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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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muemmel Am: 22.04.2014 20:35:36 Gelesen: 4095460# 2983 @  
@ Magdeburger [#2980]

Hallo Ulf,

die Karte scheint regulär durch die Post befördert worden zu sein, aber wie Josh schon schrieb, lässt das Fehlporto doch ein wenig stutzen. Abgefallene Marken kann man ausschließen und es würde auch nicht viel Sinn machen, solch ein Teil zu verfälschen.

Ein wenig ratlos
Mümmel
 
Magdeburger Am: 22.04.2014 20:50:50 Gelesen: 4095453# 2984 @  
@ muemmel [#2983]

Hallo muemmel,

ich werde dann mal weiter suchen, bis ich eine bessere Karte finde - muß ja aus Magdeburg sein.

Für Dich als Rosettenspezie eine Karte vom 13.11.1923 nach Altona, diesmal portogrecht.



Und weil ich die Rückseite sehr interessant fand:



Und nun noch aufgeklappt:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
inflamicha Am: 22.04.2014 21:16:05 Gelesen: 4095448# 2985 @  
Guten Abend,

vor einiger Zeit habe ich hier über die Kriegsbewirtschaftung geschrieben, speziell ging es um die Reichsgetreidestelle. Heute ist eine Postkarte der Kriegsrohstoffabteilung beim Kriegsamt des Königlich-Preußischen Kriegsministeriums zu sehen, die Karte wurde am 21.3.1918 von Berlin nach Potsdam an den dortigen Magistrat gesandt. Als Heeressache war die Karte portofrei.



In der Kriegsrohstoffabteilung gab es eine Holzmeldestelle, in der immerhin ein Leutnant über die immens kriegswichtigen Weidenbestände wachte.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 22.04.2014 21:34:10 Gelesen: 4095436# 2986 @  
@ Magdeburger [#2984]

Nabend Ulf,

an dem Teil hätte ich auch meine helle Freude, das ist Post-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte pur während der Hochinflation.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 22.04.2014 21:41:28 Gelesen: 4095429# 2987 @  
@ inflamicha [#2985]

Nabend Michael,

sehr schönes und interessantes Zeitdokument und wie man sieht, ging es mitunter auch ohne Briefmarken.

Ich habe heute nur einen simplen Ortsbrief vom 6.11.23 vorzuweisen:



(Datenbank # 5204)

Gelaufen von Barmen-Langerfeld an das Finanzamt in Barmen. Tarifrichtig frankiert mit 500 Millionen Mark (322 AP, 323 APa).

Schöne Grüße
Harald
 
zockerpeppi Am: 22.04.2014 21:52:00 Gelesen: 4095426# 2988 @  
Wie verhielt es sich mit dem Osterfest? Habt ihr alle ein Osterei ab bekommen? Der Infla-Thread ging glaube ich leer aus.

Ein Osterpräsent hatte ich schon Ende März organisiert, es hat sich allerdings irgendwie in den Wirren der Postsäcke verkrümelt. An Gründonnerstag wollte ich posten, an Gründonnerstag (17.4) hat die Post erst gestempelt. An Gründonnerstag 1923 (29.3) wurde die Infla-Karte geschrieben.

Also mit etwas Verspätung: Ostergrüße aus Leipzig nach Zürich, PP 13 1.3.23-30.6.23, portogerecht frankiert à 180 Mark.



beste Sammlergrüße
Lulu

Das Osterei kommt auch noch in die Datenbank.
 
inflamicha Am: 23.04.2014 20:45:39 Gelesen: 4095021# 2989 @  
Guten Abend,

die Geschichte [#2985] geht noch weiter: Im Juli 1918 wurde der Herr Leutnant von der Holzmeldestelle langsam ungeduldig. Zwar hatte er sich mittlerweile mit einem eigenen Briefstempel bewaffnet und auch eine Vordruckkarte hatten die knappen Ressourcen gerade noch hergegeben, aber die Weidenbestände hatte der Magistrat Potsdam wohl immer noch nicht gemeldet.



Wiederum als portofreie Heeressache ging die Postkarte am 18.7.1918 auf den Weg und man kann nur hoffen, dass der Herr Leutnant seine gewünschten Auskünfte noch rechtzeitig bis Kriegsende erhalten hat.

Gruß Michael
 
Holzinger Am: 23.04.2014 21:08:38 Gelesen: 4095007# 2990 @  
@ inflamicha [#2989]
@ alle

Weiden waren kriegswichtig - zumindest in dieser Zeitperiode! Da mußte schon ein "Militär" die Beschaffung leiten.

Für den Stellungsbau wurden zur Absicherung/Versteifung der Gräben sog. "Faschinen" - ähnlich den Flechtarbeiten von Weidenkörben - eingesetzt.
 
juni-1848 Am: 24.04.2014 00:17:56 Gelesen: 4094956# 2991 @  
@ Holzinger [#2990]

Dazu fällt mir eine Geschichte meines Großvaters ein. Verwandtschaft um fünf Ecken im Saarländischen war von Amts wegen angehalten, die Stümpfe gefällter Grenzweiden - es sollte zugekaufte Nutzfläche zusammengefügt werden - nicht auszuheben. Stattdessen "erntete" ein militärisches Kommando im Spätherbst (irgendwann zwischen 1914 und 1918) ein Fuder Weidenruten und wollte zu Mittag auch noch bewirtet werden. Als Entlöhnung gab´s ein Dankesschreiben mit der Bitte, im Jahr darauf doch den Weidenschnitt gar selbst zum Wohle des Vaterlandes...

Und ich hatte mich immer gefragt, wofür das Militär denn wohl Weidenruten braucht ?

Bis die Tage,
Werner

@ Alle: Heute mal ohne Bildchen, da auch der neue Scanner mit der Farbechtheit auf "Kriegsfuß" steht.
 
inflamicha Am: 24.04.2014 21:03:54 Gelesen: 4094656# 2992 @  
Guten Abend,

nachdem die Kriegswichtigkeit von Weidenbäumen hinlänglich erörtert wurde habe ich heute wieder einen "reinen" Inflabeleg: Fernpostkarte aus Thalheim (Hohenzollern) nach Konstanz vom 7.9.1923 (PP 17), das erforderliche Porto von 30.000 Mark wurde mit 100 Exemplaren der 300 Mark-Ziffernmarke Mi-Nr. 270 (ein anhängender gefalteter Bogen ohne Bogenränder) erbracht. Die Entwertung erfolgte bereits vor dem Ankleben des Bogens.



Gruß Michael
 
muemmel Am: 24.04.2014 21:14:34 Gelesen: 4094649# 2993 @  
Grüezi mitanand,

solche Sahneteilchen, wie Michael, kann ich leider nicht präsentieren, sondern heute nur einen einfachen Ortsbrief vom 2.11.23 (Portoperiode 22):



Gelaufen innerhalb Stuttgarts und frankiert mit einem Paar der 319 AP.

Interessante Informationen zur Disconto-Gesellschaft findet man unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Disconto-Gesellschaft

Frühsommerliche Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 25.04.2014 22:16:57 Gelesen: 4094188# 2994 @  
Guten Abend,

nun stell Dein Licht mal nicht unter den Scheffel, Harald. ;-)

Heute habe ich mal wieder einen Dezemberbrief mitgebracht: Ortsbrief innerhalb Berlins vom 3.12.1923 (PP 27 a), Portosoll 50 Mrd. Papiermark = 5 Rentenpfennig.



Frankiert ist mit 25 Exemplaren der Mi-Nr. 326 BP zu 2 Mrd. Mark und somit portogerecht.

Schönes Wochenende!

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 27.04.2014 14:19:20 Gelesen: 4093473# 2995 @  
Hallo,

ohne Briefmarken war diese Drucksache unterwegs: Nachnahmekarte von Stuttgart nach Bad Wildungen über 180 Mrd. Mark Nachzahlung für den Bezug der satirischen Wochenzeitschrift "Simplicissimus" im November. Porto und Gebühren am 17.11.1923 (PP 24) schlugen mit 7 Mrd. Mark (2 Mrd für die Drucksache und 5 Mrd als Vorzeigegebühr) zu Buche und wurden laut gleich mitgedrucktem Vermerk bar entrichtet.



Interessant der Vermerk "Bei Nichteinlösung sofort zurück.", eine Frist von 7 Tagen zum nochmaligen Vorzeigen der Nachnahme und der damit verbundene Geldverlust durch den rapiden Währungsverfall wurden damit unterbunden.

Noch einen schönen Sonntag und viele Grüße

Michael
 
inflamicha Am: 28.04.2014 21:43:02 Gelesen: 4092896# 2996 @  
Guten Abend,

auch Ende November gingen einige Firmen noch das Risiko einer Nachnahme ein, wie diese Nachnahmedrucksache von Bad Wildungen nach Königshagen vom 28.11.1923 (PP 26) über 800 Mrd. Mark zeigt:



Die verklebten Marken bereiten mir allerdings Probleme. Porto-Soll sind 56 Mrd. aus 16 Mrd. für die Drucksache und 40 Mrd. Vorzeigegebühr. Da es sich um die Vierfachperiode handelt wären also Marken im Werte von 14 Mrd. Mark ausreichend gewesen. Verklebt sind jedoch 18 Mrd. Mark - nur ein Rechenfehler? Auch eine Frist wurde laut Unterschrift in der entsprechenden Zeile und der blauen "6/12" für den letzten Tag der Frist verlangt. Es fehlen jedoch die noch bis zum 30.11. erforderlichen 40 Mrd. Mark Gebühr für das wiederholte Vorzeigen, erst ab 1.12. fiel diese Gebühr wieder weg. Möglich dass diese Marken auf der ehemals anhängenden Zahlkarte verklebt waren, das kam vor. Leider ist diese aber nicht mehr vorhanden.

Letztendlich lehnte der Empfänger die Zahlung ab und der Beleg wurde am 7.12. wieder zurückgesandt.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 29.04.2014 20:43:37 Gelesen: 4092489# 2997 @  
Guten Abend,

heute mal wieder ein Beleg ohne Marken, nämlich eine Drucksache mit Postfreistempel:



(Datenbank # 5278)

Gelaufen am 20.4.21 von München nach Leipzig, der Stempel stammt von einer Sylbe-Bandstempelmaschine.

Hübsche Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 29.04.2014 21:28:19 Gelesen: 4092472# 2998 @  
Guten Abend,

auf meinem heutigen Beleg sind genug Marken drauf, das reicht für Deinen mit Harald. ;-)

Fernbrief von Bramsche nach Oldenburg vom 19.1.1923 (PP 12), für das erforderliche Porto in Höhe von 50 Mark entstand diese Massenfrankatur mit 50 Stück der Mi-Nr. 187 a:



Gruß Michael
 
doktorstamp Am: 30.04.2014 17:36:12 Gelesen: 4092071# 2999 @  


Der Posterreiter Ganzsachen Kartenbrief ist ohnehin selten. Hier haben wir einen K23 als Ortsbrief der innerhalb Berlin lief. Portogerecht bis 20g.

Die "60Pfg Überfrankierung" ist eigentlich mitnichten, wenn auch Pingel es anders sehen. Pingel sollten sich ein Leben holen, anstatt über alles zu meckern.

Seltenheitsgrad ist m.M. um RRR.

(Datenbank # 5289)

mfG

Nigel
 
inflamicha Am: 30.04.2014 17:47:19 Gelesen: 4092064# 3000 @  
@ doktorstamp [#2999]

Hallo Nigel,

portogerecht ist der Beleg nur deswegen, weil die Ganzsache lediglich als Formular aufgebraucht wurde. Mit Zusatzfrankatur unter Einrechnung des Wertstempels sicher ein kleiner Schatz (ohne wäre es ein großer), aber so... Das hat nichts mit Pingel zu tun, ich sehe da jedenfalls kein RRR.

Gruß Michael
 
doktorstamp Am: 30.04.2014 17:47:27 Gelesen: 4092063# 3001 @  
Und noch so eine kleine Augenweide. Diesmal eine Paketkarte, worauf man eindeutig den Germania-Aufdruckmarken zu 3Mk Walzendruck zuordnen kann.

Aus Blankenhain nach Erfurt bis 10kg und unter 75km. 14 Mk Frankatur insgesamt. Genauer ein 8kg Paket, die Entfernung beträgt 32,2km.

Übrigens wer Entfernungen überprüfen möchte, sollte von dieser Seite Gebrauch machen[1].



Vorderseite



Die Rückseite mit dem Beweis!

mfG

Nigel


[1] http://dieentfernung.de

Da demnächst die DB apropo Paketkarten-Bearbeitung verbessert wird, kommt diese Karte vorläufig nicht sofort in die DB.
 
LK Am: 30.04.2014 17:56:57 Gelesen: 4092056# 3002 @  
@ doktorstamp [#2999]

Hallo,

RRR wäre die Ganzsache ohne Zusatzfrankatur, also als portogerechte Einzelfrankatur Brief im Fernverkehr 1.4.21 - 31.12.21.

So und ich bin ein sogenannter Pingel, für mich und den größten Teil der mir bekannten Ganzsachensammler ist das ein Aufbrauchsformular, daß nicht einmal als Ganzsache mit Zusatzfrankatur gewertet wird. Das wäre nur dann der Fall wenn der Wertstempel in das Porto einfließen würde (könnte), tut er aber nicht.

Das Porto ist durch die 239 (2) voll abgegolten.

Für einen echt beförderten K 23, selbstverständlich portogerechte EF würde ich vollen Michel zahlen.

Gruß

LK
 
inflamicha Am: 30.04.2014 22:04:46 Gelesen: 4091958# 3003 @  
Hallo,

eine wirklich seltene Verwendung dieser Ganzsache ist hier zu sehen:



Verwendet wurde nur die Vorderseite des Kartenbriefes als Postkarte von Berlin nach Breslau am 26.3.1923 (PP 13), portogerecht mit 40 Mark unter Einberechnung der 60 Pf. des Wertstempels frankiert. Ein regulärer Versand als Brief hätte den Absender 60 Mark mehr gekostet. Not machte erfinderisch und die Post hat´s toleriert, der Prüfer allerdings wollte den Beleg partout nur als Briefstück signieren.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 01.05.2014 20:07:52 Gelesen: 4091553# 3004 @  
Guten Abend,

zur Unterstützung des Widerstandes gegen die Besetzung von Teilen des Ruhrgebietes durch französische, britische und belgische Truppen erschienen im Februar 1923 drei Briefmarken mit immens hohen Zuschlägen, diese betrugen bei den Marken zu 5 und 25 Mark das 20fache, bei der Marke zu 20 Mark sogar das 50fache des Nominalwertes.

Hier ein Ortseinschreibebrief vom 26.2.1923 (PP 12) innerhalb Bleicherodes, Porto 20 Mark und Einschreibgebühr 40 Mark:



Zu diesen insgesamt 60 Mark kamen 1800 Spendenzuschlag.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 02.05.2014 19:59:46 Gelesen: 4090958# 3005 @  
Guten Abend,

Nach dem Postfreistempler vom 29.4. nun wieder eine Beleg, der mit bunten Papierchen beklebt worden ist:



Eingeschriebener Ortsbrief vom 13.11.23 von Barmen-Rittershausen nach Unterbarmen. Frankiert mit 327 AP und 328 AP. Porto 5 Milliarden und R-Gebühr 10 Milliarden.

Schöne Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 02.05.2014 21:17:08 Gelesen: 4090933# 3006 @  
Guten Abend,

zum Wochenausklang mal etwas Einfaches:



Ortsbrief innerhalb Elberfelds vom 7.2.1923 (PP 12), eigenartigerweise frankiert wie eine Fernpostkarte. Ein Ortsbrief bis 20g kostete 20 Mark, bis 100g 30 Mark- dementsprechend um 5 Mark über- oder unterfrankiert. Auf jeden Fall ein blitzsauberer Beleg mit zwei sorgfältig gestempelten Markenpärchen der Mi-Nr. 183 b und 240.

Euch allen ein schönes Wochenende!

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 03.05.2014 22:10:28 Gelesen: 4090501# 3007 @  
Guten Abend,

recht farbenfroh kommt dieser eingeschriebene Eilbrief von Siemensstadt bei Berlin nach Königsberg vom 23.10.1923 (PP 21) daher:



An Porto und Gebühren waren 40 Mio Mark fällig- je 10 Mio für den Fernbrief und die Einschreibgebühr, 20 Mio für die Eilbestellgebühr im Ortsbestellbezirk. Frankiert sind je einmal 1, 2 und 5 Mio, 3mal 4 Mio und 2mal 10 Mio, der Beleg ist somit portogerecht.

Gruß Michael
 

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