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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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Gernesammler Am: 07.01.2014 10:21:15 Gelesen: 4142349# 2758 @  
@ juni-1848 [#2756]

Hallo Werner,

ist jetzt in der Datenbank!

Gruß Rainer
 
inflamicha Am: 07.01.2014 20:31:06 Gelesen: 4142153# 2759 @  
Guten Abend,

na so passt Ihr auf: [#2757] - Gebühr 18 Euro, und keener sacht wat. ;-) Sollte natürlich Mark heißen.

Heute gibt es von mir einen Bücherzettel vom 24.11.1923 (PP 25) von Dresden nach Berlin. Diese Buchbestellungen durften trotz Streichungen/Unterstreichungen und handschriftlicher Zusätze zum gedruckten Text zum Drucksachentarif - hier 4 Mrd. Mark - frankiert und befördert werden.



Die roten Vermerke stammen vom Empfänger des Bücherzettels. Verklebt ist ein senkrechtes Paar der Mi-Nr. 326 AP.

Gruß Michael
 
BD Am: 07.01.2014 21:14:26 Gelesen: 4142110# 2760 @  
Hallo,

wunderbare Belege werden hier gezeigt, die letzten 7 sind alle ungewöhnlich und selten.

Wo findet Ihr nur solch feine Sachen?

Paketkarte zu einem Dienstpaket mit dem Gewicht von 5 1/2 Kg. Entfernung über 75 Km. Am 15.1.1923 mit 700 Mark frankiert, am Vortag hätte es nur 300 Mark gekostet.

Beste Grüße Bernd


 
juni-1848 Am: 07.01.2014 21:28:27 Gelesen: 4141881# 2761 @  
@ juni-1848 [#2756]

Perfekt - Danke, Rainer !

Heute ein "Langweiler" aus der PP 13 (1.3.1923 bis 30.6.1923)



(Datenbank # 4583)

Postkarte der Handschuhfaktorei Agnes Riess aus Johanngeorgenstadt in Sachsen vom 7.3.23 an die Handschuhfabrik Franz Göhler in Prag zum Sondertarif (140 M) nach Tschechien, frankiert mit 100 M Queroffset und 8x 5 M Posthorn (Mi. 227).

Ab dem 1.3.23 gab es keine Wertstufe mehr, die eine Marke zu 5 Mark nötig hatte. Alle Porti/Gebühren waren mindestens durch 10 teilbar. Folglich der schnelle Aufbrauch der Kleinstwerte der "Posthorn"-Marken.

Schönen Abend noch, Werner
 
muemmel Am: 07.01.2014 23:43:09 Gelesen: 4141809# 2762 @  
Guten Abend zu später Stunde,

unser Forummitglied diva stellte den folgenden Beleg zur Verfügung:



(Datenbank # 4657)

Fernbrief von Bernsdorf in der Oberlausitz nach Berlin vom 3.11.23 mit zwei Marken der 325 APa, dabei die untere mit dem primären Feldmerkmal PP 23 (PE 1). Porto und Einschreibgebühr betrug jeweils 1 Milliarde Mark.

Grüßle
Harald
 
juni-1848 Am: 08.01.2014 02:00:55 Gelesen: 4141767# 2763 @  
@ muemmel [#2762]

Zu so später Stunde
erkenne ich oh Wunder
durch das Brillenrunde
die Dreien noch was runder!

Der Brief ist vom 8.11.23 - bitte ggf. noch in der Datenbank korrigieren.

Gute Nacht, Werner
 
juni-1848 Am: 08.01.2014 18:19:34 Gelesen: 4141463# 2764 @  
Moin Zusammen,

heute einen mit Elsaß-KOS, den ich auch im Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen" zeige [http://www.philaseiten.de/beitrag/78462]:



(Datenbank # 4510)

Aus der PP 2 (1.8.1916 bis 30.9.1918) stammt diese Germania-Ganzsache zu 7 1/2 Pfennig ab " HERLISHEIM \(OBERELS)\ 26.6.18 \*6-7N.* " (KOS) per Eilboten mit zufrankierter 25 Pf Germania nach Mülhausen (Elsaß).

Ankunftsstempel, Zensurstempel (Colmar) und der Stempel des Eilboten "4" befinden sich allesamt im Anschriftenfeld der Karte die beidseitig eng beschrieben ist.

Diese krummen Portostufen zu "1/2 Pfennig" sind immer gesucht.

Gruß Werner
 
inflamicha Am: 08.01.2014 21:42:22 Gelesen: 4141386# 2765 @  
Guten Abend,

heute habe ich diesen eingeschriebenen Fernbrief von Aachen nach Osnabrück für Euch. Der Brief ist vom 12.10.1922 (PP 9) und mit 12 Exemplaren der 75 Pf. Germania = 9 Mark und einer Marke zu 1 Mark portogerecht frankiert (6 M. Porto + 4 M. Einschreibgebühr).



Bemerkenswert finde ich, dass die Germaniamarken vom Typ I (ausschließlich in Rollen ausgegeben), die doch so oft eine Firmenlochung haben, hier nichts dergleichen aufweisen. Dass es eine entsprechende Lochungsvorrichtung gegeben hat zeigt die 100 Pf. Bergarbeiter. Diese stammt ebenfalls von einer Markenrolle (Messertrennung oben und unten) und weist die Lochung "B B" für Barmer Bankverein auf.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 08.01.2014 21:50:38 Gelesen: 4141381# 2766 @  
@ juni-1848 [#2763]

Moin Werner,

Du hast ja soooo recht. Anscheinend waren meine Brillengläser durch den Rotweindunst umnebelt. Ist nun in der Belege-Datenbank korrigiert.

Grüßle
Harald
 
muemmel Am: 08.01.2014 23:07:36 Gelesen: 4141362# 2767 @  
Guten Abend an die FreundInnen der Inflationsbelege,

erneut zu später Stunde hier ein eingeschriebener Ortsbrief aus der Portoperiode 20 (10.–19.10.1923):



(Datenbank # 4632)

Gelaufen in Allenstein am 11.10.23 und frankiert mit 3 x 309 APa, 257 und 302. Porto 2 Millionen und 5 Millionen für die Einschreibgebühr.

Eingeschriebene Ortsbriefe findet man, wenn überhaupt, meist in großen Städten. Ein solcher, wie hier aus Allenstein dürfte schon eher zu der selteneren Sorte zählen.

Schöne Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 09.01.2014 17:51:07 Gelesen: 4140904# 2768 @  
@ muemmel [#2767]

Du Schuft, elendiger - die 100-Tausender sind meine!!

@ muemmel [#2766]

Wer sein Hobby mit Rotweindunst beflügelt, kann wahrhaftig kein Schuft sein! Ich nehme den Schuft mit einem "Wohl bekomm's" im Hauche eigener Verdunstung zurück. ;-)

Und damit die - hicks - verbalen Entglei... hicks (verflixter Schluckauf) ...sungen nicht bildlos an Euch vorübergehen:



(Datenbank # 4508)

Aus der PP 2 (1.8.1916 bis 30.9.1918) eine weitere P110, Germania-Ganzsache zu 7 1/2 Pfennig, ab Dresden Altstadt vom 9.11.17
nach " Wüstegiersdorf \ 10.11.17.2-3 N \ * (Schles.) * " (Kleinschrift-Stempel) per Eilboten mit ZuF einer 25 Pf Germania. Karte beidseitig eng beschrieben.

Diese krummen Portostufen zu "1/2 Pfennig" mit Zusatzdiensten sind immer gesucht.

Feuchtfröhlichen Abend noch, Werner

Ach ja, siehe auch Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen":

[http://www.philaseiten.de/beitrag/78531]
 
muemmel Am: 09.01.2014 20:32:39 Gelesen: 4140806# 2769 @  
@ juni-1848 [#2768]

Nabend Werner,

von den 100-Tausendern haste doch mittlerweile so viele, dass die beiden keine große Lücke darstellen dürften. :-)

Aus der Portoperiode 19 (1.–9.10.1923) hier ein einfacher Fernbrief bis 20g:



(Datenbank # 4633)

Gelaufen am 2.10.23 von Saalfeld nach Lobenstein, allerdings ging es hier um Bier. Das Porto von 2 Millionen Mark wurde mit 40 Marken der 275a zusammengestellt.

Hübsche Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 09.01.2014 21:27:56 Gelesen: 4140784# 2770 @  
Guten Abend,

vom deutschen Generalkonsulat in Amsterdam kommt mein heutiger Beleg. Mit Kurierpost nach Berlin befördert, in der dortigen "Posthilfsstelle des Auswärtigen Amtes" frankiert und beim Postamt Berlin W 8 am 20.1.1923 aufgegeben.



Der Fernbrief nach Chemnitz kostete in der PP 12 50 Mark, mit 12mal 4 und einmal 2 Mark ist der Brief portogerecht frankiert.

Gruß Michael
 
Gernesammler Am: 10.01.2014 11:01:48 Gelesen: 4140526# 2771 @  
Hallo Inflafreunde,

Beleg aus der Portoperiode 21 (20.10.1923 - 31.10.1923) im Fernverkehr (Ausland) von Berlin O 17 nach Dänemark/Kopenhagen, Porto für den Brief bis 20 Gramm, 30 Millionen Mark, somit portogerecht.

Gruß Rainer


 
inflamicha Am: 10.01.2014 21:29:11 Gelesen: 4140210# 2772 @  
Guten Abend,

heute mal was Einfaches: EF Mi-Nr. 309 AWb auf Fernbrief von Visselhövede nach Rotenburg in Hannover vom 8.10.1923, Porto-Soll und -Ist 2 Millionen Märker.



Schönes Wochenende!

Gruß Michael
 
muemmel Am: 11.01.2014 17:18:17 Gelesen: 4139817# 2773 @  
Guten Abend,

hier ein Ortsbrief aus der kürzesten Portoperiode der Reichspost vom 1.–4.11.1923:



(Datenbank # 4635)

Fensterumschläge sind zwar nicht sonderlich beliebt, aber das Teil mit dem 5er-Streifen der 315 AWa konnte ich einfach nicht liegen lassen.

Gelaufen am 3.11.23 von Barmen-Unterbarmen nach Barmen, Elberfeld oder Vohwinkel und tarifrichtig mit 40 Millionen frankiert.

Am 1.8.1929 wurden die Städte und Ortschaften Barmen, Elberfeld, Vohwinkel, Ronsdorf und Cronenberg zur Stadt Barmen-Elberfeld zusammengefasst. 1930 erfolgte dann auf Wunsch der Bevölkerung die Umbenennung in Wuppertal.

Schöne Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 11.01.2014 19:14:03 Gelesen: 4139752# 2774 @  
Guten Abend,

ebenfalls ein Eilbrief wurde von der Reichsgetreidestelle Berlin am 2.6.1923 nach Magdeburg verschickt. In der PP 13 vom 1.3.-30.6.1923 kostete der Fernbrief 100 Mark, die Eilbestellgebühr in den Ortsbestellbezirk betrug 120 Mark.



Der Beleg ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zunächst haben wir die amtliche (ich vermeide hier bewusst die in meinen Augen unsinnige Formulierung halbamtlich) Lochung der Marken mit "K G". Um herauszubekommen was diese 2 Buchstaben bedeuten muss man in die Zeit des I. Weltkrieges zurückgehen.

Zur staatlichen Zwangsbewirtschaftung der immer knapper werdenden Rohstoffe entstanden eine ganze Reihe an Leitungs- und Kontrollorganen, deren bekannteste wohl die Kriegsrohstoffabteilung gewesen ist. Um einige weitere Stellen zu nennen, seien hier nur die Reichsfuttermittelstelle, die Reichskartoffelstelle, die Reichsbekleidungsstelle und die Reichsbranntweinstelle genannt.

Am 1.11.1914 wurde die Kriegsgetreidegesellschaft gebildet, aus der am 28.6.1915 die Reichsgetreidestelle wurde. Das heißt die Lochungsvorrichtung der Kriegs -Getreidegesellschaft wurde einfach weiterverwendet. Durch die schlechte wirtschaftliche Lage in der Nachkriegszeit, hohe Reparationsleistungen an die Siegermächte und die zunehmende Inflation waren staatliche Lenkungs- und Kontrollgremien weiterhin erforderlich, man denke hier z.B. an die Devisenkontrolle, die deutliche Spuren auf den entsprechenden Postsendungen hinterlassen haben.

Der zweite Aspekt ist der Stempelabdruck der Custos-Portokontrolle. Die römische III im Stempel ist eine Reaktion auf die wachsende Inflation. Da die Stempel nicht verstellbar waren, sind frühere Versionen mit Wertstufen in Pfennig und Mark nicht mehr verwendbar gewesen bzw. wurden entweder mehrfach abgedruckt oder sozusagen "umgewidmet". Beispielsweise stand der 3 Mark-Stempel für die Fernpostkarte, der 6-Mark-Stempel für den Fernbrief, obwohl die tatsächlichen Porti inzwischen viel höher waren. Letzteres kann als Vorstufe der römischen Zahlen gelten, da auch hier die jeweilige römische Ziffer für eine Portostufe galt. Die "III" auf dem Beleg hier dürfte für den Eil-Fernbrief stehen. Endete eine Portoperiode, mussten die Zählerstände abgelesen und abgerechnet werden, für die neue Portoperiode wurde der Gegenwert der Stempel neu definiert.

Auf der Rückseite schließlich findet sich der Kleinschriftstempel "MAGDEBURG Telegraphenamt".

So, genug gequasselt. Schönen Sonntag und freundliche Sammlergrüße.

Michael
 
juni-1848 Am: 11.01.2014 19:41:49 Gelesen: 4139727# 2775 @  
@ inflamicha [#2774]

Zeitgeschichte pur - und sehr schön aufgedröselte Erklärung insbesondere zu den Kontrollorganen jener Zeit.


Heute eine einfache Postkarte zur Dokumentation damalig umständlicher Proceduren im Zahlungsverkehr:



(Datenbank # 4663)

Aus der PP 2 (1.8.1916 - 30.9.1918) stammt dieser Vordruck einer "Empfangsbestätgung für eine Postanweisung" (als Postkarte) ab Czersk nach Berlin vom 8.9.1916, portorichtig frankiert mit Germania 7,5 Pf.

Das Formular "Empfangsbestätgung für eine Postanweisung" ist zumeist aus Bayern bekannt. Deshalb wird es hier gezeigt, obwohl es stark vergilbt und an den Rändern "unruhig" ist sowie einen schweren Mittelbug hat.

Dieser Formularvorfdruck "Empfangsbestätgung für eine Postanweisung" wurde teils von der Post zur Verwendung ausgegeben.

Rückseitig erkennen wir das Datum 28.8.16, den Ort des Empfangs, den Wert (15 Mark) der Postanweisung und die den Empfang bestätigende Unterschrift des Empfängers, der die Karte am 8.9.16 an den Aufgeber American Express in Berlin retournierte. Erst am 25.9.16 stempelte der Empfänger den Eingang und wusste, dass sein Geld gut in Czersk angekommen war.

Wichtig bei diesem Zahlungsverkehr war, dass der Geldbetrag beim Empfänger eingegangen ist. Dies galt es zu bestätigen. Einen Nachweis über die Absendung einer Bestätigung des Erhalts eines Postanweisungsbetrages hätte man zwar beibringen können, aber nicht müssen. Bei dem Erhalt des Anweisungsbetrages war dieser ja zu quittieren und von daher allein hatte man "amtlich" einen Nachweis, der seinerzeit mindestens 2 Jahre aufgehoben, also auch nachweisbar war. Ohne die Empfangsbestätigung hätte der Zahlende nicht den Empfänger der Überweisung sondern die auszahlende Stelle befragt, wo der Betrag geblieben war. Letztere hätte über den im Annahme- und Auszahlungsregister als erhalten und quittiert erkannten Betrag eine Bestätigung an die Aufgabepost zurück gesendet.

Mit zunehmender "Automatisierung" entfielen diese umständlichen und zeitraubenden Proceduren - etwa bei "Warenlieferung erfolgt nach Zahlungseingang".

Der Ort CZERSK genoß schon kurz nach seiner Gründung ab 1386 bis 1772 "Stadtrechte". Die 1827 eröffnete "Handels"-Straße Berlin – Königsberg und die ab 1873 in Betrieb genommene OSTBAHN-Linie führten zu einem starken wirtschaftlichen Aufschwung mit deutlicher Zunahme der Einwohnerzahl. Auf Grundlage des Versailler Vertrages wurde Czersk 1920 polnisch und zählte schon weit über 6.000 Einwohner. 1926 bekam Czersk wieder "Stadtrechte". Zwischen 1939 und 1945 war die Stadt von der Wehrmacht besetzt und wurde 1942 in HEIDERODE umbenannt. Nach dem 2. Weltkrieges wurde sie wieder polnisch.

Mit Sammlergruß, Werner
 
BD Am: 12.01.2014 11:58:11 Gelesen: 4139378# 2776 @  
Hallo,

Paket in die Schweiz vom 6.1.1921
da bis 5 kg Weltpostvereinstarif pro Land 0,5 Goldfranken bei 2 Ländern = 1 Goldfranken
Umrechnung am 6.1.1921 1 Goldfranken = 8 Mark.

Beste Grüße Bernd




 
juni-1848 Am: 12.01.2014 13:57:50 Gelesen: 4139327# 2777 @  
@ BD [#2776]

Wie auf dieser, so finden wir auch auf anderen Paketkarten hie und da Stempel oder handschriftlich ein großes "R", "Revision", "revidiert", "revise" etc.

Was genau ist eine "Revision" und wie lief sie seinerzeit bei Paketkarten des Deutschen Reichs ab ?

Vielen Dank, Werner
 
BD Am: 12.01.2014 17:27:16 Gelesen: 4139207# 2778 @  
Hallo Werner,

eine schwierige Frage. Revidiert oder Reverse für "Überprüft" wurde weder bei der Reichspost oder beim Zoll in Deutschland verwendet. In der Schweiz wurde der Stempel aber auf einigen Paketkarten abgeschlagen. Ob es um die Zuleitung zum Zoll oder um die vollzogene Zollüberprüfung ging, ist mir unbekannt.

Anbei eine Paketkarte, über die man viel schreiben könnte. Aber in Hinsicht Zoll hat sie einen interessanten Nebenstempel. Neben dem bekannten Zollgebührenstempel vom Postzoll Basel datiert 29.6.23 vorderseitig, befindet sich auf der Rückseite ein Stempel Zollrevision datiert 28.6.23. Also Vortag der Zollgebührenfestsetzung. Das könnte bedeuten, die Karte mit Paket ist beim Zoll angekommen oder das Paket wurde schon am am 28. überprüft.

Alles Mutmaßungen, einfach gesagt, ich weiss es nicht. Leider kann ich deine Frage nach dem R nicht beantworten.

Beste Grüße Bernd




 
Gernesammler Am: 12.01.2014 17:40:21 Gelesen: 4139200# 2779 @  
Hallo Inflafreunde,

Postkarte aus der Portoperiode 15 (1.8.1923 - 23.8.1923) im Fernverkehr von Iserlohn nach Hagen, Porto waren 400 Mark die Postkarte ist somit portogerecht frankiert worden. Abgestempelt wurde mit Bahnpoststempel Letmathe - Unna Zug 1334. Zur Frankatur wurde eine Mi.Nr.250 verwendet.

Gruß Rainer


 
philast Am: 12.01.2014 18:04:40 Gelesen: 4139191# 2780 @  
@ BD [#2778]

Hallo,

dein Beleg ist noch in einer weiteren Hinsicht was besonderes. Es handelt sich hier um eine Teilbarfranktur. Siehe rechter Rand.

6650Mk in Marken und 29000 Mk Bar frankiert macht die ausgewiesenen 35650 Mk Gesamtgebühr. Laut dem Inflationsbriefe Buch von G. Kobold sind Teilbarfrankturen auf Auslandspaketkarten recht selten. Mal ganz davon abgesehen, daß der Einnahmenachweisstempel von Marburg im Nawrocki noch nicht registriert war.

Mit freundlichen Grüßen
philast
 
juni-1848 Am: 12.01.2014 19:19:31 Gelesen: 4139143# 2781 @  
@ BD [#2778]

Danke Bernd,

für den Versuch einer Antwort. Ich hatte schon geahnt, dass die "Revision" (seinerzeit) nichts mit der Reichspost zu tun hatte. Entsprechende Bearbeitungsvermerke sind mir bisher auch nur auf Paketkarten in die Schweiz und auf einer "durch die Schweiz" nach Italien aufgefallen.

Ich habe flüchtig meinen Bestand an Bund-Paketkarten durchgeblättert und fand auch hier "Revision" auf Karten in die Schweiz (bis ca. 1972, Heinemann).

Vielleicht kann ein alter schweizer Kontakt weiterhelfen. Erhalte ich positive Antwort, poste ich sie hier.

Schönen Sonntag noch, Werner
 
juni-1848 Am: 12.01.2014 19:43:39 Gelesen: 4139122# 2782 @  
Und natürlich werde ich auch heute noch einen aus der Datenbank beisteuern. Aus der PP 23 (5.11. bis 11.11.1923):



(Datenbank # 4599)

Fernbrief (1 Mrd) ab Baden-Baden vom 7.11.23 per Eilboten (2 Mrd) nach Frankfurt am Main, portorichtig frankiert mit 15x Mi. 323 AP (200 Mio).

Die Rückseite des Briefes wurde mit Originalbriefpapier restauriert, um dem Stechuhr-Stempel einen würdigeren Rahmen zu geben.

Dieser Zweizeiler "TAF-RH 2 \ NOV 8 7-02 V. 1923" dokumentiert die beschleunigte Weiterleitung durch die nur für den internen Gebrauch genutzte Rohrpost in Frankfurt.

Zu Mittag "12-1 V" des gleichen Tages erreichte der Brief das Postamt 9 und wurde dann vom Boten "45" abgetragen.



Wünsche allen noch einen gemächlichen Hobby-Abend,
Werner
 

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