Thema: Die Poststempel Berlins
axelotto Am: 01.10.2013 17:35:22 Gelesen: 3476639# 2310@  
Hallo Aksel,

ich verstehe die Frage nicht ganz. Was meinst du mit Aussenbezirk? Charlottenburg war bis 1920 ein Vorort von Berlin. Also eine eigene Stadt.

"In den zwei Jahrzehnten von 1870 bis 1890 entwickelte Charlottenburg sich in einem rasanten Tempo von einer mittleren, ländlich wirkenden Stadt in der Umgebung Berlins zu einer Großstadt und schließlich zu einer der reichsten und größten Städte Preußens. - Charlottenburg verdreifachte seine Einwohnerzahl noch einmal von 100.000 im Jahr 1893 auf 306.000 im Jahr 1910. In dieser Zeit wurde Charlottenburg als Großstadt vollendet.

Die Weimarer Republik begann für Charlottenburg; wie für alle großen Städte rund um Berlin; mit dem Ende als selbständige Stadt. Mit dem "Gesetz über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin" vom 27.4.1920 wurde Charlottenburg 1920 als siebter Verwaltungsbezirk mit rund 325.000 Einwohnern Teil von Berlin.
Vorausgegangen waren 50 Jahre lang erbitterte Auseinandersetzungen um die Verwaltungsstruktur des Großraumes Berlin. Der Charlottenburger Magistrat war bis 1890 noch für einen Zusammenschluss mit Berlin, aber seit es sich selbst zur reichen Großstadt entwickelt hatte, war es wie Spandau, Wilmersdorf und Schöneberg, also wie alle reichen Städte im Westen Berlins gegen die Eingemeindung. Noch 1920 warnte der Charlottenburger Magistrat: "Die zentralisierte Verwaltung eines solchen Gebietes von einem Rathaus aus ist für jeden Sachkenner eine Ungeheuerlichkeit."

Entnommen aus:

"Lexikon: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z
300 Jahre Charlottenburg in 12 Kapiteln - Von Charlottes Hof zur Berliner City
von Karl-Heinz Metzger"






Gruß Axel
 
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