Thema: (?) (237/238/245) Bestimmungsfragen zu Maschinenstempeln
Carolina Pegleg Am: 05.09.2008 21:05:31 Gelesen: 271150# 20@  
Hallo HEFO58,

gebe auch noch kurz meinen Senf dazu. Du zeigst ein ziemliches Sammelsurium. Zu verschiedenen der Briefe gibt es jeweils aus meiner Sicht das eine oder andere interessante (?) zu sagen. Aber dieses Thema heisst ja, "Bestimmungsfragen" -- so gesehen musst Du schon sagen, wozu Du was im Einzelnen wissen möchtest. ;)

Nehmen wir z.B. mal die beiden Engländer mit dreieckigem Stempelkopf in Beitrag [#16]. Dies sind besondere Stempel für Massenauflieferungen (Drucksachen etc.), wo es auf die Schnelligkeit nicht ankam, dafür aber verbilligtes Porto verrechnet wurde. Daher das Porto von 1/2 Penny. Bei dieser Sorte Post wurde der normale Stempelkopf mit Datum entfernt und es kam diese seltsamen dreieckigen Teile zum Einsatz. "F.S." steht für Foreign Section, und indiziert das Londoner Auslandspostamt -- der Brief ging ja auch nach Deutschland. MTP in dem anderen Stempel steht für das Londoner Postamt "Mount Pleasant", was die Nummer oberhalb bedeutet kann ich nicht sagen. Ist vielleicht einfach eine Unterscheidungsnummer.

Allgemein gilt, dass Stempelsammler an die Erhaltung der Stempel möglichst hohe Anforderungen stellen. Die meisten der Stempel in [#15] sind daher unter diesem Gesichtspunkt leider alle ziemlich schrottig, bzw. sind alle sehr "verbraucht". Die mechanischen Anforderungen an die Stempelköpfe sind hoch und mit der Zeit lässt die Deutlichkeit der Abschläge nach.

Der letzte Brief in [#16] aus Manchester hat einen Stempel, bei dem der Mittelteil der Wellen entfernt werden kann und stattdessen andere postalische Zusätze wie "paid", "official paid" etc. eingesetzt werden können. Habe diese Stempeltype mit andern Einsätzen als den Wellen für den normalen Betrieb bislang noch nicht gesehen (allerdings auch noch nie so darauf geachtet).

Am besten gefällt mir von allen Briefen der Ägypter Cairo Airport in [#17], der Syrer steht auf dem Kopf, zu den typischen aber ungewöhnlichen Australiern mit dem rechteckigen Stempelköpfen würde ich selbst gerne mehr erfahren; der Kolumbus-Ganzsachenumschlag in [#18] von Chicago 1895 hat einen American Postal Machine Co. "Bar" Stempel, Vorläufer der APMC Flaggenstempel; der Zensurbrief in die Schweiz wurde gemäß der Zensor-Nummer (5988) in New York zensiert am Tag als die Atombombe auf Hiroshima fiel (6. August in Japan).

Zu Briefen gibt es eigentlich immer was zu sagen. Allerdings wären Fragen schön, woher soll man als Antworter wissen, ob die oben genannten Gesichtspunkte -- und es gäbe noch mehr -- jetzt von Interesse sind oder nicht.

@ Concordia CA [#4] zu [#2]

Habe Dank Deiner Hilfe jetzt den Stempel doch gefunden. Der Stempel ist wie Abb. 104 in Zietlow, allerdings London W und nicht EC. Ich hatte diese Abbildung übersehen. In genau dieser Form, d.h. ohne Kennbuchstaben des Postamtes in einer Aussparung mittig in den Balken (wie Abb. 107), ist der Stempel allerdings nicht erwähnt. Das Handbuch gibt über die englischen Columbia-Stempel ja nach eigenem Anspruch nur einen Überblick ("an dieser Stelle unmöglich auf alle Typen näher einzugehen"). Die Information reicht mir aber so. Nochmals vielen Dank.
 
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