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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10465 Beiträge:
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Baldersbrynd Am: 25.07.2010 11:51:33 Gelesen: 4682818# 566 @  
Guten Tag Harald,

ich erfreue mich jeden Tag neues schönes Inflabeleg zu sehen.

Hier ein Auslandsbruef aus Hamburg nach Kopenhagen, Sendet am 12.12.1923. Porto 3 mal 5 Renten Pf. und 8 mal 20 Mia Mark, zusammen 31 Pf. 1 Pf. überfrankiert.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 26.07.2010 10:48:21 Gelesen: 4682738# 567 @  
@ Baldersbrynd [#566]

Guten Morgen Jørgen,

danke für die Vorstellung des Auslandsbriefes. Da hapert es bei mir noch ganz gewaltig.

Nun noch ein Fernbrief über 20 Gramm vom 1.12.1923 von Hamburg nach Hohenstein-Ernstthal, der die Verwirrungen der damaligen Zeit deutlich macht:



Das Porto betrug 200 Milliarden oder 20 Pfennig, hier sind jedoch nur 12,5 Pfennig verklebt. Aber bei diesem Brief wurden die 25 Milliarden noch vierfach aufgewertet berechnet, was die restlichen 100 Milliarden bzw. 10 Pfennig ergibt. Obwohl die Vierfachaufwertung der letzten Novembertage ab 1.12. rückgängig gemacht wurde, ist der Brief offensichtlich trotz Unterfrankierung anstandslos befördert worden.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 27.07.2010 19:57:57 Gelesen: 4682605# 568 @  
Guten Abend allerseits,

hier nun der bisher einzige Dezemberbeleg aus meinem Fundus:



Es handelt sich um eine Drucksache bis 50 Gramm in die Tschechoslowakei, bei der der ebenfalls die verwirrenden Verhältnisse beim Übergang von November auf Dezember eine Rolle spielten.

Ab 1.12.1923 kostete diese Drucksache 50 Milliarden bzw. 5 Pfennig, da stimmt also das Porto vorne und hinten nicht, denn 60 Milliarden in bar und 4 Milliarden in Marken hatten den Gegenwert von 6,4 Pfennig. Also 1,4 Pfennig überfrankiert.

Wahrscheinlich hatten Absender und/oder Postler aber noch den Tarif von 64 Milliarden von Ende November im Kopf, was die bare Entrichtung von 60 Milliarden vermuten lässt und mit den 4 Milliarden in Marken wäre die Welt eigentlich in Ordnung gewesen. Doch vierfach aufgewertet hätten die Marken 16 Milliarden ergeben und in bar wären nur noch 48 Milliarden erforderlich gewesen. Wenn man andererseits berücksichtigt, dass die 4 Milliarden im Dez. 1923 nur den Gegenwert von 0,4 Pfennig hatten, ...

Genug der Spekulationen. Diese Drucksache belegt die verwirrenden Zustände der damaligen Zeit, wie es besser fast nicht sein kann.

Mit total verwirrten Grüßen
der Harald
 
muemmel Am: 28.07.2010 17:47:22 Gelesen: 4682540# 569 @  
Guten Abend liebe Forumler,

ab dem 1.1.1924 verloren die Inflationsmarken ihre Gültigkeit, aber es gab auch hier wieder einige Schlafmützen, die das nicht mitbekommen hatten. So sind die "Nachläufer" entstanden und vielfach auch unbeanstandet befördert.

Nun haben diese Nachläufer jedoch den großen Nachteil, dass sie sehr rar sind und aufgrund dessen auch teuer. Lediglich ein Exemplar kann ich hier vorstellen, das aber eher in die Kategorie "Kuriositäten" gehört.



Ob der Absender die Reichspost foppen wollte, weiß man natürlich nicht, aber auch die Postler sowohl in Recklinghausen als auch in Markneukirchen müssen tief geschlafen haben. Die Marke zu 5 Rentenpfennig war und ist immer noch grün, so dass eine Verwechslung eigentlich ausgeschlossen werden kann. Aber trotz hoffnungsloser Unterfrankatur hat die Postkarte regulär den Postweg durchlaufen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 28.07.2010 20:06:12 Gelesen: 4682529# 570 @  
Liebe Freunde der Inflationsbelege,

damit endet die Vorstellung der Belege aus der Zeit der Hochinflation aus den Portoperioden 21 (10.10.1923) bis 27 (31.12.1923). Bis auf die beiden Zeitungssachen mit den Einzelfrankaturen der 50 Millionen handelt es sich durchweg um Belege, die sich in meiner Sammlung befinden oder befanden.

Doch damit ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Zwischenzeitlich sind einige Neuerwerbungen hinzugekommen, die nach und nach vorgestellt werden. Des Weiteren habe ich die Erlaubnis eines Sammlers von OPD-Belegen, diese hier vorstellen zu dürfen. Der Thread wird also nicht sterben. Und wer sich Belege aus früheren Portoperioden anschauen möchte, dem sei die entsprechende Seite von INFLA-Berlin empfohlen:

http://www.infla-berlin.de/Belege/index.html

Ansonsten gibt es zum Thema "Rosettenausgabe" neben den Plattenfehlern auch noch genügend andere Dinge (Druckerzeichen, Bogenränder, usw.), über die noch viel zu schreiben ist. Also lasst euch überraschen.

Schönen Gruß
der Harald
 
Baldersbrynd Am: 29.07.2010 07:07:09 Gelesen: 4682490# 571 @  
Lieber Harald,

viele schöne Inflabelege lässt Du uns schauen. Es hast mir gefreut jeden Tag eines neues gesehen. Hoffentlich sehen wir noch viele Belege von Dir.

Viele Grüße aus Dänemark
Jørgen
 
muemmel Am: 29.07.2010 17:35:13 Gelesen: 4682424# 572 @  
@ Baldersbrynd [#571]

Lieber Jørgen,

danke für die Blumen, aber Du hast ja auch mit etlichen Belegen beigetragen.

@ alle,

zwischenzeitlich hat ein Ortsbrief aus der Portoperiode 20 (10.-19.10.1923) den Weg in die Sammlung gefunden.



Für Ortsbriefe bis 100 Gramm betrug das Porto 3 Millionen Mark, gelaufen am 11.10. in Berlin und frankiert mit je einer 312 AP und 314 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 29.07.2010 17:57:25 Gelesen: 4682420# 573 @  
Hallo Harald,

auch ich möchte mich für die Präsentation der interessanten Belege aus der Zeit der Hochinflation bedanken. Es war jeden Morgen interessant und lehrreich, Deine Ausführungen zu den einzelnen Briefen, Karten und anderen postamtlich behandelten Belegen zu folgen. Wie die Tageszeitung war dieser Thread jeden Morgen meine Pflichtlektüre.

Aber, wie Du schon geschrieben hast, die Beiträge werden nicht abrupt beendet werden. Dafür ist das Thema zu vielfältig. Außerdem haben auch andere Forumsmitglieder einen gewissen Bestand an Inflabelege, die bestimmt noch einer Erklärung bedürfen, oder die es einfach Wert sind gezeigt zu werden. Ich freue mich schon darauf.

Werner
 
Baldersbrynd Am: 29.07.2010 23:29:15 Gelesen: 4682382# 574 @  
Hallo,

ich gehe zurück nach dem 14. PP. Schaue ein Eilbotenbrief in zweite Gewichtsstufe von Nürnberg nach Berlin, Sendet am 27.7.1923. Porto 360 Mark für Brief und 400 Mark für Eilboten, zusammen 760 Mark. Der Oberrand sind nicht das schönste, aber besser als nichts.

Viele Grüße
Jørgen


 
eisenhuf Am: 30.07.2010 16:08:39 Gelesen: 4682257# 575 @  
@ muemmel [#570]

Hallo Harald,

ein schöner Dank für alles das Schöne, das Du uns hier gezeigt hast! Habe viel daraus gelernt und hab nun die Idee, wie man eine Sammlung über diese, höchst interessante Etappe der deutschen Postgeschichte eingliedern kann! LASS UNS WEITER VON DIR HÖREN!

Gruss aus Argentinien (Weltmeister der Inflation, aber, Dank Maradona, nicht des Fussballs).

Hans-Dieter
 
muemmel Am: 30.07.2010 19:50:57 Gelesen: 4682242# 576 @  
@ rostigeschiene [#573]

@ eisenhuf [#575]

Guten Abend Werner und Hans-Dieter,

herzlichen Dank für eure netten Worte, die auch zeigen, dass dieses Thema offenbar gut angekommen ist. Natürlich war es von Beginn an nicht meine Absicht, hier als Alleinunterhalter aufzutreten, denn ich habe den Thread ja nicht ins Leben gerufen. Ich bin nur auf den Zug aufgesprungen und wie schon gesagt, werde ich meine Neuerwerbungen auch weiter hier vorstellen. Nur wird das nicht jeden Tag der Fall sein. Aber es haben ja auch einige andere Forumler das Thema "Inflationsbelege" mit Beiträgen gefüllt und Jørgen hat sicher noch einiges in petto.

Heute nun ein Fernbrief bis 100 Gramm der PP 20 vom 19.10.1923 von Bremen nach Blumenthal, für den das Porto 7 Millionen Mark betrug.



Das Briefcouvert hat bei der Öffnung zwar etwas gelitten, aber Frankaturen mit Marken der 313 kann ich nur schwer liegen lassen.

Schönen Gruß
Harald
 
BD Am: 30.07.2010 20:37:53 Gelesen: 4682231# 577 @  
Hallo Harald,

danke für das Zeigen der Belege mit den Rosettenmarken der Inflation und mache bitte weiter.

Beste Grüsse von Bernd
 
Baldersbrynd Am: 31.07.2010 08:33:44 Gelesen: 4682169# 578 @  
Hallo Inflafreunde,

schaue hier ein Einschreibe-Brief in zweite Gewichtssture von Würzburg nach San Francisco USA, gesendet am 15.11.1923. Porto 60 Mia Mark für Brief und 10 Mia Mark für Einschreiben. Siegelseite gestempelt in New York am. 30.11.1923 und in San Francisco am 5.12.1923. Also 20 Tage unterwegs.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 31.07.2010 15:07:56 Gelesen: 4682138# 579 @  
Hallo Freunde der Inflationsbelege,

hier noch ein weiterer Neuzugang aus der Portoperiode 20:



Gelaufen am 16.10.1923 von Frankfurt/Main nach Metz in Lothringen und frankiert mit drei Marken der 317 AW. Würde natürlich in das Thema "Briefe deutscher Banken" passen.

Ein schönes Wochenende wunscht
der Harald
 
muemmel Am: 01.08.2010 17:09:42 Gelesen: 4682014# 580 @  
Salut,

nachdem die U20-Mädel den Weltmeistertitel geholt haben hier noch eine hübsche Mischfrankatur von Dienst- und Rosettenmarken:



Gelaufen am 17.10.1923 nach Rostock. Anscheinend hatte die Dienststelle in Grevesmühlen nicht mehr genügend Dienstmarken, um das notwendige Porto von 5 Millionen Mark zusammenzustellen und musste darum 3 Millionen mit Freimarken verkleben.

Schönen Gruß
Harald
 
BD Am: 01.08.2010 17:46:19 Gelesen: 4682009# 581 @  
Hallo,

ein ähnlicher früherer Brief. Auch wenn die wohl letzten 10 Mark-Dienstmarken mit verwendet wurden, es fehlten 60 Mark an 1000 Mark. Somit mussten normale Freimarken verklebt werden.

Beste Grüsse Bernd


 
muemmel Am: 01.08.2010 20:05:58 Gelesen: 4681987# 582 @  
@ BD [#581]

Guten Abend Bernd,

danke für die Vorstellung Deines Dienstbriefes. Solche Mischfrankaturen kann man nur noch toppen, wenn zusätzlich ein Teil des Portos in bar entrichtet worden ist. In irgendeinem INFLA-Bericht war mal solch ein Brief abgebildet, aber leider finde ich ihn momentan nicht.

Schönen Gruß
Harald
 
BD Am: 02.08.2010 17:46:30 Gelesen: 4681824# 583 @  
Hallo,

Brief aus der PP 21: Brief bis 20 gr.-10 Millionen; Einschreiben-10 Millionen; Eilbote-20 Millionen



Beste Grüsse von Bernd
 
muemmel Am: 02.08.2010 21:43:03 Gelesen: 4681783# 584 @  
Guten Abend zu später Stunde,

Bernd, Briefe mit Eilzustellung und Einschreiben haben schon ihren besonderen Reiz. Danke fürs Zeigen.

Aus der PP 21 (20.-31.10.1923) hätte ich auch noch etwas, allerdings nur einen ganz einfachen Fernbrief, dafür aber mit einer hübschen Buntfrankatur:



Gelaufen am 30.10.1923 von Berlin nach München und tarifrichtig mit 10 Millionen frankiert.

Schöne bunte Grüße
Harald
 
kauli Am: 03.08.2010 16:55:00 Gelesen: 4681673# 585 @  
Drängele mich mal dazwischen und zeige einen Auslandsbrief nach Italien. Müsste Ersttag der PP 23 5.11.-11.11.23 sein. Die Frankatur stimmt jedenfalls. Der Ankunftsstempel vom 6.11.23 lässt auch darauf schließen. Frankiert mit 6 Marken der 324W und 10 Marken der 322P.


 
muemmel Am: 03.08.2010 18:43:52 Gelesen: 4681659# 586 @  
Hallo kauli,

Du brauchst Dich garnicht dazwischen drängeln, hier ist doch Platz satt und genug. Schöner Auslandsbrief vom Ersttag der Portoperiode, den Du hier zeigst.

Hallo alle,

zwischenzeitlich hat eine Postkarte nach Kopenhagen den Weg in meine Sammlung gefunden:



Gelaufen am 31.10.1923 (Letzttag der Portoperiode 21, 20.-31.10.1923) von Hamburg, frankiert mit 8 x 314 AP und 1 x 318 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 04.08.2010 10:47:56 Gelesen: 4681549# 587 @  
Guten Morgen allerseits,

auch einem eingeschriebenen Brief vom 31.10.1923 (Letzttag der PP) von Berlin-Friedrichsfelde nach Sydney habe ich Asyl gewährt:





Das Porto betrug 30 Millionen und für die Einschreibengebühr kamen weitere 10 Millionen hinzu.

Schönen Gruß
Harald
 
kauli Am: 04.08.2010 18:48:48 Gelesen: 4681515# 588 @  
Hallo mümmel,

der Überseebrief ist schon lecker. Sieht man auch nicht alle Tage.

Hier eine Teilfrankatur der PP 23. Das Porto betrug 1000 Mio. Verklebt wurden Marken für 330 Mio, dann waren die Marken wohl aufgebraucht und Rest vom 670 Mio bar bezahlt.




 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2010 19:01:24 Gelesen: 4681512# 589 @  
@ kauli [#588]

Wie ist es zu erkären, dass die rückseitige Frankatur mit dem Bahnpoststempel Berlin-Hannover mit Datum vom Folgetag (9.11.23) abgestempelt wurde?

Mit der Nachsendung des Briefes nach Berlin-Wannsee hat es wohl nichts zu tun, da diese handschriftlich auf den 11.11. datiert ist.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
muemmel Am: 04.08.2010 19:36:33 Gelesen: 4681501# 590 @  
@ kauli [#588]

Hallo kauli,

und Teilbarfrankaturen sind auch was Leckeres, da sie nicht allzu häufig vorkommen. Eine richtige Augenweide.


@ Concordia CA [#589]

Hallo Jürgen,

vermutlich sind die rückseitigen Marken in Düren nicht abgestempelt worden und ein aufmerksamer Bahnpostler hat das dann nachgeholt.

Schöne Grüße an die Spree und die Ruhr
Harald
 

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