Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 01.12.2014 07:01:00 Gelesen: 792211# 261@  
Postwertzeichen
Serie: Dauerserie „Blumen“
Motiv: „Türkenbund“

Die bis zu 120 Zentimeter hohe Türkenbundlilie (Lilium martagon) aus der Gattung der Lilien (Lilium) ist eine der wenigen auch in Mitteleuropa heimischen Lilienarten. Ihren Namen verdankt die elegante Sommerblume den charakteristischen Blütenblättern, die Assoziationen an einen türkischen Turban wecken. Das Verbreitungsgebiet der Türkenbundlilie reicht von Europa über weite Teile des mittleren und nördlichen Asien bis in die Mongolei. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.

Türkenbundlilien gedeihen vor allem in lichten Laub- und Mischwäldern. Sie bevorzugen lockere, nährstoff- und kalkreiche Böden mit guter Wasserführung. Unter optimalen Standortbedingungen kann die ausdauernde Blütenpflanze ein Alter von bis zu 50 Jahren erreichen. Ihre purpurfarbenen Blüten sind oft punktiert. Die Fleckung ist erblich, nicht aber das Muster, welches sie bilden – daher gleicht kein Blütenblatt dem anderen. Die Farbpunkte entstehen nach einem ähnlichen Prinzip wie Eisblumen an Fenstern, nämlich durch Bildung schwerlöslicher Farbstoffverbindungen in angrenzenden Zellen. Aus diesem Grund sind die Punkte manchmal von einem helleren Hof umgeben.

Wegen ihrer goldgelben Zwiebel wurde die Türkenbundlilie von mittelalterlichen Alchemisten als zaubermächtig angesehen und galt als Schutzmittel gegen böse Geister. Kleinen Kindern wurde ein Zwiebel-Amulett gegen Schmerzen beim Zahnen umgelegt.

Ein weniger magisches als kulinarisches Verhältnis pflegen die Bewohner Sibiriens zu den Zwiebeln der Türkenbundlilie, die ihnen seit jeher als Leckerbissen gilt. Ihre natürlichen Vorkommen in Deutschland liegen im Süden, im Bereich der Mittelgebirge und des Alpenraums, während sie in der Norddeutschen Tiefebene nur sporadisch anzutreffen ist. In vielen Bundesländern wird sie inzwischen als gefährdet eingestuft.



Ausgabetag: 04.12.2014
Wert (in Euro Cent): 440
Motiv: Türkenbund
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,10 mm
MiNr. 3118
 
Quelle: www.philaseiten.de
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