Thema: Moderne Postgeschichte Privatpost in Deutschland: Lettershops etc.
DL8AAM Am: 28.03.2013 16:38:51 Gelesen: 112241# 46@  
@ sachsen-teufel [#45]

Michael, Danke übrigens für das Zeigen!

nicht gerade ein ausgesprochener Lettershop oder Frankierservice

Also ich würde das nicht so streng sehen. ;-) Ich habe den Begriff "Lettershop" ja gewollt etwas schwammiger gehalten [#1], wissentlich, dass im "Werbe- bzw. Marketing Deutsch" die dortigen Kollegen für die verschiedenen Teile dieses - für Außenstehende leider doch sehr undurchsichtigen - Dienstleistungssegments viele viele eigene neue Wortschöpfungen kreiert haben. "Für mich" als belegbetrachtenden Philatelisten sind Lettershops primär Dienstleister, die für ihre Kunden etwas drucken (vom Brief über Werbemailings bis zu dicken Katalogen) und diese dann selbst (oder über weitere externe Dienstleister) in den Postversand zum Endempfänger geben, d.h. der eigentliche (meist auf dem Beleg genannte) Absender ist am direkten Versand nicht unmittelbar händisch beteiligt. Wenn man den Begriff so auffasst, passen im Prinzip auch Online-Briefe gut rein. Wir Philatelisten betrachten und beschreiben ja mehr den Beleg, das Endergebnis im zugespammten Briefkasten - und nicht die interne Kette in allen Feinheiten (falls sie uns überhaupt mal vollständig korrekt erschließen sollte).

Wenn man es sehr eng sehen wollte, fällt sogar ein E-Postbrief, der von der Post ausgedruckt und dem Empfänger physikalisch als "Letter" per Postbote zugestellt wird, in diese Kategorie. Wobei ein Werbemensch hier das Wort "Lettershop" sicherlich nicht nutzen würde. ;-)

Passend zu Deinem Online-Briefdienst ging mir die Tage auch so etwas erstmals (!) in die Fänge. ;-)

Oekopost Deutschland GmbH



Bei "Oekopost Deutschland" (Füssenerstr. 78a, 87600 Kaufbeuren) handelt es sich ebenfalls um einen Dienstleister für den digitalen Onlinebrief-Versand [1]. Vereinfacht gesagt, nehmen sie 'Dokumente' online an, drucken, kuvertieren und versenden diese dann im Kundenauftrag. " Als Spezialist im hybriden Postversand bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Einliefermöglichkeiten in unserem Onlinepost-Center ... ", " Die OEKOPOST bietet für Unternehmen eine hybride Mailverarbeitung ... (für) Rechnungen, Lieferscheine, Mahnungen, Kontoauszüge, Gehaltsabrechnungen, Serienbriefe, Einladungen, Kanzleischreiben, Gebührenbescheide, Versicherungsschreiben, Spendenbescheinigungen", " Wir produzieren derzeit an allen Standorten (welche?) mit identischen Produktionsmaschinen von Xerox...".

Und zum eigentlichen uns interessierenden Thema Versand heisst es " Die OEKOPOST selbst besitzt kein eigenes Zustellnetzwerk und lässt die Produktion der DPAG zufliessen, die für die eigentliche Zustellung verantwortlich ist. Diese Dienstleistung kann direkt mit der OEKOPOST bzw. auch direkt im Kundenauftrag der DPAG oder einem Konsolidierer, je nach Kundenwunsch organisiert werden."

Das erklärt nun auch den FRANKIT.



Das eingesetzte Gerät 1D150002F0 gehört dem Dienstleistungszentrum München der "Deutsche Post InHaus Services GmbH" (=Konsolidierer K4000) - (in diesem Fall) nicht der Oekopost, siehe [2]. Ob einzelne Standorte von Oekopost vielleicht eigene AFS betreiben kann ich nicht sagen, insbesondere da mir die bisher überhaupt nicht bekannt waren. Das moderne Postwesen hält immer wieder neue Überraschungen für uns parat. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.oekopost.de
[2]: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/33925
 
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