Thema: Altdeutschland Postscheine
Cantus Am: 14.10.2014 01:28:34 Gelesen: 67872# 41@  
Von mir heute ein bayrischer Aufgabeschein aus Zweibrücken, mit dem am 6.7.1913 die Entgegennahme einer Postanweisung über 120 Mark und 60 Pfennig für einen Empfänger in Bonn bescheinigt wird.

Solch ein Aufgabeschein, der aus heutiger Sicht auf eine starke Diskrepanz zwischen Zweibrücken und Bayern hinweist, zwingt geradezu zu einer vertiefenden Beschäftigung mit der Geschichte von Zweibrücken [2].

Zweibrücken liegt in einem Gebiet, das von 1816 bis 1837 als Rheinkreis bezeichnet wurde; es war das linksrheinische Territorium des Königreichs Bayern. Vor den französischen Revolutionskriegen (1792) hatte das Gebiet größtenteils zur Kurpfalz gehört. Auf dem Wiener Kongress 1815 war es zunächst dem Kaisertum Österreich zugesprochen worden, nachdem es bereits seit 1814 unter einer provisorischen gemeinsamen österreichisch-bayerischen Verwaltung stand. Österreich trat es mit dem Vertrag von München (1816) an Bayern ab.

1837 wurde der Rheinkreis in Kreis Pfalz umbenannt. Gebräuchlich waren auch die Kurzbezeichnung Pfalz und die Bezeichnung Rheinpfalz. Das Gebiet blieb, mit Ausnahme des 1920 abgetrennten Teiles, der ungefähr dem heutigen Saarpfalz-Kreis entspricht, bis zur Gründung des Landes Rheinland-Pfalz am 30. August 1946 bayerisch [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinkreis
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Zweibr%C3%BCcken
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2074
https://www.philaseiten.de/beitrag/93069