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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10483 Beiträge:
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juni-1848 Am: 15.04.2014 00:46:15 Gelesen: 4128725# 2959 @  
Moin zusammen,

schnell noch einer aus der PP 15 (1.8. bis 23.8.1923):



(Datenbank # 5060)

Wertbrief-Vorderseite (600 Tsd Mark, 88 g) vom 16.08.13 ab Berlin W8 in das Ausland nach Stockholm (Schweden), Porto und Gebühren ergaben exakt 11.000 Mark.
Die einzelnen Porto-/Gebührenteile wurden "philatelistisch" einzeln verklebt: Mi.252 (1000 M für Wert 600 Tsd M), Mi.273 (1000 M für Einschreiben) und für das Auslandsporto Mi. 255 (4000 M) sowie Mi.261 (Wartburg 5000 M).

Die Währungsumrechnung erfolgte damals in Goldfranken: Am Tag der Auflieferung entsprach 1 Fr = 600.000 Mark.

Absender ist der Briefmarkenhändler Philipp Kosack.

Sammlergruß, Werner
 
juni-1848 Am: 15.04.2014 01:16:04 Gelesen: 4128723# 2960 @  
@ muemmel [#2957]

An diesen Adressaten habe ich schon einige Briefe gesehen - mit besseren Marken und statt portogerecht immer philatelistsch überfrankiert. Derlei gemachte Belege finden bei mir keinen Einlaß. ;-)
 
inflamicha Am: 15.04.2014 09:44:40 Gelesen: 4128581# 2961 @  
@ kauli [#2958]

Hallo Dieter,

von diesen Paketkarten nach Nürnberg ist eine ganze Menge unterwegs, ich selbst habe auch einige davon. Die haben alle solche Stempel. Meines Wissens sind das Stempel, die den Ablauf der Lagerfrist für das Paket kennzeichnen, also eindeutig postalisch. Steht glaube ich auch so in einem von den dicken Inflabüchern zur Bayernabschied-Ausgabe. Bei Dir würde das dann wohl 2. Juliwoche bedeuten.

Ich muss mal sehen ob eine von meinen Paketkarten etwas eindeutigere Stempelaussagen hat.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 15.04.2014 21:27:51 Gelesen: 4128378# 2962 @  
@ kauli [#2958]

Guten Abend!

So Dieter, nun sehe ich klarer. Pakete wurden bis zu 8 Tage nach Ankunft gelagert und gingen anschließend (bei Nichtabholung) an den Absender zurück. In Nürnberg wurde der Ankunftstag mittels dieser Kreisstempel kenntlich gemacht, ab dem 8 Tage dazugerechnet werden mußten, bei Deiner Karte also Aufgabe am 30.6., Ankunft am "2ten", Rücksendung würde also am 10.7. erfolgen.

Ich habe hier 3 weitere Paketkarten nach Nürnberg:

Paket ab Offenbach, 2 kg auf eine Entfernung über 75 km, Gebühr 2 Mark, aufgegeben am 19.5.1920, in Nürnberg am "20.", Rücksendung würde am 28.5. erfolgen



Paket ab Leipzig, 5 kg auf eine Entfernung über 75 km, Gebühr 9 Mark, aufgegeben am 25.4.1922, in Nürnberg am "26.", Rücksendung würde am 4.5. erfolgen



Und zuletzt Paket ab Großschönau, 10 kg auf eine Entfernung über 75 km, Gebühr 18 Mark, aufgegeben am 14.6.1922, in Nürnberg am "16.", Rücksendung würde am 24.6. erfolgen



Damit sollte das System klar sein. Warum man allerdings nicht gleich das letztmögliche Datum draufgestempelt hat, wer weiß. Noch so ein Inflarätsel. ;-)

Gruß Michael
 
kauli Am: 16.04.2014 11:08:25 Gelesen: 4128191# 2963 @  
@ inflamicha [#2962]

Hallo Michael,

das scheint ja nur in Nürnberg so gehandhabt worden sein. Man kann dann auch von einem Ankunftsstempel für Pakete sprechen. Allgemein üblich wurde ja ein normaler Tagesstempel abgeschlagen.

Viele Grüße
Dieter
 
inflamicha Am: 16.04.2014 12:40:01 Gelesen: 4128139# 2964 @  
@ kauli [#2963]

Hallo Dieter,

da hast Du zwar im Prinzip Recht, aber eine Stempelung mit dem Tagesstempel war laut Postordnung auf den Paketkarten nicht vorgesehen und wurde wohl deshalb mit diesen "Nummernstempeln" vollzogen. Bisher habe ich solche Stempel nur bei den Nürnberger Paketkarten gesehen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 16.04.2014 21:31:10 Gelesen: 4127969# 2965 @  
Guten Abend,

nach längerer Durststrecke kann ich nun wieder einen eingeschriebenen Fernbrief vom 16.10.23 aus der Portoperiode 20 vorstellen:



(Datenbank # 5082)

Gelaufen von Berlin-Neukölln nach Geestemünde, frankiert mit einem Unterrandpaar der 317 AW. Das Porto betrug 5 Millionen Mark und der gleiche Betrag wurde für die Einschreibgebühr fällig.

Schöne Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 17.04.2014 20:58:22 Gelesen: 4127624# 2966 @  
Guten Abend,

am 31.10.1923 (Letzttag der PP 21) sandte das Kulturbauamt Ellwangen (Jagst) diese Postkarte nach Hemmingen (Oberamt Heidenheim):



Das Porto betrug 4 Mio Mark, wofür 4 Exemplare der echt gebraucht nicht allzu häufigen Dienstmarke D 96 im Viererblock Verwendung fanden. Vorderseitig sehen wir als Zeichen der schon vor sehr langer Zeit erfolgten Prüfung die Monogrammstempel EP (Eduard Peschl), GKo (Gustav Kobold) und FPo (Franz Polomski).

Gruß Michael
 
muemmel Am: 17.04.2014 21:51:09 Gelesen: 4127550# 2967 @  
Guten Abend,

heute stelle ich ein Fernpostkarte vom 2.11.23 (Portoperiode 22) von Dresden nach Leißnitz zur Schau:



(Datenbank # 5136)

Verwendet wurde eine Ganzsachenpostkarte aus der "Germania"-Zeit, deren Wertstempel überklebt worden ist. Allerdings hatte die Sache den Nachteil, dass für Fernpostkarten in der Zeit vom 1. bis 4.11.23 das Porto 40 Millionen betrug, mithin die Karte um 20 Millionen unterfrankiert war. Doch ein aufmerksamer Postler hatte dies bemerkt und handschriftlich das fehlende Porto plus 50% notiert. Ob der Empfänger ob des Nachportos erfreut war, darf bezweifelt werden.

Schönen Gruß
Harald
 
erron Am: 17.04.2014 22:10:27 Gelesen: 4127523# 2968 @  
Auch aus der PP 21 vom 20.10 - 31.10.23 ein MeF als Drucksache bis 50 Gramm.

Absender war das Württembergische Oberamt in Hall; Adressat das Schultheißamt in Geilenkirchen.

Verklebt wurden 4 Marken der Dienst Nr 96; ergibt zusammen 4 Millionen Mark und somit portogerecht.

Der etwas undeutlich abgeschlagene Stempelabschlag zeigt das Datum vom 27.10.23 an.



mfg

erron
 
LK Am: 18.04.2014 11:41:42 Gelesen: 4127082# 2969 @  
Hallo zusammen,

nichts besonderes, aber schöner portorichtiger Vordruckbrief in der 2. Gewichtsstufe.



Gruß

LK
 
inflamicha Am: 18.04.2014 15:48:20 Gelesen: 4126946# 2970 @  
Hallo allerseits,

eine nicht häufige Einzelfrankatur gibt es heute wieder zu sehen:



5 Pf. Bayernabschied mit dünnem Aufdruck (Mi-Nr. 119 X) portogerecht auf Drucksache der ersten Gewichtsstufe, innerhalb Münchens am 3.5.1920 versandt. Auch diese Einzelfrankatur war nur wenige Wochen möglich.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 18.04.2014 22:29:19 Gelesen: 4126812# 2971 @  
@ inflamicha [#2970]

Hallo Michael,

Belege mit Einzelfrankaturen dieser Marke sind in der Tat sehr rar und ich gratuliere zu dem Teil. Danke fürs zeigen.

Aus der Zeit der Vierfachaufwertung (26.–30.11.1923) flatterte mir diese Woche ein Beleg ins Haus:



Ein Fernbrief der 2. Gewichtstufe bis 100g eingeschrieben und per Eilzustellung aus dieser Zeit findet sich nicht allzu häufig. Das Porto betrug 112 Milliarden, die Einschreibgebühr 80 Milliarden und für die Eilzustellung im Ortsbezirk bedurfte es gar 160 Milliarden. Da die verklebten Marken alle mit Faktor 4 zu verrechnen waren, also alles tarifrichtig.

Schöne Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 19.04.2014 21:04:23 Gelesen: 4126406# 2972 @  
Guten Abend,

heute ein Beleg zur Postautomation: Einschreibeautomaten waren u.a. in Berlin probeweise im Einsatz, der vorliegende Brief zeigt den roten Stempelabdruck eines solchen Gerätes:



Es handelt sich zwar nur um einen Sammlerbeleg, aber man ist trotzdem froh, wenn man mal so ein seltenes Stück ergattern kann. Der eingeschriebene Fernbrief ab Berlin vom 16.7.1919 (PP 3) nach Dresden erforderte je nach Gewicht 15 oder 25 Pf. Porto und 20 Pf. Einschreibgebühr, auch bei 2. Gewichtsstufe ist der Brief also überfrankiert.

Ich wünsche Euch frohe Ostern.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 19.04.2014 22:22:11 Gelesen: 4126368# 2973 @  
Grüezi mitanand,

aus der "Vierfachperiode" vom 26.–30.11.1923 hier ein Beleg vom Ersttag:



(Datenbank # 5083)

Fernbrief der 2. Gewichtstufe bis 100g von Radeberg nach Berlin. Das Porto hierfür betrug 112 Milliarden Mark und wurde auf diesem Beleg "voll" frankiert. Eigentlich wären Marken mit Werten von 28 Milliarden aufgrund der Vierfachaufwertung ausreichend gewesen. Anscheinend war dies dem Absender unbekannt, was jedoch besonders am 26.11.23 häufiger zu beobachten ist.

Schöne Grüße und ebensolche Ostertage
Harald
 
dr.vision Am: 20.04.2014 19:04:19 Gelesen: 4126067# 2974 @  
Moin zusammen,

ich möchte heute einen sogenannten Damenbrief zeigen. Vielleicht hat ja die Absenderin den Postler etwas verwirrt.



Der Beleg wurde mit 75 Tausend Mark für einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe in der PP17 frankiert aber am 3.8.1923 gestempelt. Leider kam die Marke aber erst am 1.9.1923 in den Verkehr, so dass ich annehme, dass der Monat im Datum falsch eingestellt war.

Allen noch schöne Rest-Ostern.

Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf
 
inflamicha Am: 21.04.2014 16:54:29 Gelesen: 4125771# 2975 @  
Hallo Inflafreunde,

aus der kürzesten Portoperiode der Inflation kommt mein heutiger Beleg: Ortsbrief bis 20 g innerhalb Nürnbergs vom 3.11.1923 (PP 22). Das erforderliche Porto in Höhe von 40 Mio Mark ist mit einem waagerechten Viererstreifen der durchstochenen 10 Mio-Rosettenmarke (Mi-Nr. 318 B) erbracht.



Unter den Marken sind die Monogrammstempel der Prüfer Kobold (GKo), Moser (Mos) und Peschl (EP) zu sehen.

Gruß Michael

[Redaktioneller Hinweis: Ergänzung siehe Beitrag [#2978] ]
 
erron Am: 21.04.2014 17:37:09 Gelesen: 4125758# 2976 @  
Fast alle Einzelfrankaturen mit Nennwert 1 Mark zählen zu den kleinen Infla-Seltenheiten.

Bei den Dienstmarken wurden am 01. April 1920 vier Marken mit Nennwert 1 Mark ausgegeben, davon zwei mit Überdruck "Deutsches Reich".

Meist verwendet und oft zu finden ist die Dienstmarke Nr 30 ohne Ablöseziffer "21" als Einzelfrankatur.

Das Gegenstück zu dieser Dienstmarke ist die Nr 22 mit Ablöseziffer "21". Ausgabe nur für Preußen.

Als Verwendungsmöglichkeit als Einzelfrankatur waren dieser Marke aber enge Grenzen gesetzt.

Eine dieser wenigen Möglichkeiten war die Versendung als Päckchen in der Portoperiode 5 vom 06.05.20 bis 31.03.1921.



Dienstmarke Nr 22 als Einzelfrankatur auf Adressträgerteil für ein Päckchen bis 1 kg. Entwertet mit dem Langstempel 1 von Merseburg. Empfänger ein Herr Kreisschulinspektor in Torgau.

Dienstmarke Nr 22 mit Ablöseziffer "21" als Einzelfrankatur zu finden ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

mfg

erron
 
kauli Am: 21.04.2014 17:37:27 Gelesen: 4125756# 2977 @  
Hallo zusammen,

heute wieder mal ein Dienstbrief aus der PP 21, gelaufen im Ortsverkehr Stettin und mit 2 Millionen ordnungsgemäß frankiert. Offensichtlich wurden die Marken vom Bogen abgetrennt. Dadurch sind die Ober-, Seiten- und Unterränder erhalten geblieben, was ja nicht so schlecht ist. Frage mich nur was da geprüft wurde. Die Entwertung kann es eigentlich nicht sein. Beim Ostereier suchen auf dem Flohmarkt ergattert.



Viele Grüße
Dieter
 
erron Am: 21.04.2014 17:47:42 Gelesen: 4125754# 2978 @  
@ inflamicha [#2975]

Der Monogrammstempel ist von Mader, nicht Moser.

Moser war der Herausgeber der Deutschlandsammlerwarte, spätere DBZ.

mfg

erron
 
inflamicha Am: 21.04.2014 19:15:28 Gelesen: 4125726# 2979 @  
@ erron [#2978]

Hallo,

da hast Du natürlich Recht, ich hab´s gerade noch mal in der Literatur nachgeschlagen. Man soll eben nichts ungeprüft aus Attesten abschreiben - da schreibt Dr. Oechsner 2006 zu diesem Beleg: " "Mos" (Moser)". Ich kannte Moser auch nicht als Prüfer, aber wenn´s der Oechsner schreibt...

Gruß Michael
 
Magdeburger Am: 22.04.2014 16:27:20 Gelesen: 4125330# 2980 @  
Hallo Zusammen,

was ist von nachfolgender Karte zu halten?



Eine weitere Marke war sicher nicht auf dieser. Die Stempel haben sich auch bis zur Rückseite teilweise durchgedrückt.

Fermersleben war mehr oder minder nur eine Wohnsiedlung. Dies würde auch die Stempelfarbe erklären, da das Postaufkommen relativ gering sein dürfte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
JoshSGD Am: 22.04.2014 20:04:59 Gelesen: 4125260# 2981 @  
@ Magdeburger [#2980]

Die Stempel und die Stempelfarbe erscheinen zeitgerecht. Eigenartig ist aber ein Fehlporto von 300.000 Mark. In der PP 19 waren 800.000 Mark für eine Fernpostkarte fällig. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Postbeamter ein Fehlporto von 300.000 Mark durchgehen lässt. Kannst du mal einen Scan von der Rückseite zeigen?

Gruß
Josh
 
Magdeburger Am: 22.04.2014 20:24:12 Gelesen: 4125247# 2982 @  
@ JoshSGD [#2981]

Hallo Josh

hier die Rückseite.



Ob tatsächlich weitere Marken vorhanden waren, kann ich hier nicht sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
muemmel Am: 22.04.2014 20:35:36 Gelesen: 4125239# 2983 @  
@ Magdeburger [#2980]

Hallo Ulf,

die Karte scheint regulär durch die Post befördert worden zu sein, aber wie Josh schon schrieb, lässt das Fehlporto doch ein wenig stutzen. Abgefallene Marken kann man ausschließen und es würde auch nicht viel Sinn machen, solch ein Teil zu verfälschen.

Ein wenig ratlos
Mümmel
 

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