Und weil es immer noch regnet, muß Gärtelsche warten:
Pfiffikus-Adressklappe (ungewöhnlicher Absendervordruck) der Maßschneiderei "
Der Damenputz, Berlin W 57" nach Frankfurt am Main mit
694.000 Mark frankert und entwertet per Kreisbrückenstempel mit Segmenten oben und unten "
BERLIN W \ 12. 9.23.7-8N \ * 35 k":
(Interne Nr. 257-06-09-17-Unbek)
Wie aber läßt sich die Frankatur erklären ?
Als portogerechter Inlandsbrief der PP 17 (1. bis 19. Sep.) käme allenfalls ein Wertbrief in Frage:
Fernbrief bis 500 g (140 Tsd) + Einschreiben (75 Tsd) + Versicherung für Wert 22,1 Mio (442 Tsd) + Nachnahme (37 Tsd) = Gesamt 694 Tsd.
Bei einer Datumfehleinstellung (PP 18: 20. bis 30. Sep.) wäre auch eine Verwendung der höchsten Gewichtsstufe (bis 500 g = 450 Tsd) als Einschreiben (250 Tsd) möglich, wobei weitere Marken und der R-Zettel außerhalb der Adressklappe verklebt wurden.
Bleibt in beiden Fällen die "Damenputz-Frage", welcher "Hauch von Nichts" im Werte von rund 22 Millionen Mark weniger als 500 Gramm gewogen haben mag ?
Wahrscheinlicher ist diese Verwendung:
Ein zartes Damengespinnst - wohl nicht wirklich knitterfrei - wurde als sperriges Paket versendet:
Berlin nach Frankfurt > 375 km, Gewicht bis 3 kg (350 Tsd), sperrig (+ 100 %). Und der Schneiderlehrling hatte pflichtbewußt begonnen, die Sendung mit Marken zu bekleben, bis der Meister dazwischen fuhr und den Rest ordnungsgemäß auf die Paketkarte verbannte.
Wer hat weitere sinnvolle Erklärungsvorschläge ?
Dekoratives Stück - aber leider für unsere Infla-Portostufen-Belege-Datenbank ungeeignet (Verkehrsart ?) - Oder was meint Ihr ?