Thema: Wahlbriefumschläge, Wahlbenachrichtigungen, Wahlkarten und Wahlstempel
sonne-hh Am: 18.12.2013 20:17:16 Gelesen: 96815# 43@  
@ sonne-hh [#27]

Nun einmal zu den im obigen Beitrag genannten Wahlen zu den Vertreterversammlungen der Sozialversicherungsträger ("Sozialwahlen").
Sozialwahlen finden seit 1953 statt; von Beginn an gab es die Möglichkeit der Briefwahl, seit 1986 ausschließlich. Die Wahltermine lagen seit 1958 alle 6 Jahre Ende Mai oder Anfang Juni. Lediglich die für 1992 vorgesehenen Wahlen wurden wegen des organisatorischen Zusatz-Aufwandes aufgrund der deutschen Einheit um ein Jahr verschoben. Bisherige Termine: 16.+17. Mai 1953, 8. Juni 1958, 27. Mai 1962, 9. Juni 1968, 26. Mai 1974, 1. Juni 1980, 4. Juni 1986, 2. Juni 1993, 26. Mai 1999, 1. Juni 2005, 1. Juni 2011. (Siehe Wikipedia: Sozialwahl).

1993 fand die erste Sozialwahl nach der deutschen Wiedervereinigung statt. Die Barmer Ersatzkasse benutzte in ihrer per Laserdrucker eingetragenen Anschrift das W vor der Postleitzahl („Verkehrsgebiet West“), da das stimmberechtigte Mitglied offenbar im VG Ost wohnte. Der Brief ist im osthessischen Hofbieber abgestempelt, unweit der Grenze zu Thüringen.

Der Wahlbrief an die Deutsche Angestellten-Krankenkasse in Hamburg wurde am Stichtag 2. Juni in Kiel aufgegeben. Damit er noch am selben Tag (!) zugestellt werden sollte, hat der Absender die Gebühr für Eilzustellung zwischen 22 und 6 Uhr entrichtet – den stolzen Betrag von 10 DM. Die Grundgebühr für den Standardbrief brauchte ja nicht entrichtet zu werden. Wie der Eingangsstempel vom 4. Juni zeigt, kam der Brief nicht fristgerecht an und die Stimme war somit ungültig.



Auch der Brief an die Hanseatische Ersatzkasse ist am 2. Juni 1993 abgestempelt. Der Maschinen-Werbestempel aus Völklingen wirbt für genau diese Sozialwahl.



1999: Unfrankierter Wahlbrief an die Barmer Ersatzkasse, inzwischen mit 5-stelliger Postleitzahl.
Unfrankierter Wahlbrief an die DAK, zu spät eingegangen, daher mit Kastenstempel „Ungültig“ versehen.



Frankierter Wahlbrief an die HEK aus den USA mit entsprechender Codierung und Stempel aus Quincy, Massachusetts.



2005: Unfrankierter Wahlbrief an die DAK, Maschinen-Werbestempel Briefzentrum 30.
Wahlbrief an die DAK, überflüssig frankiert mit Absender-Freistempel des Indischen Generalkonsulats in Hamburg.



Wahlbrief an die DAK, überflüssig frankiert und mit ungewöhnlichem Tintenstrahl-Maschinenstempel vom Briefzentrum 40 entwertet, vermutlich Versuchs-Stempel.



Frankierte Auslandsbriefe aus Girne (Türkische Republik Nordzypern) und aus China.



So viel für heute und für dieses Jahr! Frohe Feiertage wünscht
sonne-hh
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1772
https://www.philaseiten.de/beitrag/77324