Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 07.10.2014 07:07:00 Gelesen: 799374# 254@  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Schneemann“

Ein aus Schneekugeln gefertigter Leib, der Hut, zwei Knopfaugen aus Kohle und die Möhre als Nase - fertig. Der Schneemann ist ein Sympathieträger, aber auch eine Figur voller Widersprüche. Schnell schmilzt er bei Tauwetter dahin und ist doch als Figur unsterblich. Rührselig wird, wer sich durch ihn an die eigenen Kinderfreuden erinnert. Als Sinnbild winterlicher Freuden sind wir ihm rückhaltlos zugeneigt, als Symbol für Vergänglichkeit und neuerdings den Klimawandel sorgt er aber auch für gemischte Gefühle. Heute noch ein Kindertraum und morgen schon Wasser.

Seine Geschichte ist Schnee mindestens von vorgestern. Seit wann Menschen die weißen Flocken zu Figuren formen, weiß niemand so ganz genau. Aus dem Jahr 1770 datiert ein Leipziger Kinderbuch, in dem der Schneemann erstmals abgebildet wurde.

Aus dem späten 18. Jahrhundert sind Darstellungen bekannt, die ihn zunächst als grimmigen Gesellen zeigen, als Zeichen des Winters, der Kälte, Hunger und Tod bringen konnte. Doch das Negativ-Image des Schneemanns wandelt sich bald ins Gegenteil, wie Kinderbuchillustrationen aus der Biedermeierzeit bekunden: Die Sehnsucht nach Idylle formt den Schneemann im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert zu einer fröhlichen, winterlichen Dekorationsfigur.

Ein Exemplar aus Marzipan brachte das Herz von Cornelius Grätz zum Schmelzen. Mit der kleinen Süßigkeit startete der Reutlinger 1983 eine Schneemann-Sammlung, die auf mehrere tausend Exemplare angewachsen und im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist. Grätz rief den 18. Januar zum „Welttag des Schneemanns“ aus – und erhält seitdem an diesem Tag Fotos von Schneemann-Aktionen rund um den Globus. Das Datum 18. Januar ist mit Bedacht gewählt. Es geht zurück auf die Form des Schneemanns: Die 8 steht für seine Silhouette, die 1 davor für seinen Stock oder Reisigbesen.



Ausgabetag: 03.11.2014
Wert (in Euro Cent): 60
Motiv: Schneemann in einer Schneekugel
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Bianca Becker & Peter Kohl, Hamburg
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 39 x 33 mm
Sonderperforation „Schneekugel“: 32,10 x 22,40 mm
MiNr. 3111 / selbstklebend: MiNr. 3113
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2132
https://www.philaseiten.de/beitrag/92650