Thema: (?) (339) Motiv: Kirchen, Synagogen, Tempel, Moscheen
zockerpeppi Am: 22.09.2013 18:50:25 Gelesen: 237671# 26@  
Ich hatte wohl gestern meine Brille nicht auf oder die Threads untereinander verwechselt. Sorry.

@ Alle

Hier mein Beitrag. Hat etwas Zeit gekostet, meinen ganzen Rechner zu durchforsten.

LUXEMBURG - ST. QUIRINUS KAPELLE



An der Stelle der Quirinus-Kapelle befand sich ursprünglich eine heidnische Kultstätte, die später von den Römern als frühchristliches Heiligtum verehrt wurde. Hier entspringt eine Felsquelle, deren Wasser eine heilende Wirkung, insbesondere bei Augenleiden, zugeschrieben wird.

Seit dem 11. Jahrhundert ist der Ort dem Heiligen Quirinus geweiht und seit Anfang des 13. Jahrhunderts fanden in den zwei Höhlen der Kapelle Gottesdienste statt. Die zum Teil in den Fels gehauene gotische Wallfahrtskapelle wurde 1355 errichtet; das Dach und die Glockentürmchen wurden Ende des 19. Jahrhunderts nachträglich angebracht. Bis 1666 war St. Quirinus Schutzpatron der Stadt Luxemburg. Dann wurde die hl. Jungfrau Maria, Trösterin der Betrübten, zur Schutzpatronin der Hauptstadt erhoben.

Und nun zu Sagen und Schauermärchen, gefunden im WEB:

Die jetzige St. Quirinuskapelle war ohne alle Widerrede ursprünglich eine Räuberhöhle. Einst hauste dort eine Alte mit ihren drei Söhnen, welche das verruchte Räuberhandwerk trieben. Drei Jungfrauen, welche einst des Weges kamen, wurden von ihnen angefallen, geplündert und gemartert; sie entkamen auf ihrem Esel und ließen die Kapelle an der Straße mit der beschriebenen Gruppe als ex voto errichten. Die Stirnbinde der mittleren Jungfrau bedeutet, daß sie an der Stirne verwundet war.

Ein andermal kam auch ein Herr mit seinem Diener dahergeritten. Da sie müde waren, kehrten sie in die Räuberhöhle ein. Die Alte war allein, denn ihre Söhne waren auf Raub aus. Die beiden Gäste begehrten ein Nachtmahl von der Alten, und während diese damit beschäftigt war, hörten der Herr und sein Diener, wie das Pferd des Herrn mit dem Fuße scharrte. Hierdurch argwöhnisch gemacht, untersuchten sie die Stelle, wo das Pferd stand, und sieh, es lagen eine Menge Leichname dort unter der Erde vergraben. Sie wußten nun, wo sie waren, bereiteten sich zur Gegenwehr, und als die Räuber zurückkamen, schossen sie zwei davon tot; der dritte entfloh. Die Alte aber empfand Reue über ihre Frevel und gestand alles. Sie führte die Fremden noch an einen anderen Ort unfern der Hütte, genannt »beim Markstein« oder »beim Kreuz« wo viele Ermordete begraben lagen. Die frühere Räuberhöhle ist später erst eine Einsiedelei geworden.

In Bezug auf den Brunnen:

Drei Nonnen, welche mit Skrofeln behaftet waren, wallfahrteten nach Luxemburg, um dort von der Mutter Gottes Heilung ihres Übels zu erlangen. Als sie in die Nähe des Quirinusquells kamen, saßen sie von ihrem Esel ab und labten sich an dem frischen Wasser, denn sie empfanden großen Durst. Aber sieh, kaum hatten sie eine Handvoll des Wassers genossen, waren sie von ihrem Übel geheilt. Sie dankten Gott inbrünstig und gelobten, diese wunderbare Heilung durch ein Standbild zu verewigen. Als sie aber in der Stadt angelangt waren und am Kloster abstiegen, sahen sie, daß die Nonnen bereits am Abendtisch saßen. Sie fürchteten sich daher und schämten sich, und keine wollte vorangehen. Endlich sagte eine von ihnen: »So verbindet mir die Augen, dann will ich vorangehen.« Dies geschah. Weil aber die beiden anderen sie nicht allein gehen lassen wollten, nahmen sie dieselbe in die Mitte.

Von dem Tage an ward der Quirinusbrunnen berühmt, und er erwies sich fortan heilkräftig gegen Skrofeln, Hautausschläge und Augenkrankheiten. Jährlich am fünften Sonntag nach Ostern (Mai) wallfahrtet man zur Quirinuskapelle, opfert Kinnbacken oder sonstiges getrocknetes Schweinefleisch und füllt die Flaschen mit dem Wasser des Quirinusbrunnen.


Tschü
Lulu
 
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