Thema: Der Nachbarortsverkehr der Deutschen Reichspost vom 1.4.1900-5.5.1920
bekaerr Am: 15.06.2013 13:42:00 Gelesen: 81432# 33@  
Hallo zusammen,

passend zu dem Beleg in mumpipucks Beitrag [#26] fand heute folgende Postkarte den Weg zu mir:



Postkarte vom 24.4.1900 von Berlin nach Cöpenick (man beachte die moderne Schreibweise mit "K" in der Anschrift)

Cöpenick ist allgemein als Berliner Vorort bekannt und wird als solcher auch im KBHW aufgeführt. Dennoch reichten die 2 Pf nicht aus, da zwischen Berlin und Cöpenick, das noch dazu in der OPD Potsdam lag, kein ermäßigter Nachbarortsverkehr zugelassen war (und auch später niemals wurde). Der Empfänger mußte daher 10 Pf Nachporto zahlen.

Die folgenden Belege sind dafür echte Nachbarortsbelege, alle zwischen den Berliner Vororten gelaufen.



Baumschulenweg nach Schöneberg, NOV zugelassen ab 30.6.1900



Charlottenburg nach Wilmersdorf, NOV zugelassen ab 1.4.1900



Charlottenburg nach Halensee, NOV zugelassen ab 1.4.1900



Charlottenburg nach Plötzensee, NOV zugelassen ab 1.4.1900



Friedenau nach Steglitz, NOV zugelassen ab 1.4.1900



Grunewald nach Südende vom 23.6.1906. Etwa eine Woche später kosteten Postkarten entfernungsunabhängig 5 Pf (vgl. bekaerr [#32])

Es liegt in der Natur der Sache, dass NOV-Belege von nahe beieinanderliegenden Berliner Postorten immer wieder zu finden sind. Wirklich selten sind hingegen Belege, zwischen weit entfernten Nachbarpostorten. So ist es mir bisher leider noch nicht gelungen, beispielsweise einen Beleg von Oberschöneweide nach Tegel (Zulassung ab 17.12.1910) zu finden.

Beste Grüße,

Bernd
 
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