Thema: Sammlerpost: Wie frankieren ?
Stefan Am: 09.08.2013 15:52:53 Gelesen: 35962# 53@  
@ KarlS [#51]

Die Briefzustellerin hat auch schon ihr Fett abbekommen - aber die kann ja nichts dafür. Aber zu Hause den Mund könnten die Zusteller schon mal aufmachen... Finde ich. Die werden angeblich ja geschult. Da gab es vor einiger Zeit (2013?) sogar einen Sonderstempel zum Thema Schulung.

Wenn ich mich recht entsinne, werden Sendungen aus dem Ausland über das internationale Postzentrum (IPZ) der DPAG in Frankfurt/Main in den nationalen Kreislauf der Deutschen Post AG eingespeist. Beispiele und Fotos zur Arbeitsweise im IPZ:

http://www.dp-dhl.com/de/presse/mediathek/fotos/ipz_frankfurt_am_01.html
http://www.jolschimke.de/briefzentren/internationales-postzentrum-frankfurt-am-main-ipz.html

Da normale Einschreiben in der Briefesortierung mit der normalen Tagespost mitlaufen, werden diese nicht separat behandelt und der Einschreibeaufkleber in deinem Beispiel dürfte im IPZ in Frankfurt/Main entweder per Hand oder maschinell aufgeklebt worden sein. Deine Postbotin kann demnach nichts dafür, die Kollegen im örtlichen Zustellstützpunkt/Depot ebenso wenig. Ich gehe nicht davon aus, dass Otto-Normalbriefträger einen Kontakt zum internationalen Briefzentrum in Ffm für die eigene Arbeit benötigt. Daher ist der Rüffel gegenüber deiner Postbotin m.E. nicht angebracht gewesen und eine Schulung der Postbotin (Schulung worin bei Auslandseinschreiben?) würde hier auch nichts bringen. Im besten Fall kann der Depotleiter deine Beschwerde per Telefon oder Email DPAG-intern an einen Vorgesetzten oder anderweitigen Ansprechpartner weiterleiten. Ob sich das IPZ dieser annimmt und das Aufkleben von Einschreibezetteln auf Briefmarken abstellt, mag ich bezweifeln. Aus DPAG-Sicht macht es Sinn, dass der Einschreibeaufkleber vorderseitig aufgebracht wird und der Strichcode des Einschreibeaufklebers während des Briefsortiervorgangs im Durchlauf durch die Briefsortiermaschinen maschinell eingelesen werden kann (Stichwort Sendungsverfolgung). Ich sehe in deinem Beispiel vorderseitig keinen anderen Platz (außer auf den anderen drei Briefmarken), um den deutschen Einschreibeaufkleber aufzubringen. Die Stellen für die Absenderangabe, Empfängerangabe und rumänischem R-Zettel sind als Klebefläche nicht empfehlenswert. Weiterhin soll der Postbote auch umgehend erkennen können, ob es sich bei einer Sendung um einen Brief mit einer nachweispflichtigen Leistungsart (Bsp. Einschreiben) handelt. Man kann daher nicht jeden Brief zwangsläufig umdrehen, um pauschal jede Rückseite zu betrachten. Das Briefgeschäft inklusive Sortierung und Zustellung ist und bleibt in der täglichen Praxis ein Massengeschäft (unter dem der Sammler als eher vernachlässigbare Minderheit manchmal zu leiden hat, auch wenn auch nicht immer darüber glücklich bin).

Gruß
Pete
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/3935
https://www.philaseiten.de/beitrag/70165