Thema: Der Nachbarortsverkehr der Deutschen Reichspost vom 1.4.1900-5.5.1920
Rainer HH Am: 27.05.2013 10:10:20 Gelesen: 81823# 11@  
@ guy69 [#10]

Gibt es im Internet die Ortspaare einzusehen?

Jetzt ja. ;)

Auch im Inlandsverkehr gab es ein paar Regeln, die man als Belegsammler beachten muss.

Nachbarorte

Normalerweise galten die ermäßigten Gebühren für den Ortsverkehr nur innerhalb einer Stadt oder Gemeinde. Bis 31.3.1921 galten sie auch im Nachbarortsverkehr.

Nachbarortsverkehr ist ein Begriff der deutschen Postverwaltungen, der die ermäßigte Gebühr für Briefsendungen im innerörtlichen Verkehr auf bestimmte Nachbarorte ausgedehnte.

Zum Nachbarortsverkehr sollten nicht nur zusammenhängende Postorte, sondern auch solche Postorte zugelassen werden, die, ohne baulich zusammenzuhängen, so nahe bei einander lagen und in so engen wirtschaftlichen Beziehungen standen, dass sie als ein einheitlicher Verkehrsbezirk angesehen werden konnten. (Aus der Begründung des Entwurfs zum genannten Gesetz). Quelle: Wikipedia

Ab 1.1.1922 wurden im Einzelfall Ausnahmeregelungen für gewisse benachbarte Orte getroffen, zwischen denen ab dem gelisteten Datum Ortsgebühren galten.

1.1.1922
Bremen - Hemelingen
Bremerhaven - Geestemünde
Bremerhaven - Lehe
Münster a. Stein - Ebernburg (OPD Coblenz-Speyer)
Bingen (Rhein) - Bingerbrück
Mainz - Biebrich
Hamburg - Altona
Hamburg - Wandsbek
Hamburg - Bramfeld
Hamburg - Kirchsteinbek
Hamburg - Lokstedt
Hamburg - Schiffbek
Hamburg - Stellingen
Hamburg - Wilhelmsburg
Besenhorst - Geesthacht
Harburg - Moorburg
Lübeck - Stockelsdorf
Mannheim - Ludwigshafen
Wertheim - Kreuzwertheim
Bad Süderode - Gernrode
Wilhelmshafen - Schaar
Ulm - Neu-Ulm

8.5.1922
Hamburg - Altenwerder

3.7.1922
Hamburg - Kleinflottbek

Postkarten und Standardbriefe zwischen oben genannten Orten unterlagen bis zum 28.2.1962 dem Ortsporto, danach galt das geringere Porto nur noch innerhalb von Berlin!

Ich habe oben genanntes Verzeichnis komplett aufgezeichnet, viele Orte (insbesondere bei den Hamburg-Verbindungen) wurden im Laufe der Geschichte eingemeindet.
 
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