Hier ist der Werteindruck nach dem Muster der gleichwertigen Marken aus der Serie "Das Haus Romanow" weder S5, noch S6A kann ich zeigen, dafür aber ein S6B mit ZuF aus Moskau nach Bern, Schweiz. Wieder die dritte Gewichtsstufe.



Im Jahre 1913 verausgabt ist Dank dem Kriegsausbruch ihre Verwendung relativ beschränkt, und nach Oktober 1917 sowieso. Der grösste Unterschied zwischen A und B ist wie vorher.

Nun, ich hoffe hiermit andere dazu zu bewegen, ihre Schätze aus der Kaiserzeit hier zu veröffentlichen, daher nicht moderiert. Aber bitte nur die Streifbänder.

Allgemein sind Streifbänder aus der Bedarfspost. Gewiß kann die Frankatur philatelistisch beeinflußt werden, häufig aber nicht. Und wie die Paketkarten gehören sie zu den Stiefkindern der Philatelie.

Viel Spaß beim Zuschauen.

mfG

Nigel
 
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