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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 14.08.2010 18:14:11 Gelesen: 4714161# 615 @  
@ reichswolf [#614]

Guten Abend Christoph,

das ist fürwahr eine Möglichkeit, denn die Zahlenangaben und Adresse sind zwar in gleicher Handschrift aber deutlich dunkler zu sehen. Nur sind mir die Vervielfältigungsmöglichkeiten der damaligen Zeit nicht bekannt. Herzlichen Dank für die Erläuterung.

Dann stand einer Beförderung als Drucksache auch nichts mehr im Wege, denn ich habe eine Drucksachenpostkarte, bei der der Text mittels Matritze aufgedruckt worden ist und nur die restlichen Angaben handschriftlich erfolgten.

Schönen Gruß
Harald
 
BD Am: 14.08.2010 18:46:38 Gelesen: 4714154# 616 @  
@ BD [#609]

Hallo Andreas und Harald,

Ihr habt natürlich recht, es fehlen 3 Milliarden Mark, die aufgewertet 12 Milliarden ergaben.

Beste Dankesgrüsse Bernd
 
BD Am: 15.08.2010 08:47:57 Gelesen: 4714015# 617 @  
Guten Morgen,

anbei ein Brief, der wegen der Grösse über 20 gr. wog. Abgesendet am 9.1.1922, frankiert mit der 156, Brief bis 100 gr. 3 Mark und Einschreiben 2 Mark. Die Marken der 154 -157 sind Massenware, dieser Brief nicht. Warum? Vielleicht kann jemand das links unten geschriebene lesen, hat aber mit der Frage nichts zu tun.

Beste Grüsse Bernd


 
petzlaff Am: 15.08.2010 09:23:36 Gelesen: 4714005# 618 @  
@ BD [#617]

Da steht "Optionssache" - bei dem Inhalt des Briefes muss es sich wohl um eine Petition oder Ähnliches gehandelt haben. Heute nennt man so etwas schlicht und ergreifend "Anfrage" oder "Antrag".

LG, Stefan
 
erron Am: 15.08.2010 10:36:45 Gelesen: 4713990# 619 @  
Die Marken mit Überdruck wurden ab dem 20.01.1922 nur im Innendienst für Paketadressen usw. verwendet.

Marken auf Brief nach diesem Datum sind wohl für eine kleine Gefälligkeit von Postbediensteten unbeanstandet abgestempelt und weiterbefördert worden.

Die Vorschrift besagte ja, dass die Briefe mit diesen Aufdruckprovisorien mit Ungültigkeitsvermerk an den Absender wieder zugestellt bzw. entsprechend belastet werden sollten.

mfg
erron


 
petzlaff Am: 15.08.2010 10:58:02 Gelesen: 4713986# 620 @  
@ erron [#619]

Gibt es dazu ein amtliches Zitat?

Das wäre schon sehr interessant.

LG, Stefan
 
erron Am: 15.08.2010 11:03:53 Gelesen: 4713984# 621 @  
Hier nun mal zwei Belege mit den obengenannten Kriterien.

Der Beleg mit Überdruck 3 Mark wurde am 22.08.1922 unbeanstandet an das Finanzamt Borna verschickt.

Der hoffnungslos überfrankierte Beleg mit Überdruck 5 Mark wurde bereits am Tage der Anweisung als ungültig gekennzeichnet.

mfg
erron


 
erron Am: 15.08.2010 11:17:10 Gelesen: 4713979# 622 @  
@ petzlaff,

Der Grund für die Verwendung der Überdruckmarken nur im Postinnendienst lag den aufgetretenen Aufdruckfälschungen zum Schaden der Post.

Da der Aufdruck keinerlei Sicherheit gegen Fälschungen bot, wurden die Marken mit Verfügung vom 13. Januar 1922 ab dem 20. Januar 1922 für frankaturungültig erklärt. Die Umtauschfrist war bis 31. Januar 1922 gegeben.

mfg

erron
 
BD Am: 15.08.2010 11:37:12 Gelesen: 4713972# 623 @  
Hallo Stefan,

danke, das passt, der zweite Buchstabe war mir ein Rätsel.

Hallo erron,

wunderbar, das meinte ich. Die 3 bis 10 Mark (155-157) waren bis zum 31.12.1921 ausser auf Paketkarten und eventuell auf Wertbriefen nicht zu gebrauchen. Die 154 war für Einschreibebriefe bis zum 31.12.1922 ideal und wurde so auch genutzt. Durch das Verbot waren die 155 bis 157 also nur 3 Wochen auf Briefen möglich, deshalb sind sie relativ selten. Da sie im Innendienst der Post weiter verbraucht wurden, sind sie auf Paketkarten häufig. Eine 10 Mark EF. auf (Wert-)Brief habe ich noch nie gesehen. Der Beleg vom 20.1.22 ist phantastisch, wenn Otto Bauer nur wenige Marken vorgekauft hatte, hat er sie verklebt, der Umtausch kostete Zeit und Mühe. Auch dieser Brief wurde später noch befördert, unbemerkt, ein Vorsatz des Postbeamten ergab bestimmt Ärger mit den Vorgesetzten.

Gruss Bernd


 
erron Am: 15.08.2010 11:44:41 Gelesen: 4713970# 624 @  
Die typische Verwendungsmöglichkeiten der Überdruckmarken Nr 154 bis 157 als Paketkarten nach den 20.01.1922.
Hier mal die Nr 154 mit HAN 3135.21

Auf Beleg sind diese Innendienstmarken mit anhängenden Bogenteilen nach dem 20.Januar 1922 selten zu finden, da ja eine interne Vorschrift besagte, dass nur Marken ohne anhängenden Bogenteilen auf Belege zu verkleben sind.

mfg

erron

 
petzlaff Am: 15.08.2010 11:49:28 Gelesen: 4713966# 625 @  
@ BD [#623]

Super - so lobe ich mir Nachweise. :-)

LG, Stefan
 
BD Am: 15.08.2010 15:29:30 Gelesen: 4713938# 626 @  
@ erron [#624]

Mit Teil-Hausauftragsnummer natürlich sehr selten!

156 EF Paketkarte mit Nachnahme 25.10.21, eine Verwendung für die die Marken 1921 gedruckt wurden



Die 154 konnte ab dem 1.1.22 in den 20 Tagen nur mit Zusatzfrankatur verwendet werden.



Mehrfachfrankatur der 156 in der Zeit des Aufbrauchs nach dem 20.1.22.



Das Verbot der Marken ab dem 20.1.22 hatte den Grund in Fälschungen, die von der 157 u.a. auf Paketkarten (Frankfurt)! entdeckt wurden, also von Postbeamten stammen mussten. Diese verklebten die Fälschungen und verkauften die echten Marken, mit dem Verbot ging das nicht mehr, weil keiner ab dem 13.1. die Marken mehr kaufte.
 
muemmel Am: 15.08.2010 18:09:33 Gelesen: 4713893# 627 @  
Guten Abend Inflafreunde,

tolle Belege, die hier vorgestellt werden und dann auch gleich mit den notwendigen Hintergrundinformationen. Einfach schön und vielen Dank fürs zeigen.

Kürzlich schrieb ich, dass ich hier nun auch Belege von einem Sammler aus Großbritannien vorstellen werde, der sich auf Frankaturen mit Marken der OPD-Drucke konzentriert hat. Hier nun als erster Beleg eine Drucksache der 2. Gewichtsstufe 26 bis 50 Gramm.



Gelaufen am 29.9.1923 (Portoperiode 18) von Heilbronn nach Reichenbach im Vogtland, frankiert mit einer Marke der 289a aus der OPD Stuttgart. Sicher ein Beleg, nach dem man lange suchen muss.

Schönen Gruß
Harald
 
erron Am: 15.08.2010 22:16:20 Gelesen: 4713846# 628 @  
Hier der Pendant der Nr 289 in Farbe a dunkelpurpur.

MiF als Fernbrief bis 20 Gramm Portoperiode vom 20.09 bis 30.09.23. Das Porto betrug in dieser Periode für einen Fernbrief 250 Tausend Mark.

mfg

erron

 
Baldersbrynd Am: 16.08.2010 12:23:58 Gelesen: 4713719# 629 @  
Hallo,

hier noch eine Beleg mit Überdruck Marken 154-157.

Paketkarte nach Dänemark mit 149, 152, 153 und 157 ein Stck. von jede. Zusammen 16,80 Mark für ein Paket nach Dänemark bis 5kg. Sendet am 20.9.1921 von Leipzig über Kopenhagen nach Næstved auf Seeland.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 16.08.2010 15:05:35 Gelesen: 4713701# 630 @  
Hallo,

hier ein Paketkarte auf 5kg. aus Goldberg in Schlesien Sendet nach Kopenhagen über Stettiner Bahnhof in Berlin am 20.5.1922, Stempel in Berlin am 25.5.1922. Gestempelt in Frederiksberg Toldkammer, (Friedrichberg (Stadtteil Kopenhagens) Zollamt) Porto 70 Mark, Frankiert mit 14 mal 5 Mark auf 75 Pf. Nr. 156. Zollamtlich geöffnet, siehe Handschrift Zettel.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 16.08.2010 19:46:41 Gelesen: 4713665# 631 @  
Guten Abend,

schön, dass nun auch Belege aus früheren Portoperioden hier vorgestellt werden, und dann noch solch schöne.

Aber seis drum, hier eine Fernpostkarte aus der Portoperiode 24, die am 19.11.1923 endete und mit 5 Milliarden Porto zu Buche schlug.



Am 20.11.1923 (PP 25) wurde das Porto auf 10 Milliarden Mark verdoppelt, aber keine Sorge, diese Karte ist tarifrichtig frankiert. Man beachte die Uhrzeit der Abstempelung 8-9 V, und dies besagt, dass die Postkarte noch am Vorabend (also am 19.11.) in das Dunkel des Briefkastens befördert worden ist.

Schöne vorabendliche Grüße
Harald
 
muemmel Am: 17.08.2010 19:32:39 Gelesen: 4713525# 632 @  
Hallo liebe Forumler,

heute eine ähnliche Frankatur, doch diesmal auf einem Ortsbrief vom 16.11.1923, gelaufen in Hildesheim. Auch hierfür betrug das Porto 5 Milliarden Mark.



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.08.2010 17:40:30 Gelesen: 4713394# 633 @  
Salut,

hier die neueste Errungenschaft von gestern. Ein Auslandsbrief bis 20 Gramm vom 30.11.1923:





Gelaufen von Wangen (Gemeinde Stuttgart) nach Boise in Idaho. Tarifrichtig frankiert mit insgesamt 80 Milliarden, vierfach aufgewertet gleich 320 Milliarden Mark.

Vierfach aufgewertete Grüße
Harald
 
Hawoklei (RIP) Am: 19.08.2010 13:17:57 Gelesen: 4713267# 634 @  
Hallo,

bei mir ein neuer Beleg, der m.E. wieder eine schöne Geschichte erzählt! Eine alte GS 150 zusätzlich mit 5 Rentenpfennig frankiert lief am 7.1.1924 von Rastenberg/Thür. nach Hamburg an die "Allgem. Kranken- u. Sterbekasse für Metallarbeiter"!

Am besten, ich wiederhole hier den Text des Absenders noch ein Mal:

Weshalb schicken Sie mir keinen Krankenschein? Haben Sie meine "Einschreibesendung" vom 27.12.v.J. (Bücher u. Brief mit 6 Billionen Papiermark Einlagen) nicht bekommen? Umgehend Antwort (wenn auch auf meine Kosten) erbittet
Albert K. Rastenberg i.Th.


Wie Ihr seht, kommt Herr K. schnell zur Sache! Ob seine "6 Billionen" jemals angekommen sind? Jedenfalls gabs damals noch Billionäre, auch wenn es am Ende nur noch 6 Rentenmark waren!

Beste Grüsse
Hans


 
muemmel Am: 19.08.2010 14:32:35 Gelesen: 4713252# 635 @  
@ Hawoklei [#634]

Hallo Hans,

jaja, damals gab es tatsächlich noch Billionäre. Die Leute brauchten halt Zeit, um sich an die neue Währung zu gewöhnen und die Umstellung auf die Rentenmark war auch nicht einfach über Nacht zu bewerkstelligen.

Die nicht mehr frankaturgültigen Postkartenformulare wurden gerne während der Hochinflation und auch noch nach der Einführung der Rentenmark aufgebraucht, denn Papier war ein wertvoller Rohstoff. Eigentlich hätten die alten Wertstempel von den Postlern per Hand durchgestrichen werden müssen, aber einfacher war es natürlich mit dem normalen Tagesstempel.

Da ich nun schon im Forum bin, hier ein eingeschriebener Fernbrief vom 14.11.1923 von Georgenberg in der Oberpfalz nach Tirschenreuth:



Porto und Einschreibengebühr kosteten jeweils 10 Milliarden Mark. Vorderseitig sind drei Marken der 327 AP zu 15 Milliarden, die restlichen 5 Milliarden passten allerdings dort nicht mehr drauf und mussten auf der Rückseite Platz nehmen.



Zusammengesetzt aus 25 Marken der 323 AW.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 20.08.2010 18:30:22 Gelesen: 4713031# 636 @  
Guten Abend,

heute nun wieder ein OPD-Beleg des schottischen Sammlerfreundes. In der Portoperiode 18 (21.-30.9.1923) kostete das Porto für eine Fernpostkarte 100.000 Mark.



Gelaufen am 24.9.1923 von Breslau nach Allenstein und frankiert mit einer 289b aus der OPD Breslau.

ein schönes Wochenende wünscht
der Harald
 
muemmel Am: 22.08.2010 15:45:53 Gelesen: 4712749# 637 @  
Und hier noch eine weitere Fernpostkarte, gelaufen am 26.9.1923 von Mannheim nach Reutlingen, ebenfalls frankiert mit einer 289b. aber diesmal von der OPD Stuttgart.



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 23.08.2010 20:23:55 Gelesen: 4712666# 638 @  
Guten Abend liebe Forumler,

aus der Portoperiode 21 (20.-31.10.1923) hier ein Neuzugang in Form eines Ortsbriefes:



Einzelfrankaturen der 316 AP auf Ortsbriefen und Fernpostkarten sind wahrlich keine Seltenheit. Hier reizte einfach der Maschinenbandstempel mit dem Werbeeinsatz "Benutze die Luftpost".

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 24.08.2010 17:30:23 Gelesen: 4712595# 639 @  
Salut,

heute geht es wieder einmal in die Portoperiode 26 (26.-30.11.1923), also die Zeit der Vierfachaufwertung, mit einem Fernbrief vom 29.11.23 von Kiel nach Berlin.



Das Porto betrug 80 Milliarden Mark und wurde durch die Marke mit 20 Milliarden erbracht. Diesmal entwertet mit Bahnpoststempel KIEL - HAMBURG / ZUG 35 / 29 11 23. Zusätzlich weist die Marke noch das primäre Merkmal PP 8 (Sprung) auf.



Schöne vierfach aufgewertete Grüße
Harald
 

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