Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
juni-1848 Am: 16.02.2014 20:05:18 Gelesen: 4155272# 2871@  
Moin zusammen,

es hat ein Weilchen gedauert, bis ein weiterer Sammler die Nutzung dieser Pfiffikus-Klappe auf Päckchen/Paket bestätigt hat:



(Datenbank # 874)

Aus der PP 17 (1.9. bis 19.9.1923) stammt diese ausgeschnittene Pfiffikus-Adressklappe der Maßschneiderei "Der Damenputz, Berlin W 57" nach Frankfurt am Main mit 694.000 Mark frankert und entwertet per Kreisbrückenstempel mit Segmenten oben und unten "BERLIN W \ 12.9.23.7-8N \ * 35 k".

Wahrscheinlich handelt es sich um diese Versandart:

Ein zartes Damengespinnst - wohl nicht wirklich knitterfrei - wurde als sperriges Paket versendet: Berlin nach Frankfurt > 375 km, Gewicht bis 3 kg (350 Tsd), sperrig (+ 100%) = 700.000 Mark gesamt.

Der Schneiderlehrling hatte wohl pflichtbewußt begonnen, die Sendung mit Marken zu bekleben, bis der Meister dazwischen fuhr und den Rest ordnungsgemäß auf die Paketkarte verbannte.

Rein rechnerisch käme auch ein portogenauer Inlandsbrief der PP 17 als Nachnahme-Wertbrief in Frage:

Fernbrief bis 500 g (140 Tsd) + Einschreiben (75 Tsd) + Versicherung für Wert 22,1 Mio (442 Tsd) + Nachnahme (37 Tsd) = Gesamt 694 Tsd.

Jedoch bleibt rätselhaft, welcher "Damenputz" im Werte von 22 Millionen Mark wohl keine 500 Gramm - also einen "Hauch von Nichts" - gewogen haben mag.

Siehe Beitrag [http://www.philaseiten.de/beitrag/66211].

Wünsche eine sammelfreudige Woche, Werner
 
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