Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Germaniafan Am: 08.12.2013 18:03:13 Gelesen: 4192127# 2653@  
@ Germaniafan [#2434]

Nach langem Grübeln bin ich wahrscheinlich auf die Lösung des Rätsels gekommen.

Der Beleg war meiner Meinung nach vom Gemeindeamt Leiching als Zeitungs-Päckchen an das Messungsamt Landau frankiert worden. (Päckchen 100 Mark Bestellgeld 25 Mark) Diese Vermutung wird dadurch untermauert dass die ehemaligen 5 Marken der Mi.Nr. 33 zuerst verklebt wurden.(Diese sollten vermutlich das ermäßigte Bestellgeld für ein Zeitungspäckchen von 25 Mark abdecken) Zusehen durch das spätere Überkleben (auf dem Postamt) der roten 1 Mark-Marken der Mi.Nr. 30. Zudem wurde die Rückseite mit einem Bogen der Mi.Nr.30 frankiert (Portokosten 100 Mark für ein Päckchen).

Bei der Abgabe der Sendung beim Postamt in Teisbach wurde aber wohl bemerkt dass das zulässige Gewicht für ein Päckchen von 1000g überschritten war. Nun wurde das Zeitungspäckchen durch Aufkleben der Paketmarke und weiterer 50 Marken zu je 1 Mark zum Zeitungspaket. Porto für ein Zeitungspaket bis 5 Kg 150 Mark plus den 25 Mark für das Bestellgeld macht portorichtig 175 Mark.
Wenn ich den Beleg ins Durchlicht halte ist unter der Paketmarke zu lesen "per Päckchen".

In Rotschrift ist zu lesen " Zustell bez \ Dienstmarken \ schon auf Brief" womit die ehemaligen 5 Marken zu je 5 Mark genmeint sein dürften.

Um dies zu verdeutlichen noch einmal der Scan der Vorder- und Rückseite:



Danke nochmals an juni-1848, der mir bei der Entzifferung des Rotstrichvermerks und den Hinweis auf ein Paket behilflich war.

Schöne Grüße

Guido
 
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