Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 17.11.2014 06:54:49 Gelesen: 789202# 255@  
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Serie: Dauerserie „Blumen“
Motiv: „Pfingstrose“

Nach Plinius dem Älteren, der um 77 n. Chr. die erste überlieferte naturwissenschaftliche Enzyklopädie verfasste, ist die Pfingstrose (Paeonia) die älteste Gartenblume. Da sie von Benediktinern zum Schmuck ihrer Klostergärten in die Gebiete nördlich der Alpen gebracht wurde, ist sie in Deutschland als „Benediktinerrose“ bekannt geworden. Sie fand rasch den Weg in die Bauerngärten, in denen sie – neben Lupinen und Rittersporn – bis heute als nahezu unverzichtbar gilt. Mit einem Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern gehört ihre Blüte zu den größten der heimischen Flora.

Pfingstrosen sind sehr ausdauernde Pflanzen, deren Wildformen vor allem in sonnigen Bergregionen und in lichten Wäldern gedeihen. Sie sind in Eurasien heimisch, abgesehen von Paeonia californica (Kalifornische Pfingstrose) und Paeonia brownii, deren Verbreitungsgebiet sich auf die Westküste der USA beschränkt. Die meisten Pfingstrosenarten bevorzugen subtropische und gemäßigte Zonen. Die meist einzeln stehenden Blüten bestehen gewöhnlich aus fünf Kelchblättern und fünf bis zehn ovalen Kronblättern. Eine große Anzahl von Staubblättern und zwei bis fünf Fruchtblätter, die sich zur Reifezeit öffnen, sind die wichtigsten Kriterien für die Zuordnung der Gattung Paeonia zu den Hahnenfußgewächsen.

Schon in der Antike wurden die Pfingstrosen zu den magischen und heilmächtigen Pflanzen gezählt. Die Wurzel der Pfingstrose galt als Arznei bei Frauenleiden, später auch als Mittel gegen Gicht, Epilepsie und Hexenschuss. Die Samenkörner der Päonie wurden gegen Alpdrücken empfohlen. Autoren der frühen Neuzeit, in der Aber- und Hexenglaube einen Höhepunkt erreichte, erwähnen ihre Verwendung als Amulett gegen Gespenster. Heute stuft man die Pflanze als schwach giftig ein, vor allem wegen des Alkaloids Peregrin, das die Blutgerinnung fördert.



Ausgabetag: 04.12.2014
Wert (in Euro Cent): 62
Motiv: Pfingstrose
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3114 / selbstklebend: MiNr. 3121
 
Quelle: www.philaseiten.de
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