Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 07.07.2014 07:06:00 Gelesen: 805462# 243@  
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Thema: „Nie wieder (1914 – Ausbruch Erster Weltkrieg)“

„Wenn ich mich mitarbeiten weiß in einer internationalen Gemeinschaft gegen den Krieg, hab‘ ich ein warmes, durchströmendes und befriedigendes Gefühl. Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind“, notierte die deutsche Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867 bis 1945) in ihrem Tagebuch. „Nie wieder Krieg“ hieß ihre Parole.

100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hat dies nichts an Aktualität verloren. Das berühmte Antikriegs-Plakat von Käthe Kollwitz ist Motiv einer Briefmarke, die im August 2014 zum Gedenken an den Beginn des Weltkriegs, der doch eigentlich als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan) in das Gedächtnis der Völker und Nationen eingegangen ist, herausgegeben wird.

Der die Wahrnehmung des Kriegs am meisten prägende Schauplatz ist die Westfront. Nach einer anfänglichen Phase des Bewegungskriegs erstarrte sie zum Graben- und Stellungskrieg. Der Kampf um Schützengräben und Stacheldrahtverhaue in Flandern und Frankreich forderte Hunderttausende Tote. Die meisten Soldaten fielen einer gigantisch aufgerüsteten Artillerie zum Opfer. Trommelfeuer, Minen und Handgranaten, Flammenwerfer und der erstmalige Einsatz von Tanks führten zu blutigen Massakern. Die neu entwickelten Maschinengewehre vereitelten Sturmangriffe – Hunderttausende fielen ihnen zum Opfer. Zu den schrecklichsten Erfahrungen der Frontsoldaten zählte der Einsatz von Giftgas – ein zivilisatorischer Tabubruch ohnegleichen.

Rund neun Millionen Menschenleben hat der Erste Weltkrieg allein unter den Soldaten gefordert – darunter rund zwei Millionen Deutsche, 1,8 Millionen Russen, 1,5 Millionen aus Österreich-Ungarn, 1,3 Millionen Franzosen und 750 000 Briten. An jedem Tag starben im Schnitt etwa 6.000 Soldaten – ein gigantischer Blutzoll. Die Zahl der zusätzlichen zivilen Opfer wird auf rund sechs Millionen geschätzt. Massen von Versehrten kehrten von den Schlachtfeldern zurück, mit Verletzungen, wie man sie bisher noch nicht gesehen hatte. Jeder einzelne von ihnen blieb zeitlebens eine augenfällige Mahnung im Sinne von Käthe Kollwitz: „Nie wieder Krieg“.



Ausgabetag: 07.08.2014
Wert (in Euro Cent): 75
Motiv: Plakat
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Astrid Grahl und Lutz Menze, Wuppertal
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3100
 
Quelle: www.philaseiten.de
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