Thema: Alliierte Besetzung: Belege aus dem März 1946
Briefmarkentor Am: 14.11.2014 20:33:14 Gelesen: 20173# 35@  
Nachfolgenden Brief möchte ich euch nicht vorenthalten, obwohl er mir einige Rätsel aufgibt.



Von der Versendungsform her scheint es ein Inlandsbrief im Ortsverkehr bis 20 g als Einschreiben aus Potsdam im Land Brandenburg (OPD Potsdam - sowjetische Besatzungszone) sein zu sollen. Als Porto wären dann 16 Rpf für den Ortsbrief und 60 Rpf für die Einschreibegebühr fällig gewesen.

Frankiert wurde der Brief aber nur mit zwei Postwertzeichen zu insgesamt 60 Rpf (2 x Mi.-Nr. 7 A). Spuren eines oder mehrerer eventuell abgefallenen Postwertzeichen kann ich nicht entdecken. Damit wäre der Brief um 16 Rpf unterfrankiert gewesen, was zu eine Nachgebühr in Höhe des 1,5-fachen des fehlenden Portos, entspricht 24 Rpf, geführt hätte. Ein entsprechender Vermerk findet sich aber nicht auf dem Brief.

Den R-Zettel halte ich vom Typ her für zeitgerecht.

Abgeschlagen wurde der Brief mit dem Zweikreisstegstempel POTSDAM 1 / e.



Oberhalb der Buchstaben S und D von Potsdam schein der Stempel beschädigt gewesen zu sein.

Einen bei Einschreiben typischen Ankunftsstempel auf der Rückseite weist der Brief nicht auf. Gab es bei Ortsbriefen eine andere Praxis?

Zusätzlich wurde auf dem Brief ein Zettel "Dringend" verklebt. Diesen kenne ich von Belegen aus dem Dritten Reich. Nur seine Bedeutung ist mir bisher nicht klar.



Was ist eure Meinung zu diesem Brief?
 
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