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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10485 Beiträge:
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muemmel Am: 08.04.2015 21:43:43 Gelesen: 3936896# 3961 @  
Guten Abend,

Mümmel hat mal wieder was Neues:



Brief von Berlin nach Stockholm, tarifrichtig mit 3 Marken der MiNr. 340 P gleich 30 Rentenpfennig frankiert. Meist findet man bei solchen Briefen eine Kombination der 10- und 20-Pfennigmarke. Gelaufen am 28.12.23. Der Stempelabschlag stammt von einer dreiköpfigen Sylbe-Bandstempelmaschine.

Eigentlich war ja ab 1.12.1923 die Inflation markenmäßig vorbei, passt aber noch gut in die Portoperiode 27b (1. bis 31.12.1923).

Schöne Grüße
Harald
 
Magdeburger Am: 09.04.2015 15:09:16 Gelesen: 3936517# 3962 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich durchsuche mal wieder meine Postkarten, bzw. Ansichtskarten und was soll ich sagen:



Postkarte vom 27.08.1906, PP01, von Magdeburg nach Peking. Was ist mit "Soldatenbrief Eigene Angelegenheit des Empfängers" - mach dieser Zusatz die Karte zur Inlandspostkarte, wofür dann auch 5 Pfennig reichten?



Diese, ebenfalls PP01, vom 24.03.1909 von Magdeburg-Neustadt nach Winterthur, wurde als Drucksache declariert, wurde als solche jedoch nicht anerkannt und so mit 15 Rappen Nachporto belegt. Daneben stehen noch 12 1/2 - ist dies das errechnete Nachporto?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
inflamicha Am: 09.04.2015 19:54:17 Gelesen: 3936315# 3963 @  
@ Magdeburger [#3962]

Hallo Ulf,

Briefe und Postkarten an Militärangehörige bis zum Feldwebel wurden bis zu 60 Gramm Gewicht innerhalb Deutschlands portofrei befördert, wenn Sie den Vermerk "Soldatenbrief - Eigene Angelegenheit des Empfängers" trugen. Der Absender war wohl der Meinung, ins Ausland würde somit die Hälfte des Auslands-Portos ausreichen und ist damit offensichtlich durchgekommen.

Beim 2. Beleg sind die 12 1/2 der nachzuerhebende Betrag in Goldcentimes (100 Goldcentimes = 1 Goldfranken, postalische Verrechnungseinheit im internationalen Verkehr). Die in Marken verklebten 15 Rappen der Schweiz entsprechen diesen 12 1/2 Goldcentimes.

Guten Abend an alle,

heute habe ich "nur" eine Vielfachfrankatur mit 40 Marken:



Fernbrief von Wald (Rheinland) nach Remscheid vom 2.10.1923 (PP 19), Portosoll 2 Mio Mark. Frankiert ist mit 40 Marken zu 50 Tausend Mark (Mi 275 a), welche die erforderlichen 2 Mio Mark ergeben.

Gruß Michael
 
Magdeburger Am: 10.04.2015 15:16:53 Gelesen: 3935662# 3964 @  
@ inflamicha [#3963]

Hallo Michael,

recht herzlichen Dank - gibt es eine Aufstellung der Wertes Goldfranken zu der Mark entsprechend der Zeiten.

Liebe Sammelfreunde,

heute mal eine nicht so schöne Karte vom 05.11.1923, Ersttag der PP23, von Magdeburg nach Stuttgart.



Frankiert wurde portogrecht mit einer Einzelmarke von 500 Millionen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
kauli Am: 10.04.2015 16:18:50 Gelesen: 3935576# 3965 @  
Hallo zusammen,

irgendwie ist es an mir vorübergegangen, dass während Kriegszeit 1914-1918 Ansichtskarten ins Ausland nicht zulässig waren. Vielleicht auch deshalb weil ich diesen Zensurstempel "Zurück Abbildung nach dem Ausland nicht zulässig" noch nicht gesehen habe.

Die Karte ist vom 22.3.1918 und sollte nach Belgien befördert werden. Im Buch "Die Postüberwachung im DR 1914-18 von K.-H.Riemer ist es zwar nicht abgebildert, aber alle wird er auch nicht gekannt haben.



Viele Grüße
Dieter
 
muemmel Am: 10.04.2015 16:50:05 Gelesen: 3935546# 3966 @  
Hallöle,

nach der Vorstellung meines letzten Beleges heute nun wieder etwas richtig inflationäres:



Ortspostkarte von Berlin NW 40 nach Berlin-Lichterfelde, tarifrichtig mit 200 Millionen Mark frankiert. Zum Einsatz kamen Marken der MiNrn. 309 APa, 317 AP, 321 AP und 322 AP.

Der Absender war ein Meister der Kleinstschrift, denn um die Karte zu lesen, bedarf es selbst im Original einer Lupe.



Sonnige Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 10.04.2015 18:23:54 Gelesen: 3935489# 3967 @  
Moin zusammen,

nach osterlicher Schaffenspause heute einer aus der PP 27a (1.12. bis 31.12.1923):



(Datenbank # 4404)

Die kleinformatige Drucksache wurde am 30.12.1923 in Bocholt aufgegeben an ein Hochzeitspaar in Ferndorf (gehört heute zur Stadt Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein).

Der Dezemberbrief ist mit 3 Marken der Mi. 337AP (100 Mrd auf 100 Mio M) korrekt frankiert.

Leider sind die Stempelabschläge recht undeutlich.

Sammlergruß
Werner
 
DerLu Am: 10.04.2015 19:01:12 Gelesen: 3935454# 3968 @  
@ kauli [#3965]

Hallo Dieter,

Zensurstempel bezüglich verbotener Ansichtskarten gibt es viele. Hier der Abdruck eines Stempels aus Düsseldorf auf einer Ansichtskarte in die Niederlande.



Gruß DerLu
 
Magdeburger Am: 11.04.2015 18:43:43 Gelesen: 3934716# 3969 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute noch zwei Belege der PP13:



Ortsbrief von Magdeburg vom 10.04.1923 portogerecht mit 40 Mark frankiert.



Ebenfalls innerhalb Magdeburg gelaufene Drucksache bis 20 Gramm mit 20 Mark frankiert vom 22.05.1923.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Fips002 Am: 12.04.2015 20:33:15 Gelesen: 3933970# 3970 @  
Die Drucksache wurde am 28.11.1923 von Sebnitz (Sachsen) nach Löbau gesandt. Das Porto für eine Drucksache bis 25 g betrug vom 26.11.23 bis zum 30.11.23 = 16 Mia. Die Karte wurde mit 20 Mia freigemacht, ist somit mit 4 Mia überfrankiert. Das Porto für eine Fernpostkarte betrug in diesem Zeitraum 40 Mia.



Gruß Dieter
 
inflamicha Am: 12.04.2015 22:02:48 Gelesen: 3933906# 3971 @  
@ Fips002 [#3970]

Hallo Dieter,

wie kommst Du auf Drucksache? Du hast da eine Fernpostkarte aus der Vierfachperiode, d.h. die Marken wurden zum vierfachen Nennwert gerechnet. Eine Marke zu 10 Milliarden hätte also für das Porto von 40 Mrd. ausgereicht, somit also Überfrankatur um 40 Mrd. Mark.

Gruß Michael
 
Fips002 Am: 12.04.2015 22:53:23 Gelesen: 3933875# 3972 @  
@ inflamicha [#3971]

Hallo Michael,

in der Übersicht-Tabelle der Portogebühren in der Zeit vom 24.August bis 30. November 1923( Handbuch-Katalog der deutschen Inflations-Marken 1933 von Moser) ist der Portosatz für eine Drucksache bis 25 g 16 Mia, für eine Fernpostkarte 40 Mia. Da die Karte mit 20 Mia frankiert wurde, so kam ich auf Drucksache. Zur Vierfachperiode wird im Handbuch-Katalog von Moser nichts erwähnt.

Gruß Dieter
 
erron Am: 13.04.2015 08:56:07 Gelesen: 3933522# 3973 @  
@ Fips002 [#3972]

Statt das Kohl-Handbuch gibt es bei Infla Berlin ein kleines Büchlein, wo alle Tarife für Brief-und Paketpost aufgeführt sind.

Infla Bücherei Band 12; Die Tarife für Brief-und Paketpost vom 1.7.1906 bis 31.12.1923.

Zu beziehen über Infla-Berlin http://www.infla-berlin.de/17_Daten/Verlag/band-12.pdf

mfg

erron
 
Manne Am: 13.04.2015 11:24:45 Gelesen: 3933466# 3974 @  
Hallo,

ein Ortsbrief aus Schwenningen vom 6.6.23, frankiert mit 40 Mark.

Gruß
Manne


 
inflamicha Am: 13.04.2015 11:50:42 Gelesen: 3933457# 3975 @  
@ Fips002 [#3972]

Hallo Dieter,

es ist ja auch richtig, dass eine Drucksache 16 und eine Postkarte 40 Mrd. Mark Porto kostete. Man muss aber wissen und berücksichtigen, dass die Reichsdruckerei keine Kapazitäten hatte, um nochmals neue Infla-Wertstufen zu drucken- hier war man voll und ganz damit beschäftigt die neuen Rentenmark-Werte herzustellen. Deshalb wurden die bisherigen Marken vom 26.11.-30.11.1923 zum vierfachen Nennwert sowohl von der Post verkauft als auch vom Publikum verwendet. Eine Marke zu 10 Mrd. Mark wertete also 40 Mrd. Mark.

Gruß Michael
 
Fips002 Am: 13.04.2015 17:03:24 Gelesen: 3933366# 3976 @  
Hallo erron,
hallo Michael,

recht vielen Dank für die Hinweise zur Vierfach-Periode vom 26.11.-30.11.23. Diese waren mir bisher nicht bekannt. Den Infla Band 12 habe ich per email bestellt.

Heute bekam ich vom Auktionshaus Felzmann den Auktions-Katalog für die Auktion am 22.4.15. Es wird eine Auslandskarte ab Chemnitz 25.11.23 nach Spanien vom ersten Tag der Vierfach-Periode angeboten mit einem Porto von 48 Mrd Mk.

Gruß Dieter
 
muemmel Am: 13.04.2015 17:08:12 Gelesen: 3933364# 3977 @  
Salut,

heute sehen wir einen Ortsbrief aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923):



Gelaufen in München am 17.11.23 und mit 5 Milliarden (327 AW) frankiert. Der Stempel stammt von einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit Werbeeinsatz "Benutze die Luftpost".

Schönen Gruß
Harald
 
JoshSGD Am: 13.04.2015 19:43:16 Gelesen: 3933311# 3978 @  
@ Fips002 [#3976]

Hallo Dieter,

ja, das ist korrekt frankiert. Der 25.11.1923 war der Letzttag der PP 25, da waren für Postkarten 48 Milliarden Mark fällig.

Liebe Belegefreunde,

heute eine Postkarte aus der PP 4 (1.10.1919 - 5.5.1920), gelaufen am 16.4.1920 von Glauchau nach Dresden. Portogerechte Frankatur mit 15 Pfennig, Mi.Nr. 101a.

Rückseitig eine Ansicht vom Schloss Glauchau. Die "Große Plauensche Straße" gibt es heute in Dresden noch, jedoch ist durch den Bombenangriff wirklich nichts übrig geblieben und im Zuge des sozialistischen Stadtbauprogramms viel verändert worden.



Gruß
Josh

(Datenbank # 7710)
 
inflamicha Am: 15.04.2015 20:33:00 Gelesen: 3932578# 3979 @  
Guten Abend,

einen Fernbrief der zweiten Gewichtsstufe aus der PP 4 kann ich heute zeigen:



Der Brief wurde am 4.3.1920 von Potsdam nach Altenbrak im Harz gesandt, frankiert wurde portogerecht mit 2mal 15 Pfennig Nationalversammlung (Mi 108).

Gruß Michael
 
muemmel Am: 16.04.2015 22:12:34 Gelesen: 3931975# 3980 @  
Guten Abend,

heute mal wieder ein Brief, der es eilig hatte:



Gelaufen am Letzttag der Vierfachperiode von Hamburg nach Frankfurt am Main. Porto 80 Milliarden, Eilzustellgebühr 160 Milliarden, tarifrichtig frankiert mit 6 Marken der 328 AP.

Abgestempelt in HAMBURG * 3 f um 3-4 N(achmittag), Ankunft in Frankfurt am 1.12. zwischen 10-11 V(ormittag). Was mir bislang gänzlich unbekannt war, ist der rückseitige Stempel HAMBURG 1 EILBRIEFE mit Uhrzeit 7:30 V. Vielleicht kann jemand ein wenig Licht in das Dunkel bringen.

Schöne Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 17.04.2015 11:42:29 Gelesen: 3931705# 3981 @  
@ muemmel [#3980]

Moin Harald,

was in anderen Städten die Rohrpost, war in Hamburg die Straßenbahn.

Der im PA 3 eingelieferte Eilbrief wurde mittels Straßenbahn zur Haltestelle Hauptbahnhof befördert, wo die Strassenbahnbriefkästen entleert, im Postpavillon mit dem Stempel Hamburg 1 Eilbriefe versehen und auf Weg zum Bestimmungsort gegeben wurde.

Da der Brief nicht vom Absender in den Strassenbahnbriefkasten eingeworfen wurde, findet sich auch kein Nebenstempel "Aus dem Strassenbahnbriefkasten".

Übrigens war für in den Straßenbahnbriefkasten eingeworfene Eilbriefe nicht die gesonderte Gebühr fällig, die für per Straßenbahn zu befördernde Sendungen ohne Eilzustellung zu entrichten war.

Das ein oder andere hierzu findet sich im Thema [http://www.philaseiten.de/thema/4550] und in den Beiträgen von philast.

Sammlergruß
Werner
 
juni-1848 Am: 17.04.2015 12:05:50 Gelesen: 3931692# 3982 @  
Und wenn ich schon mal ein halbes Stündchen dem Hobby widme, dann gleich noch einen fürs Auge:

Ein Eilbreif aus der PP 3 (1.10.1918 bis 30.9.1919), der etwas genauer betrachtet werden möchte:



(Datenbank # 7321)

Die Fa. Georg Tewes, Dürener Papiere u. Papierwaren, sendet ihre Unterlagen an eine Fa. in Neuwied als Geschäftspapiere (bis 250 g zu 15 Pf). Bei geeignetem Inhalt konnten geschäftliche Unterlagen, die mehr als 20g wogen, mit Versandart Geschäftspapiere zum Porto einfacher Briefe bis 20g versendet werden.

Ein eiliger Inhalt erforderte auch die Eilgebühr (in der PP3 waren das 25 Pf). Die Erhöhung der Gebühr für die Eilzustellung (auf 50 Pf) erfolgte allerdings bereits am 10.7.1919, also zweieinhalb Monate vor der allgemeinen Gebührenerhöhung.

Warum wurde die mit Germania 5 Pf und 4x 15 Pf korrekt frankierte Sendung am 22.9.1919 in Cöln aufgegeben? Nun, Köln lag seinerzeit im britisch besetzten Brückenkopf der Alliierten, während das benachbarte Düren die französische Hoheit der Rheinlandkommission spürte {1}. Insbesondere wurden Postsendungen dort gründlicher unter die Lupe genommen - was insbesondere die "Geschwindigkeit eiliger Sendungen auf dem Postweg" beinahe auf Schritttempo entschleunigte.

Übrigens war Düren etwa bis zur Zeit der Währungsreform eine der wohlhabendsten Städte des Deutschen Reiches und (um 1900) mit über 40 Millionären die zweitreichste Stadt Preussens.

Mit Sammlergruß
Werner

{1} [http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Western_Germany_1923_de.png]
 
muemmel Am: 17.04.2015 12:14:04 Gelesen: 3931687# 3983 @  
@ juni-1848 [#3981]

Hallo Werner,

vielen Dank für die erhellenden Erläuterungen. Man wird so alt wie ne Kuh, aber lernt immer noch was dazu.

Grüßle
Harald
 
Magdeburger Am: 17.04.2015 14:48:05 Gelesen: 3931646# 3984 @  
Liebe Sammelfreunde,

mal zwei Postkarten nach Weißenburg:



Diese stammt vom 26.12.1916, PP02, eine Fernpostkarte aus Magdeburg-Buckau.



Diese ist etwas später, vom 31.05.1919, PP03, diesmal aus Magdeburg-Sudenburg.

Über den Namen Krippner stolpert man unweigerlich über Emil Reinhard Krippner.
Ob eine verwandschaftliche Beziehung vorhanden ist, kann ich nicht sagen. Es geht ja auch hier bei den Karten nur um Kaninchen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
inflamicha Am: 17.04.2015 21:34:01 Gelesen: 3931510# 3985 @  
Guten Abend!

@ juni-1848 [#3982]

Ich befürchte mit der Sendungsart "Geschäftspapiere" hat Dein Beleg nichts zu tun. Man sieht den Umschlägen ja meistens das ehemals in ihnen sich befindliche Gewicht nicht an. Aber zwei Aspekte stehen dem dennoch entgegen:

1. Die Postordnung verlangt ausdrücklich in § 8 Abs. II ".... Die Aufschrift muß die Bezeichnung "Geschäftspapiere" enthalten." Geschäfts papiere, nicht Geschäfts brief !



2. Die Sendungsart "Geschäftspapiere" kommt relativ selten vor, meist dürften es größere Umschläge gewesen sein, die zudem durch unebene schwere Inhalte entsprechend unansehnlich und schlecht gestempelt waren- nichts was der Durchschnittssammler aufhebt. Was haufenweise vorkommt sind Briefe mit der Aufschrift "Geschäftsbrief" u.ä. aus dem und in das besetzte Rheinland sowie innerhalb desselben. Der Sinn dürfte hier nicht das Verlangen nach der postalischen Leistung "Geschäftspapiere" sein, sondern eine Abgrenzung von Geschäftspost zu Privatpost. Ob dies von den Besatzungsbehörden so angeordnet war oder aber ob man (berechtigt oder unberechtigt) dachte Geschäftspost bliebe von den häufig vorkommenden Restriktionen (Postsperre) verschont, weiß ich leider nicht. Vielleicht kann ein mit der Materie Vertrauter dazu hier etwas schreiben.

Was ich aber dazu habe sind haufenweise Belege, einige davon zeige ich hier mal, um meine ablehnende Meinung zu Werners Beleg in Bezug auf "Geschäftspapiere" zu unterlegen:

-verschiedene Stempel "Geschäftsbrief", teils mit Punkt oder Ausrufezeichen:



Ulm und Hennef



Lüdenscheid und Geestemünde



Heilbronn

-handschriftliche Vermerke "Geschäftsbrief":



Bernburg in 2 verschiedenen Handschriften (wenigstens einer der beiden hätte wohl gewusst dass es Geschäftspapiere heißen muss...)



Hier ein später Brief aus Bernburg, inzwischen mit eingedrucktem "Geschäftsbrief"

-Stempel "Geschäftsbrief" zusammen mit "Finances publiques" aus München



-andere handschriftliche Vermerke:



"Handelskorrespondenz" aus Freiburg und "Geschäftsschreiben" aus Gevelsberg



In Celle war man unentschlossen, hier heißt es mal "Geschäftsbrief", mal "Geschäftspapier" (weitere Celle-Belege liegen vor)



Aus Stralsund kommt sogar "Geschäftspapiere", aber ich glaube, auch hier eher für den Inhaltscharakter und nicht als Sendungsart verwendet



Letztendlich französisch "Finances privées" für das Gegenteil, also private Finanzangelegenheiten

So, nun bin ich gespannt, welche Informationen dazu an dieser Stelle beigesteuert werden. ;-)

Schönes Wochenende und viele Grüße

Michael
 

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