Thema: Deutsche Besetzung des 1. Weltkrieges 1914/18: Amtliche Ganzsachen
hajo22 Am: 03.01.2014 18:27:13 Gelesen: 52203# 27@  
@ volkimal [#26]

Hallo Volkmar,

gute Frage, nächste Frage. Nein, ich versuch`s mal zu beantworten wie ich es mir denke: Der Sergeant (Feldwebel) Ernst Funck (lese ich) hätte natürlich eine neutrale Feldpostkarte verwenden können, schließlich hatte er als Soldat eine Feldpostnummer, letztlich seine Anschrift für die Korrespondenz mit ihm. Die Karte wäre dann mit einem neutralen Feldpost-Stempel entwertet worden. Er wollte das wohl nicht und hat so die Zivilpost verwendet, die zu bezahlen war. Der Empfänger konnte am Poststempel dann ersehen, daß der Absender sich direkt in oder in der Nähe von Mitau befand.

Aus dem Text geht hervor, daß er den Militärdienst satt hatte: "Hoffentlich ist bald Frieden".

Mein Fazit: Feldpost wäre möglich und kostenlos gewesen, der Absender wollte aber die Zivilpost nutzen, warum auch immer. Ob die Korrespondenz mittels Zivilpost schneller ging, wage ich zu bezweifeln, denn diese Post landete regelmäßig bei den Zensurstellen.

Der dreizeilige Zensurstempel von Königsberg dürfte nichts Besonderes sein, ich habe ihn mehrfach auf Ober-Ost-Post.

Hier die P3 ebenfalls aus Mitau v. 26.10.17 mit 2 Abschlägen des Zensurstempels auf Privatpost.



Übrigens, Du zeigst korrekterweise die gestempelte Fragekarte der F/A-Ganzsache.

Gutes Neues Jahr.
Jochen
 
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